Spaß und Fitness gleichzeitig? Ich habe eine Woche Dance-Workout ausprobiert
Hintergrund

Spaß und Fitness gleichzeitig? Ich habe eine Woche Dance-Workout ausprobiert

Anna Sandner
15-7-2024

Tanzen macht glücklich – das ist wissenschaftlich unumstritten. Aber was macht eine Woche tägliches Dance-Workout mit mir? Ich habe es ausprobiert. Von (ausbleibendem) Muskelkater, uneleganten Tanz-Versuchen und jeder Menge Spaß.

Sport macht glücklich. Tanzen auch. Musik ebenfalls. Warum nicht alles vereinen? Deswegen ist meine nächste Challenge: eine Woche Dance-Workout. Ich suche mir Video-Tutorials und will jeden Tag mindestens eine halbe Stunde tanzen und dabei ordentlich in Schwung kommen.

Tag 1: Es braucht etwas Überwindung

Ich muss zugeben: Ich bin nicht unbedingt mit der besten Körperkoordination ausgestattet, wenn es darum geht, Tanzschritte und Bewegungen flüssig nachzuahmen. Aber das soll mir bei der Challenge nicht im Weg stehen, also nehme ich mir vor, einfach drauf los zu tanzen. Trotzdem warte ich einen Zeitpunkt ab, bis ich allein zu Hause bin und sich höchstens die beiden vierbeinigen Mitbewohner über meine Verrenkungen amüsieren können.

Den Anfang mache ich mit Madfit, die mich auch schon in meiner Yoga-Ausprobiert-Woche am Bildschirm begleitet hat. Meine geplante halbe Stunde reicht für einen kurzen Backflash in die 90er und 2000er. Danach habe ich genug vom, nunja sagen wir mal, fragwürdigen Musikinput.

Aber ich bin definitiv in Bewegung gekommen und muss zugeben: Es hat Spaß gemacht. Die große Frage, die sich mir jetzt stellt: Bezahle ich morgen mit einem Muskelkater für das Vergnügen?

Tag 2: Wiederholen hilft

Die erstaunliche Antwort: Nein, kein Muskelkater. Trotz 30 Minuten Dauer-Rumgehüpfe bleibe ich von Muskelschmerzen verschont. Und auch wenn ich gestern durchaus mit der Musik gehadert habe, versuche ich es heute nochmal mit Madfit. Ich habe die leise Hoffnung, dass mir der ein oder andere Tanzschritt heute leichter fällt. Und tatsächlich laufen die Bewegungen schon fließender ab, da sich einiges auch in anderen Videos wiederholt. Meine Tanzeinheit mache ich in der Mittagspause vor dem Essen. Was nicht unbedingt der beste Plan war, da mir hungrig die Energie fehlt, um richtig loszulegen. Das Mittagessen schmeckt danach zwar umso besser, ich nehme trotzdem mit, dass es sich hungrig nicht gerade leicht tanzt. Morgen will ich versuchen, entweder am Vormittag oder frühen Nachmittag Zeit zu finden.

Tag 3: Die Laune steigt

Auch wenn ich gestern etwas träge war, hatte ich den restlichen Tag durchaus gute Laune, die ich zumindest teilweise auch auf das Training schiebe. Daher bin ich heute schon morgens voller Vorfreude. Meine anfängliche Befangenheit ist mittlerweile gewichen: Ist doch egal, wie albern ich herumhüpfe, Hauptsache es macht Spaß und ich komme ins Schwitzen.

Ich wähle heute eine andere Vortänzerin, deren «normale» Workouts mich schon ab und an motiviert haben. Immerhin muss ich hier weniger mit der Koordination kämpfen, da die Schritte einfacher sind. Der Musikwahl kann ich allerdings auch hier nicht viel abgewinnen. Das dämpft meinen Enthusiasmus etwas. In Bewegung komme ich trotzdem und das nicht zu knapp.

