Samsung stellt Galaxy-S24-Serie vor: Die Ultra-Version bekommt die spannendsten Neuerungen
Bei den drei Varianten des Galaxy S24 sorgt Samsung vor allem mit Unterschieden bei der Ausstattung für Aufsehen. Die größten Neuerungen liefert die Software.
Samsung setzt bei der Galaxy-S24-Serie teils auf den hauseigenen Exynos 2400 und teils auf den Snapdragon 8 Gen 3 von Qualcomm. Zudem steht KI im Fokus und der Hersteller verlängert den Software-Support deutlich. Beim Ultra-Modell kommt ein neues Material im Rahmen zum Einsatz, das Display wird flach und der optische Zoom kleiner.
Display: Größer, heller und alle flach
Samsung macht die Touchscreens vom Galaxy S24 und S24 Plus jeweils 0,1 Zoll größer als beim S23 und S23 Plus. Da die Rahmen 15 Prozent schmaler geworden sind, sollen die Smartphones ihre Größe im Vergleich zu den Vorgängern nicht verändern. Damit sind ihre Displays nun 6,2 und 6,7 Zoll groß. Das S24 Ultra bleibt bei 6,8 Zoll. Sein Bildschirm wird flach und hat, anders als beim Vorgänger, keine abgerundeten Kanten mehr. Dadurch verspricht sich Samsung vor allem eine bessere Arbeitsfläche für den S Pen, der sich weiterhin im größten der Galaxy-Geräte befindet.
Die OLED-Displays aller Geräte bieten eine Bildwiederholrate, die sich automatisch zwischen 1 und 120 Hertz anpasst – je nach Bildschirminhalt. Zudem sollen die Bildschirme 25 Prozent heller als in der vorherigen Generation leuchten. Die Spitzenhelligkeit gibt Samsung mit 2600 Nits an und übertrifft mit diesem Wert sowohl das Pixel 8 Pro als auch das iPhone 15 Pro Max.
Ans iPhone 15 Pro erinnert auch das neue Material, aus dem der Rahmen des Galaxy S24 Ultra besteht. Die Verfügbarkeit von Titan ist so gut geworden, dass verschiedene Hersteller das Metall verwenden. Die Rückseite des Ultra besteht zudem aus Gorilla Armor. Samsung ist der erste Hersteller, der dieses neue robuste Glas verbaut. Es soll 75 Prozent weniger Reflexionen haben und viermal resistenter gegen Kratzer und Stöße sein als der Vorgänger Victus 2. Dieses «ältere» Material verwendet Samsung bei den Rückseiten der drei S24 sowie beim Basis- und Plus-Modell auch für die Vorderseite.
Exynos und Snapdragon: Die Rückkehr zu zwei Chipsätzen
Die wichtigsten Eckdaten des Galaxy S24, S24 Plus und S24 Ultra in der Übersicht:
Samsung verbaut im Galaxy S24 Ultra den Snapdragon 8 Gen 3. Im S24 und S24 Plus kommt in Europa der Exynos 2400 zum Einsatz. Das fühlt sich wie ein Rückschritt an. Bis zum S22 setzte Samsung je nach Land auf einen Exynos (z.B. Europa) oder eine Snapdragon (z.B. USA). Dabei schnitten die hauseigenen Chipsätze in Benchmark-Tests schlechter ab und sorgten vielen Berichten zufolge für eine kürzere Akkulaufzeit. Das Galaxy S23 erschien vor einem Jahr erstmals weltweit und in allen Varianten mit dem Snapdragon 8 Gen 2. Nun also die teilweise Rückkehr zum Exynos.
Samsung sagt, der gegenüber der Serienvariante leicht modifizierte Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy sei für Tech-Enthusiasten, die alles aus dem Gerät herausholen wollen. Gegenüber dem Vorgänger vermeldet Samsung Leistungszuwächse von 18 Prozent bei der CPU, 32 Prozent bei der GPU sowie 43 Prozent bei der NPU. Vom Snapdragon 8 Gen 3 in anderen Smartphones unterscheidet er sich durch eine höhere Taktung und eine gesteigerte NPU-Leistung. Wie gut die Leistung des Exynos der aktuellen Generation ist − auch im Vergleich zum Snapdragon −, müssen Tests zeigen.
Meine Prognose: Der Exynos hat trotz niedrigerer Benchmark-Ergebnisse genug Power, dass du im Alltag keinen Unterschied merkst. Spannend wird es dagegen beim Stromverbrauch. Konnte Samsung hier nachbessern? Auf den Funktionsumfang der Software und KI-Tools der Galaxy-S24-Modelle sollen die unterschiedlichen Prozessoren keine Auswirkungen haben.
