Motorola Edge 50 Pro im Test: schicker Begleiter mit Ausdauer
Produkttest

Motorola Edge 50 Pro im Test: schicker Begleiter mit Ausdauer

Das Motorola Edge 50 Pro fällt optisch auf, ob in ledernem Lila oder glänzendem Perlweiss. Mit 144 Hertz Bildwiederholrate und optischem Zoom sind auch Display und innere Werte spannend.

Das Motorola Edge 50 Pro ist vielseitig einsetzbar – als Webcam, mobiler Desktop und Handheld. Trotz vielversprechender Hardware, wie dem Akku, hat es seine Schwachstellen.

Im Motorola Edge 50 Pro schlummert ein starker Akku.
Im Motorola Edge 50 Pro schlummert ein starker Akku.
Quelle: Michelle Brändle

Einordnung: die Edge-50-Familie von Motorola

Das Motorola Edge 50 Pro liegt in der Mitte der neuen Edge-Serie. Darunter setzt der Hersteller das Motorola Edge 50 Fusion, darüber das Edge 50 Ultra.

Eine Neuerung der gesamten Edge-50-Serie ist die Pantone-Validierung von Kamera und Display. Die Firma ist bekannt für Farben-Normen, die beispielsweise beim Grafikdesign Anklang finden. Die Pantone-Validierung soll helfen, Farben und Hauttöne möglichst realitätsgetreu abzubilden. Im Kameratest weiter unten siehst du die Ergebnisse.

Design und Display: Handschmeichler mit Stil

Mit dem Design sticht das Motorola Edge 50 Pro heraus. Zwar hat die Rückseite keine Holzoptik wie das Edge 50 Ultra, dennoch: Das lilafarbene Kunstleder meines Testgeräts fühlt sich weich und griffig an. Motorola stellt noch eine Perlmutt-Variante zur Auswahl sowie klassisches Schwarz – ebenfalls in Lederoptik. Das Kameramodul hinten ist organisch eingearbeitet.

Das Motorola Edge 50 Pro ist überall abgerundet und fühlt sich geschmeidig an.
Das Motorola Edge 50 Pro ist überall abgerundet und fühlt sich geschmeidig an.
Quelle: Michelle Brändle

Zusammen mit dem abgerundeten OLED-Display entstehen keine harten Kanten. Das Display misst 6,67 Zoll, hat eine Auflösung von 2712 × 1220 Pixeln und zeigt satte Farben und ein tiefes Schwarz. Die Bildwiederholrate reicht bis zu 144 Hertz. Eingebettet ist das Ganze in ein Gehäuse mit IP-68-Zertifizierung. Fällt dir das Smartphone also aus Versehen ins (Süss-)Wasser, sollte es das bis 1,5 Meter überstehen.

Hardware: Chip dürfte besser sein

Unter der Haube hat das Motorola Edge 50 Pro einen Snapdragon 7 Gen 3 und 12 Gigabyte RAM. Den oberen Mittelklasse-Chip gibt es seit November 2023. Der ist zwar gut, aber nicht auf dem allerneuesten Stand. Als interner Speicher stehen 512 Gigabyte zur Verfügung. Im Vergleich zum letztjährigen Edge 40 Pro, legt es bei meinem Test mit Geekbench 6 eine schlechtere Performance hin. Die Namensgebung kann also etwas verwirren.

Der Snapdragon 8 Gen 2 des Motorola Edge 40 Pro ist stärker als der Snapdragon 7 Gen 3 des Edge 50 Pro. Dafür schneidet der Mediatek Dimensity 8020 des Edge 40 ähnlich ab. Generell ist der Chip von meinem Testgerät gut. Alltägliche Apps fordern ihn nicht, er schwächelt aber bei leistungsstarken Spielen. Dazu weiter unten genaueres.

Der Akku ist eine Stärke des Motorola Edge 50 Pro. Mit der Software PCMark teste ich die Dauerbelastung des Geräts per simuliertem Videostream, Dokumente lesen und Fotos bearbeiten. Das Smartphone kommt dabei auf gute neun Stunden. Nutze ich das Edge 50 Pro in meinem täglichen Workflow, komme ich sorglos über den Tag. Anschliessend lade ich den 4500mAh-Akku mit beiliegendem 125-Watt-Netzteil in knapp 25 Minuten wieder auf. Das ist eine top Leistung. Kabelloses Laden ist ebenfalls mit bis zu 50 Watt möglich.