Tag 4: Denken hilft beim Durchhalten

Ähnlich wie beim Yoga hat das Tanzen für mich den enormen Vorteil, dass die Zeit geradezu verfliegt. Dadurch dass ich mich konzentrieren muss, um so zügig wie meine Vortänzerinnen die Schrittabfolgen und Armbewegungen koordiniert zu bekommen, bin ich abgelenkt. Und regelmäßig erstaunt, dass die Videos bereits vorbei sind. Der zweite Vorteil ist definitiv die Musik. Obwohl sie nicht unbedingt meinen Geschmack trifft, bekomme ich gute Laune! Und wie! Heute bin ich regelrecht euphorisch nach dem Workout. Ich habe mich in Stimmung getanzt und merke irgendwann, dass ich zwar nicht mehr so genau auf die Schrittabfolgen achte, dafür laut singend durch das Wohnzimmer steppe. Passt, so hatte ich mir das erhofft.

Tag 5: Vielleicht kann ich doch noch was lernen

Heute gehe ich die Sache mal mit System an und krame die Switch mit Just Dance raus. Hier bekomme ich die Schritte Stück für Stück vorgeführt und danach eine Rückmeldung, wie ich mich geschlagen habe. Zwar bin ich dezent geschockt, wie schwer es sein kann, so einfach wirkende Schritte nachzumachen. Trotzdem bemerke ich den Hauch einer Lernkurve und komme vor allem wieder richtig ins Schwitzen.

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Tag 6: Zumba – dafür reicht die Koordination

Kurz vor Ende meiner Tanz-Woche versuche ich mich heute mal an Zumba. Die extreme gute Laune, die die drei im Video rüberbringen, finde ich allerdings zunächst eher anstrengend. Zu viel des Guten, es wirkt eher gestellt. Meine arrogante Coolness weicht allerdings erstaunlich schnell, als ich mich dabei ertappe, selbst zu strahlen, während mein Rumgehopse Fahrt aufnimmt. Zumba für Anfänger scheint eher mein Koordinationslevel zu sein: Hier kann ich den Schritten problemlos folgen und zur Abwechslung mal im Rhythmus mitsteppen. Die Musik … nunja, verbreitet immerhin Urlaubsvibes.

Tag 7: Tanzen macht glücklich – approved!

Es ist nicht schwer, in der Fachliteratur Ergebnisse zu finden, die die stimmungsaufhellende Wirkung von Tanzen unterstreichen: Musik, Bewegung, Rhythmus – all das führt zur Ausschüttung von Endorphinen. Frust, Wut und Ängste weichen, an deren Stelle kommt ein freudiges, energiegeladenes Gefühl und sogar das Selbstbewusstsein wird gestärkt. Damit habe ich bei meiner zweifelhaften Eleganz beim Tanzen nun wirklich nicht gerechnet und doch: Ich kann den Effekt bestätigen.

Mein Fazit nach einer Woche täglichem Dance-Workout: Tanzen (erstaunlicherweise sogar zu schlechter Musik) hebt die Stimmung! Bei mir zumindest hat sich der Einsatz definitiv ausgezahlt. Selbst wenn ich mich zunächst müde gefühlt habe, hat sich nach etwas Überwindung ganz von selbst gute Laune breit gemacht. Auf den Muskelkater habe ich zum Glück vergeblich gewartet. Damit zieht ein neues Mittel gegen triste Stimmung in meinen Aktivitäts-Werkzeugkasten ein, das ich sicherlich auch in Zukunft hin und wieder herausholen werde.

Willst du lesen, wie ich mich in meinen anderen Ausprobiert-Wochen geschlagen habe? Hier wirst du fündig:

  • Hintergrund

    Ausprobiert: Gesunde Gewohnheiten im Selbstversuch

    von Anna Sandner

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Wissenschaftsredakteurin und Biologin. Ich liebe Tiere und bin fasziniert von Pflanzen, ihren Fähigkeiten und allem, was man daraus und damit machen kann. Deswegen ist mein liebster Ort immer draußen – irgendwo in der Natur, gerne in meinem wilden Garten.


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