TV-Stress: Was bei unserer EM-Bar alles schiefgelaufen ist
Für eine EM-Bar im Verein hatten wir den Sony Bravia 7 im Einsatz. Das helle Mini-LED-Panel hat sich im Outdoor-Setting bezahlt gemacht, Qualitätseinbussen gab es aufgrund des Signals und eines Kollegen. Tipps, damit du beim Olympia schauen nicht die gleichen Fehler machst.
«Die Qualität ist irgendwie nicht so geil, oder?», sagt eine Besucherin, als das Stadion in Köln aus der Vogelperspektive zu sehen ist. Anpfiff zum Spiel Schweiz gegen Ungarn ist in fünf Minuten. Die Verbindung mit dem WLAN ist am Anschlag und die Qualität der Übertragung mittels Zattoo mies. Panik bricht aus.
Signal möglichst per Kabel
Da der Sony Bravia 7 mit Android TV läuft, kann ich die SRF-App installieren und über den Fernsehsender direkt streamen. Gerade zum letzten Ton der Schweizer Nationalhymne funktioniert das Bild wieder und … es ist immer noch scheisse. Was soll das bitteschön? Kollege Phil bringt Licht ins Dunkel, nur leider wusste ich das zum Zeitpunkt des Ungarn-Spiels noch nicht.
Was wir erst später entdecken sollten: Die Bildqualität des Bravia 7 ist hervorragend, wenn das richtige Signal ankommt und die Einstellungen korrekt sind. Natürliche Farben, guter Kontrast und ein gestochen scharfes Bild sollten uns im späteren Verlauf der EM die Abende versüssen. Noch ist es aber nicht so weit.
In der Halbzeit kramen wir ein LAN-Kabel aus dem Schrank, womit die schlechte WLAN-Verbindung überflüssig wird. Eine andere Lösung wäre ein Antennenkabel. Damit wäre die Verzögerung am kleinsten, allerdings gibt es auch da nur das 720p Signal. Schlussendlich steigen wir auf Blue TV um und fahren für den Rest der EM so am besten.
Wo Licht ist, braucht es Schatten
Die Nachmittagsspiele in der prallen Sonne sind eine echte Herausforderung. Obwohl die LEDs um die Wette strahlen, ist die Sonne stärker. Das heisst, dass wir dem TV Schatten gönnen und ihn in eine lichtgeschützte Ecke stellen. Da funktioniert es einigermassen mit einem guten Bild. Eine andere Möglichkeit wäre, mit Karton eine Art «Scheuklappen» zu basteln, was dann aber die seitliche Sicht behindert. Die perfekte Lösung gibt es nicht.
Finger weg von der Fernbedienung!
Am dritten EM-Tag stosse ich etwas später hinzu und traue meinen Augen nicht. Ist das Display kaputt? Die Trikots der Italiener sind viel zu blau, der Rasen giftgrün. Mein Kumpel sagt nebenbei: «Du, ich hab das Bild etwas heller gedreht, man hat fast nichts erkannt.» Bullshit! Er hat irgendetwas im Menü rumgefummelt und jetzt sieht das Bild aus wie früher beim italienischen Fernsehsender Rai Uno: vollkommen übersättigt und unnatürlich! Bis ich die Einstellung im Menü finde, dauert es zehn Minuten. Android TV ist sehr gut, wenn es um Apps geht. Die Einstellungen für den TV muss ich hingegen lange suchen. Unsere Einstellung: Professional Picture Modus und danach Peak Luminance auf High. Die Fernbedienung verschwindet fortan in einer Schublade, die nur ich kenne, damit nicht mehr rumgefummelt wird.
Fazit: Läuft, wenn man sich nicht dumm anstellt
Damit du nicht die gleichen Fehler machst, etwa wenn Olympia ansteht, fasse ich noch einmal kurz zusammen: Kabel, Schatten und keinen fremden Einfluss, dann passt das. Und falls du ohne Dach schaust, immer den Regenradar im Blick behalten. So ein TV ist recht umständlich zu bewegen in der Hektik, daher lieber präventiv wegräumen.
Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell.