Produkttest
Das Punkt MC02 kommt ohne Google aus und wäre mit einem helleren Display viel besser
von Jan Johannsen
Keine Daten für Google, Werbende, Datenhändler und Regierungen: Mit diesem Versprechen hat das Brax3 sein Crowdfunding-Ziel innerhalb von vier Tagen erreicht.
Das Brax3 soll deine Daten für sich behalten und so wenig davon wie möglich mit Außenstehenden teilen. Vor allem die großen Tech-Konzerne, Werbetreibende, Datenhändler und Regierungen soll das Open-Source-Smartphone aussperren. Dafür läuft mit iodéOS als Betriebssystem – und Ubuntu Touch soll auch noch zur Auswahl stehen.
Ein Android-Smartphone schickt durchschnittlich 90 Mal am Tag Daten an Google und ein iPhone kommuniziert pro Stunde mit 51 Servern. So zitiert Brax den Computer-Wissenschaftler Professor Douglas Schmidt von der Vanderbilt University. Diese intensive Kommunikation nach Hause gebe es beim Brax3 mit iodéOS nicht geben. Bei den Servern von Brax stehe der Datenschutz im Vordergrund.
Dafür verfügt das Brax3 über einen integrierten Adblocker und zeigt an, welche Datenverbindungen bestehen. Das Smartphone sucht nicht mit Google, sondern nutzt Alternativen wie Ecosia, Metager, Qwant und andere. Ein Google-Account ist selbstredend auch nicht notwendig, um das Brax zu benutzen.
Da es weiterhin ein Smartphone sein soll, gibt es natürlich Apps auf dem Brax3. Eine Liste der mit iodéOS kompatiblen Anwendungen findest du hier. Bei den installierten Apps kannst du sehen, wie neugierig sie sind und ihre Zugriffe einschränken. Den eigenen Standort zu kennen, kann sehr hilfreich sein. Dafür nutzt das Smartphone aber nicht die Ortungsdienste von Google, sondern ein eigens entwickelt System names Lunar Network – nicht zu verwechseln mit dem International Lunar Network mehrerer Raumfahrtbehörden. Das System von Brax nutzt verschiedene Dienste, um den Standort zu bestimmen. Die Dokumentation des Backends soll demnächst veröffentlicht werden
Die Indiegogo-Kampagne für das Brax3 läuft noch bis 19. Dezember 2024. Dort gibt es das Smartphone für 285 Euro. Später soll es 400 Euro kosten. Im Preis inbegriffen ist die lebenslange Nutzung von iodéOS Premium, das den Datenschutz verstärkt. Die Auslieferung plant der Hersteller für den März 2025.
Das Brax3 soll auch die Installation von Ubuntu Touch unterstützen. Da kündigt der Hersteller allerdings schon vorab an, dass dies wahrscheinlich zum Verkaufsstart noch nicht der Fall ist.
Die Eckdaten des Brax3 im Überblick:
Ein mittelmäßiger Chipsatz mit dem älteren Wi-Fi-5-Standard und Bluetooth 5.2, aber dafür schon 5G. Dazu kommen viel Speicherplatz und ein großer Akku, der aber nur langsam lädt. Die SIM-Optionen sind zahlreich und die Hauptkamera hoffentlich brauchbar. Das Brax3 wirkt auf mich vom Preis und der Ausstattung her attraktiver als das MC02:
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.