Einen Unterschied bedeuten die Prozessoren auf jeden Fall für das WLAN: Der Exynos kann «nur» Wi-Fi 6E und der Snapdragon bietet bereits Wi-Fi 7.
Kamera: Weniger optischer Zoom
Bei den Kameras weist nur das Galaxy S24 Ultra eine größere Veränderung auf. Seine zweite Telekamera bietet keinen zehnfachen optischen Zoom mehr, sondern nur noch einen fünffachen. Samsung begründet dies damit, dass dieser viel häufiger genutzt werde als der zehnfache Zoom. Zudem gebe es durch den im Vergleich zum Galaxy S23 Ultra größeren Bildsensor mit einer höheren Auflösung von 50 Megapixeln keine Qualitätseinbußen. Ich bin sicher, dass in Vergleichstests besonders auf den zehnfachen Zoom geschaut wird. Übrigens: Der Space Zoom mit hundertfacher Vergrößerung bleibt bestehen.
Sensorfläche und Auflösung nutzt Samsung zudem für einen «Night Portrait»-Modus bei fünffachem Zoom. Während die Hardware mehr Licht aufnehmen kann, sei auch die Bildverarbeitung so verbessert worden, dass bei Dunkelheit gute Fotos mit der Telekamera möglich sind.
Unabhängig von der Kamera will Samsung beim S24 eine HDR-Ansicht nun schon in der Vorschau und nicht erst in der Galerie bieten. Das soll auch für Apps, beziehungsweise deren Kameras gelten. Mit «Instant Slow Motion» soll sich jedes Video in Zeitlupe abspielen lassen, wobei eine KI fehlende Zwischenframes für eine flüssige Wiedergabe generiert. Außerdem macht die Software Vorschläge, wie du deine Fotos bearbeiten kannst.
Akku: Nur kleine Veränderungen
Bei den Akkus gibt es keine großen Veränderungen. Das kleine Galaxy S24 legt 200 mAh auf 4000 mAh zu. Das größere S24 Plus erhält 100 mAh mehr und bietet jetzt 4900 mAh. Beim S24 Ultra bleibt es bei 5000 mAh. Sollte es zu Veränderungen in der Akkulaufzeit kommen, dürfte dafür eher andere Faktoren verantwortlich sein. Verbesserungen erwarte ich aber nicht. Gäbe es welche, Samsung hätte sie angepriesen.
Bei der Ladetechnologie gibt es keine Änderungen. Wie bei der Vorgängerserie nehmen die Plus- und Ultra-Varianten des Galaxy S24 bis zu 45 Watt über Kabel entgegen. Das Basismodell bleibt bei 25 Watt. Beim drahtlosen Laden unterstützen sie mit «Fast Wireless Charging 2.0» einen Standard, der schon vor Qi2 bis zu 15 Watt geladen hat.
Software: Sieben glückliche Jahre
Samsung liefert die Galaxy S24 mit Android 14 und der Benutzeroberfläche One UI aus. Die wichtigste Ankündigung in diesem Bereich ist allerdings, dass Samsung die neuen Smartphones sieben Jahre lang mit Software- und Sicherheitsupdates versorgen will. Bei der vorherigen Generation waren es nur vier respektive fünf Jahre. Damit erfüllt Samsung die Vorgaben der EU und schließt zu Google und Apple auf.
Unter dem Label «Galaxy AI» preist Samsung zudem verschiedene Funktionen auf seinen Smartphones an, die eine KI für dich übernimmt. Diese kommen vor allem aus dem Sprachbereich. So soll es genügen, wenn ein S24 in einem Gespräch beteiligt ist, um dieses direkt und live zu übersetzen. Die unterstützten Sprachen ließ Samsung allerdings noch offen. Das gilt auch für Übersetzung von geschriebenen Texten mithilfe der Samsung-Tastatur. Die Rekorder-App soll zudem Stimmen erkennen und in der Transkription unterscheiden können. Zusammen mit Google ist «Circle to Search» entstanden. Die Funktion soll Dinge finden, die du auf dem Display markiert hast.
Mehr Details zur neuen KI im S24 kannst du in diesem Artikel nachlesen:
Preis und Verfügbarkeit
Samsung bietet das Galaxy S24 in vier verschiedenen Farben – Schwarz, Grau, Violett und Gelb – an, wobei sich diese beim Ultra dezent von den anderen zwei Modellen unterscheiden. Vorbestellungen sind ab sofort möglich und der offizielle Verkauf beginnt am 31. Januar 2024. In der Schweiz sind alle drei Varianten des Galaxy S24 im Vergleich zur Vorgängergeneration günstiger geworden. In Deutschland gilt das für das Standard- und das Plus-Modell. Sie sind 50 Euro günstiger geworden, das Ultra-Modell dagegen 50 Euro teurer.
Titelfoto: Jan JohannsenAls Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.