«Sun@Home Office Light»: Bringt mir diese Lampe die Sonne ins Homeoffice?
Die Wi-Fi-Schreibtischleuchte von Ledvance verspricht, dir die Sonne nach Hause zu bringen. Ob ihr das gelingt, probiere ich aus.
Um der sich anbahnenden Wintermüdigkeit entgegenzuwirken, möchte ich mir künstliches Sonnenlicht nach Hause holen. Wie ich diesem Ziel am nächsten komme? Mit einer Lampe namens «Sun@Home Office Light», die behauptet, wie der selbstleuchtende Stern zu sein: Sie stammt von Ledvance und kommt mit speziellen LEDs daher, die das Tageslicht nachahmen. Deshalb – und weil sie mich optisch anspricht – habe ich das Lichttechnik-Unternehmen mit Sitz in München um ein Muster gebeten, das ich testen kann.
Erster Eindruck: Auspacken und Einschalten
Als ich die Lampe in Empfang nehme, überzeugt sie mich gleich: Sie ist sparsam verpackt, wiegt 4,8 Kilogramm und wirkt so, als könnte ihr keine Unruhe am Schreibtisch, aber auch keine Böe am Meer etwas anhaben. Ihr hohes Gewicht lässt mich glauben, dass hier Heavy Metal statt Smooth Jazz im Spiel ist. Von billigem Plastik ist weit und breit keine Spur. Ein weiteres schönes Detail ist die Filzabdeckung auf der Unterseite zum Schonen von Oberflächen.
Nur beim Einstecken ist kurz Techno-Stimmung angesagt, weil die Lampe schon ohne mein Zutun zu leuchten beginnt. Was zunächst wie ein Signallicht wirkt, ist in dem Fall aber ein gutes Zeichen. Es bedeutet, dass sie bereit ist, mit der App verbunden zu werden. Mit der ersten Berührung der Touch-Sensoren ist die Party dann auch schon vorbei.
Wie's funktioniert
Die Schreibtischlampe verfügt über einen höhenverstellbaren Kopf sowie über zwei Leuchtringe, von denen sich der innere nach rechts und links kippen lässt. Ich kann sie mit der Ledvance-App über Wi-Fi steuern, muss ich aber nicht. Es gibt auch zwei Touch-Sensoren am Fuss. Einer ist zum An- und Ausschalten sowie zum Verändern der Farbe. Der andere ist zum Dimmen. Beides funktioniert durch längeres Gedrückthalten der Tasten und gefällt mir gut, weil ich nur ungern zum Bedienen jedes Mal mein Handy zücken möchte.
Wegen der FOMO installiere ich trotzdem rasch die App auf meinem iPhone. Wer über Google Assistant oder Amazon Alexa steuern möchte, dem steht laut Hersteller nichts im Weg. Dann füge ich die Leuchte hinzu und spiele mit den Farbtemperaturen.
Zur Auswahl stehen mir mit oder ohne App zwischen 2.200 bis 5.000 Kelvin und verschiedene Lichtintensitäten. Das Spektrum der fest verbauten «SunLike»-LED mit einem Farbwiedergabeindex (Ra) von 95 kommt dem natürlichen Sonnenlicht nahe. Eine gewöhnliche Lampe hat zum Vergleich dazu nur einen Ra-Wert von 70 bis 80. Da ich das Office Light auch als solches im Homeoffice für konzentriertes Arbeiten nutzen möchte, kommt mir das kühle helle Licht entgegen. Ein App-Feature, das mich daran erinnert, die Lampe auszuschalten, auch. Denn das geht bei mir nach Feierabend gerne mal vergessen.
Schlicht und schön: Design und Lichtstimmung
Obwohl diese Lampe versucht, der Sonne gleichzukommen, erinnert sie mich in meiner Lieblingsposition optisch mehr an einen Planeten als an einen Stern. Wenn eine warme Farbe eingeschaltet ist, verleiht ihr das dieselbe pastellgelb-braune Farbe wie die vom Saturn.
Mit ihrem schlichten Farbton und ihrer sanften Silhouette fügt sich das Designstück nahtlos in mein Arbeitszimmer ein. Was mir auch gefällt ist, dass die Oberfläche weder Staub noch Fleckenmagnet ist. Weniger sagen mir hingegen die grossen Tastensymbole zu, die ich noch vom Saturn aus sehen könnte. Dafür funktionieren sie genauso einwandfrei wie die zwei flexiblen Leuchtringe.
Wenn beide Ringe in unterschiedliche Richtungen zeigen, verteilt sich das Licht besonders gleichmässig im Raum. Wenn ich etwas lesen möchte, wirft bereits einer der Ringe ein praktisches Licht auf die Schreibtischfläche, ohne dabei zu blenden oder eine Grundbeleuchtung zu verlieren. Meistens leuchte ich mit der Saturn-Stellung den Bereich aus, wo die Sonne gerade nicht hinkommt. Das fühlt sich für meine Augen angenehm an. Im Vergleich dazu blendet meine zweite vermeintliche Stimmungsleuchte im Raum schon fast.
Auch nach einem achtwöchigen Test bin ich genauso überzeugt wie am ersten Tag. Wo auch immer die Sonne fehlt, lenke ich das «Sun@Home Office Light» hin. Je nach Tageszeit justiere ich auch die Farbe. Morgens und abends schlägt die Lampe kühle Töne an. Das wirkt ähnlich wie eine Lichttherapielampe, die ich getestet habe. Seit ich die Ledvance-Lampe benutze, habe ich das Gefühl, insgesamt früher und länger wacher zu sein. Wenn ich allerdings wirklich müde bin, reicht Licht allein nicht, um mich wieder wach zu machen.
Fazit: Besser beleuchtetes Homeoffice
Das «Sun@Home Office Light» kann kein Sonnenlicht ersetzen, ahmt es jedoch mit einem RA-Wert von 95 besser nach als herkömmliche Tischlampen. Es bietet verschiedene Farbtemperaturen, ein dimmbares Licht, das du dank zwei Leuchtringen unterschiedlich lenken kannst und lässt sich per App oder von Hand steuern. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von knapp 140 Schweizer Franken ist die Schreibtischleuchte kein Schnäppchen, aber wäre mir ihr Geld wert. Weil die Komponenten hochwertig verarbeitet sind und ich im ersten Stock wohne. Da kann ich jede zusätzliche Lichtquelle sowohl im Winter als auch im Sommer immer gut gebrauchen. Dank der geometrischen, filigranen Formen hat die Lampe etwas Zeitloses. Sie würde auch fern vom Schreibtisch als Leselampe oder Stimmungslicht eine gute Figur machen. Einzig der Fuss und die Tastensymbole sind im Vergleich zum Rest etwas klobig.
Pluspunkte:
- Die Lampe ist simpel und intuitiv zu bedienen
- Sie ist dimmbar und kann kühles oder warmes Licht machen
- Du kannst sie via App bedienen, musst du aber nicht
- Ihre Leuchtringe sowie ihr Arm sind flexibel
- Sie hat ein klassisches Aussehen
Minuspunkte:
- Der Lampenfuss nimmt viel Platz ein, obschon er auch eine Ablagefläche bietet
- Die Tastensymbole sind etwas zu gross geraten
- Das Licht ist eben nur «sun-like»
PS: Wer sein Zuhause besser beleuchten möchte, aber den Schreibtisch freihalten will, dem steht auch eine Stehlampen-Version zur Auswahl.
Titelfoto: Pia SeidelWie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.