Auf einen externen Speicherplatz muss ich verzichten, der Nano-SIM-Slot bietet keinen Platz dafür. Alternativ zur physischen SIM akzeptiert das Gerät auch eine eSIM.

Software: viele Möglichkeiten mit «Ready for»

Ab Werk bietet das Motorola Edge 50 Pro das aktuelle Android 14. Updates gibt es für drei Jahre, also bis Android 17. Zudem verspricht der Hersteller mindestens vier Jahre Sicherheitspatches. Das ist in Ordnung, aber keinesfalls herausragend.

Ergänzt wird die Android-Software mit der eigenen Benutzeroberfläche HelloUI, zahlreichen Programmen des Herstellers sowie einigen Drittanbieter-Apps.

Mithilfe von «Ready for» verbinde ich das Gerät mit meinem Windows-PC. Wie das geht, erklärt Kollege Jan hier ausführlich. So nutze ich das Smartphone als Webcam, mobilen Desktop und mehr.

Ansonsten kann ich Gesten anpassen und einstellen. Beispielsweise mache ich eine ruckartige Bewegung, um die Taschenlampe einzuschalten, oder drehe das Phone schnell zur Aktivierung der Kamera. KI-Software kommt zum Zuge, wenn ich den Optimierungsmodus beim Fotografieren einstelle, oder ein eigenes Wallpaper kreieren will.

Die vielen Gesten sind praktisch. Eine Bewegung reicht, um die Taschenlampe zu aktivieren.
Die vielen Gesten sind praktisch. Eine Bewegung reicht, um die Taschenlampe zu aktivieren.
Quelle: Michelle Brändle

Zocken kann ich gut, aber nicht überragend. Mein Benchmark ist Genshin Impact. Das grafiklastige Spiel läuft automatisch heruntergerechnet (mittlere Auflösungseinstellung) aber flüssig. Soll heissen, in den Einstellungen werden alle Grafikelemente statt «hoch» auf «mittel» eingestellt, damit die Grafikkarte nicht übertaktet. Die Grafik ist damit ansehnlich, aber nicht herausragend. Da das Gerät angenehm in der Hand liegt, kann ich gut im Spiel verweilen.

Genshin Impact sieht auch heruntergerechnet ganz ansehnlich aus.
Genshin Impact sieht auch heruntergerechnet ganz ansehnlich aus.
Quelle: Michelle Brändle

Kamera: Spielereien mit der Software

Für Fotos habe ich bis zu 50 Megapixel zur Verfügung. Über die Software kommt eine Pantone-Validierung zum Zuge, die eine natürliche Farbwiedergabe ermöglichen soll. Allerdings ist diese für meinen Geschmack zu knallig. Abgesehen davon kommen gute Schnappschüsse heraus. In der Kamera-App habe ich einen ganzen Spielplatz an Möglichkeiten. Hier die Spezifikationen:

  • Hauptkamera: 50 Megapixel, f/1,4
  • Ultraweitwinkelkamera: 13 Megapixel, f/2,2
  • Telekamera: 10 Megapixel, f/2,0, 3x optischer Zoom
  • Frontkamera: 50 Megapixel
Neben Pro- und Scanmodus habe ich so einige Kamera-Spielereien zur Verfügung.
Neben Pro- und Scanmodus habe ich so einige Kamera-Spielereien zur Verfügung.
Quelle: Michelle Brändle

Hauptkamera: Himmel und Wiese sind zu knallig

Beim Festhalten von Wiesen und Himmel übertreibt das Motorola Edge 50 Pro. Wiesen werden knatschgrün, der Himmel viel zu blau. Da hätte ich mir etwas mehr Realitätsnähe gewünscht. Mein Google Pixel 8 zum Vergleich gefällt mir mit der (tatsächlich) natürlicheren Farbgebung besser.

Statt des optimierten Modus beim Fotografieren kann ich explizit einen natürlichen einstellen. Die Unterschiede sind jedoch kaum ersichtlich. Sogar bei bewölktem Himmel sind die Farben zu knallig.

