Laser-Beamer im Hands-On: Der VisionMaster Max ist ein Gaming-Highlight
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Laser-Beamer im Hands-On: Der VisionMaster Max ist ein Gaming-Highlight

Luca Fontana
10-9-2024

Ein Laser-Beamer mit nur vier Millisekunden Input-Lag? AWOL Vision präsentiert auf der IFA den VisionMaster Max, der Heimkino und Gaming vereinen will. Ob er die hohen Erwartungen erfüllt, habe ich mir gleich selbst angeschaut.

«Nur vier Millisekunden!?», schnappe ich erstaunt. Andy Zhao, CEO von AWOL Vision und Valerion, erklärt mir gerade, wie tief der Input-Lag seines neuen Beamers beim Gamen ist. Um uns herum ist es stockdunkel; wir sitzen in einem improvisierten Kinosaal mitten an der Techmesse IFA in Berlin. Auf einer 210 Zoll grossen Leinwand spielt der VisionMaster Max – besagter Beamer – eine Szene aus «Aquaman» in gestochen scharfer 4K-Auflösung ab.

Andy redet weiter. Ich verstehe allerdings kein Wort. Inmitten des brachialen Lärms der Action-Szene ist es mir zu laut. Das Gezeigte lässt mich aber tief beeindruckt zurück. Als wir den Saal schliesslich verlassen, spüre ich die Begeisterung des Firmengründers, der immer noch redet, in jedem einzelnen Satz.

Kein Wunder: Der VisionMaster Max ist ohne Frage einer der besten Beamer, die’s auf der Messe zu sehen gibt – gerade für Gamer.

Design trifft auf Technik: Ich mag den aussergewöhnlichen Look

Eines wird mir im Gespräch mit Andy Zhao sofort klar: Der VisionMaster Max will nicht nur hardwaremässig Akzente setzen, sondern auch visuell. Gerade die seitlichen Rillen und Rippen, zusammen mit dem edlen Gehäuse, geben dem Projektor den Look eines modernen High-End-Gaming-PCs. Meine Frage, ob die metallenen Rillen eine Art Wärmeableitung sind, ähnlich wie bei einer Grafikkarte, beantwortet Andy nicht direkt. Stattdessen lässt er mich neben einen ausgestellten VisionMaster Max sitzen.

«Jep, der warme Wind ist deutlich zu spüren», denke ich mir.

Die Rillen und Rippen dienen gemäss Datenblatt zwar nur der Stabilisierung. Ich würde mich trotzdem nicht wundern, wenn sie auch Hitze ableiten.
Die Rillen und Rippen dienen gemäss Datenblatt zwar nur der Stabilisierung. Ich würde mich trotzdem nicht wundern, wenn sie auch Hitze ableiten.
Quelle: Luca Fontana

Als Lichtquelle nutzt der Gaming-Beamer ein Triple-Laser-System. Sprich: Anders als ältere Laser-Projektoren wird nicht ein einzelner Laser benutzt, dessen Licht anschliessend via Farbrad eingefärbt wird. Stattdessen gibt es pro Grundfarbe Rot, Grün und Blau (RGB) einen dedizierten Laserstrahl.

Das ist High-End-Technologie. Denn nur so erreicht der VisionMaster Max eine hervorragend gute Farbraumabdeckung. In Zahlen: 110 Prozent des Rec.2020 Farbraums. Das ist deutlich mehr als ich je bei einem meiner TV-Tests gemessen habe. Dazu soll die Farbtreue im ISF-zertifizierten Bildmodus besonders hoch sein.

Ebenfalls spannend klingt das System der flexiblen Iris, die vor den Linsen im Projektor eingebaut ist. Ähnlich wie die Iris im menschlichen Auge passt sie den Durchmesser ihrer Öffnung der Helligkeit an; bei dunklen Szenen lässt sie weniger Licht durch, um tiefe Schwarzwerte zu ermöglichen. Bei hellen Szenen lässt sie mehr Licht auf die Leinwand, um hohe Spitzenhelligkeiten zu erreichen. Andy spricht von satten 3000 ISO Lumen – und einem Kontrastverhältnis von 15’000:1, ganz ohne jedwedem dynamischen Software-Firlefanz. Stark.

Direkt ins Licht schauen würde ich nie; die Laserdioden strahlen mit bis zu mächtigen 3000 ISO Lumen.
Direkt ins Licht schauen würde ich nie; die Laserdioden strahlen mit bis zu mächtigen 3000 ISO Lumen.
Quelle: Luca Fontana

Dazu kommt sowohl die Möglichkeit, das Bild um 100% nach oben oder unten zu verschieben, ohne den Projektor selbst zu bewegen, als auch der genauso starke optische 0,9 bis 1,5-facher Zoom. Der ist wichtig, wenn du mehr Flexibilität beim Aufstellen des Beamers benötigst.

Ohne zu tief in die Materie zu gehen: Die Brennweite von 0,9 bis 1,5 bedeutet, dass du den Beamer sowohl recht nah an der Wand als auch recht weit entfernt aufstellen kannst, ohne beim Rein- oder Rauszoomen eine Verschlechterung der Auflösung in Kauf nehmen zu müssen. Das hat schon Leser schnellchecker in diesem Artikel korrekt angemerkt:

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Zum Filme- und Serienschauen eignet sich der VisionMaster Max damit schon mal super. Auch, weil er ein Bild von 100 bis 300 Zoll in 4K darstellt und HDR-Formate wie Dolby Vision, IMAX Enhanced, HDR10+ und HLG unterstützt.

Gestreamt wird übrigens über Google TV. Damit hast du Zugriff auf die gängigsten Streamingdienste wie Netflix, Disney+, Prime Video, Apple TV+ und YouTube. Dank Apple AirPlay 2 und integriertem Chromecast kannst du aber auch direkt von deinem Smartphone zum Projektor streamen. Und: Der VisionMaster Max kommuniziert sowohl mit Google Home als auch mit Apple Home und Alexa.

«Andy, was kann der Beamer denn nicht?», frage ich den Firmengründer irgendwann einmal. Er lächelt verlegen, ohne zu antworten.

Sehr gute Gaming-Performance dank beeindruckend niedrigem Input-Lag

Zum Schluss komme ich nochmals aufs Gaming zurück. Im Kinosaal zuvor konnte ich kaum ein Wort verstehen. Andy gibt sich geduldig. Auf den im Projektor verbauten MT-9618-Prozessor scheint er besonders stolz. Der soll nicht nur für gutes Upscaling sorgen und das ganze Betriebssystem flüssig halten. Er soll auch für den tiefen Input-Lag von vier Millisekunden sorgen. Zumindest bei einer FullHD-Auflösung mit 240 Bildern pro Sekunde. Bei 4K-Inhalten mit 60 Bildern pro Sekunde erreicht der VisionMaster Max aber immer noch einen hervorragenden Input-Lag von 15 Millisekunden – ich habe schon TVs getestet, die darin schlechter waren.

Das Design des VisionMaster Max von Valerion ist definitiv mal was anderes.
Das Design des VisionMaster Max von Valerion ist definitiv mal was anderes.
Quelle: Luca Fontana

Den PC oder die Gamekonsole schliesst du über einen der beiden HDMI-2.1-Eingänge an, die dank ALLM automatisch erkennen, wenn du ein Spiel startest und entsprechend in den Game-Modus wechseln. Falls du eine Soundbar hast, gibt’s noch einen dritten HDMI-2.0-Eingang mit eARC. Ansonsten besitzt der VisionMaster Max zwei 10-Watt-Lautsprecher, die sowohl Dolby Digital als auch DTS Virtual:X unterstützen.

Kickstarter zum Launch

Bis der VisionMaster Max in die Läden kommt, dauert’s noch eine Weile; verfügbar wird das Gerät erst ab März 2025 sein. Zuerst startet Ende September noch eine Kickstarter-Kampagne, über die du dir einen besonders guten Preis fürs Gerät sichern kannst. Klicke einfach auf diesen Link und dann auf «Pay Deposit».

Auf einer imposanten 210-Zoll-Leinwand betrachte ich das gestochen scharfe Bild des VisionMaster Max.
Auf einer imposanten 210-Zoll-Leinwand betrachte ich das gestochen scharfe Bild des VisionMaster Max.
Quelle: Luca Fontana

Falls du dich gerade fragst, wieso es «Deposit» heisst: Bis Ende September die Kampagne startet, kannst du dir gegen eine Kaution von 50 Dollar einen Gutschein von 200 Dollar sichern, der später vom Kaufpreis des VisionMaster Max abgezogen wird. Zahlst du also die Kaution und machst bei der Kickstarter-Kampagne mit, kriegst du den Projektor zu einem ziemlich fairen Preis von etwa 1799 Dollar. Vergleichbare Projektoren sind nämlich teurer. Manche davon sogar viel teurer.

«Eines ist jetzt schon klar», sage ich zu Andy Zhao, «sobald so ein Ding zum Testen verfügbar ist, will ich informiert werden!»

Titelbild: Luca Fontana

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 


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