Hier der optimierte Modus.
Hier der optimierte Modus.
Quelle: Michelle Brändle
Und einmal im natürlichen Modus. Der Unterschied ist kaum sichtbar.
Und einmal im natürlichen Modus. Der Unterschied ist kaum sichtbar.
Quelle: Michelle Brändle

Die 13-MP-Ultraweitwinkelkamera weicht qualitativ nicht von der Hauptkamera ab, bringt aber mehr auf das Bild, super für Landschaften und grosse Gebäude. Die vergleichbare Qualität entsteht durch das Pixel-Binning, bei dem die 50 Megapixel der Hauptkamera auf 12 heruntergerechnet werden. Damit wird beispielsweise das Bildrauschen bei wenig Licht minimiert.

Hier erst die Hauptkamera. Ganz schön knallig, ansonsten ein gutes Bild.
Hier erst die Hauptkamera. Ganz schön knallig, ansonsten ein gutes Bild.
Quelle: Michelle Brändle
Die Ultraweitwinkelkamera bringt gleich gute Ergebnisse, und noch etwas mehr vom Motiv aufs Bild.
Die Ultraweitwinkelkamera bringt gleich gute Ergebnisse, und noch etwas mehr vom Motiv aufs Bild.
Quelle: Michelle Brändle

Die Makrokamera ist mein Favorit. Mit ihr habe ich besonders viel Spass und komme ganz nahe an die kleinen Tierchen in meinem Garten heran.

Bei der kleinen Schnecke sehe ich im Makromodus viele Details.
Bei der kleinen Schnecke sehe ich im Makromodus viele Details.
Quelle: Michelle Brändle
Bei der Ameise sind sogar die kleinen Äuglein erkennbar.
Bei der Ameise sind sogar die kleinen Äuglein erkennbar.
Quelle: Michelle Brändle

Telekamera: der optische Zoom kommt gut

Das Motorola Edge 50 Pro liefert einen dreifachen optischen Zoom. Und dieser kann, was er soll. Noch näher heran bekomme ich die Motive mit dem 30-fachen Digitalzoom. Ab 10-fach-Zoom zeigen die Bilder aber bereits starke Qualitätseinbussen.

Die reguläre Ansicht der Kirche.
Die reguläre Ansicht der Kirche.
Quelle: Michelle Brändle
Der optische dreifache Zoom bringt das Motiv immer noch schön zur Geltung.
Der optische dreifache Zoom bringt das Motiv immer noch schön zur Geltung.
Quelle: Michelle Brändle
Mehr als den 10-fachen Zoom empfehle ich nicht.
Mehr als den 10-fachen Zoom empfehle ich nicht.
Quelle: Michelle Brändle
Der 30-fache Zoom ist definitiv zu viel.
Der 30-fache Zoom ist definitiv zu viel.
Quelle: Michelle Brändle

Fazit

Die Konkurrenz schläft nicht

Das Motorola Edge 50 Pro ist allem voran hübsch anzusehen. Die rasche Ladezeit in unter 30 Minuten finde ich toll. Die Gestensteuerung für einen raschen Zugriff auf Taschenlampe und Kamera sind praktisch. Bei der Kamera ist einzig die Makrolinse herausragend. Ansonsten hebt sich das Gerät generell nicht sonderlich ab. Schade finde ich, dass die Kamera zu knallige Fotos aufnimmt. Anders einstellen lässt sie sich nicht.

Das Gerät hat zudem harte Konkurrenz auf dem Smartphone-Markt. Das Google Pixel 8 ist im vergleichbaren Preis- und Hardwaresegment, macht etwas natürlichere Fotos und liefert mit sieben Jahren einen wesentlich längeren Updatezeitraum.

Pro

  • schönes Design
  • Akku schnell geladen
  • Netzteil liegt bei
  • herausragende Makrolinse

Contra

  • mittelmässige Hardwareleistung
  • Kamera macht zu knallige Bilder
Motorola Edge 50 Pro (512 GB, Moonlight Pearl, 6.67", Dual SIM, 50 Mpx, 5G)
EUR838,80

Motorola Edge 50 Pro

512 GB, Moonlight Pearl, 6.67", Dual SIM, 50 Mpx, 5G

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Titelbild: Michelle Brändle

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Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los. 


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