Darum müssen Schwangere sich besonders gut vor der Sonne schützen
Wenn du schwanger bist, reicht es nicht aus, dich wie gewohnt mit Sonnenschutz einzucremen. Weil die Haut sonnenempfindlicher wird, droht trotz Sonnencreme ein böser Sonnenbrand.
Mutterschutz, die geschwollenen Füße hochlegen und den dicken Babybauch der Sonne entgegenstrecken? Was sich schön anhört, kann mit einem gefährlichen Sonnenbrand enden: Denn die Haut einer schwangeren Frau ist besonders empfindlich und sollte daher vor zu hoher Sonneneinstrahlung geschützt werden.
Durch die Hormonumstellung wird die Haut sonnenempfindlicher
Grund dafür ist die hormonelle Umstellung, die eine Frau während der Schwangerschaft durchläuft. Im Interview mit «Baby und Familie» erklärt Apothekerin Nicole Freiburg: «Die hohen Östrogenwerte sorgen dafür, dass schwangere Frauen unabhängig vom Hauttyp zu einer stärkeren Pigmentierung neigen, vor allem im Gesicht.» Hinzu komme, dass die Haut durch die Dehnung dünner werde und somit nur noch über ein Drittel ihres natürlichen Eigenschutzes verfüge.
Mindestens Sonnenschutzfaktor 25
Deshalb empfiehlt die Expertin für Schwangere einen Sonnenschutz mit einem besonders hohen Faktor: 25 oder mehr sollten es sein. Da die Haut am Bauch durch die Dehnung oft trocken ist, empfehlen Apotheker eine reichhaltige Creme, etwa mit Calendula-Öl, das zeitgleich das Spannungsgefühl lindern kann.
Inhaltsstoffe von Sonnencremes mit chemischen Filtern können über die Haut in den Organismus und so zum ungeborenen Kind gelangen. So warnen Forscher etwa davor, Sonnenpflegeprodukte mit Retinylpalmitat zu nutzen, da dieser Stoff mit Geburtsfehlern in Verbindung gebracht wurde.
Mineralische Sonnencremes sind in der Schwangerschaft zu bevorzugen
Apothekerin Freiburg rät deshalb zu mineralischen Sonnenpflegeprodukten. Diese bleiben auf der Haut und reflektieren Sonnenstrahlen. Weiterer Vorteil: Der Sonnenschutz wirkt sofort. Da diese Produkte nicht einziehen, seien sie beim Eincremen eine gute Hilfe für die Schwangere: «Hier gibt die weißliche Schicht der mineralischen Creme eine gute Orientierung, um zu sehen, ob die Haut überall bedeckt ist», erklärt Freiburg.
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Weiter rät die Apothekerin Schwangeren dazu, den Babybauch, wenn möglich, permanent bedeckt zu halten. Und: «Wählen Sie lieber dunkle Farben als helle, das sorgt für besseren Sonnenschutz.» Grundsätzlich gelte, dass man die Mittagshitze zwischen 11 und 15 Uhr meiden sollte.
Mit der richtigen Sonnenpflege könnten schwangere Frauen zudem dunkle pigmentierte Flecken um Augen und Mund vermeiden. Zusätzlich zur Sonnencreme empfiehlt die Expertin hierbei auch einen Sonnenhut.
Zudem rät Freiburg Schwangeren, den Sonnenschutzfaktor einer Creme in der Schwangerschaft zur Sicherheit nur zur Hälfte auszuschöpfen, sprich: Bei der Creme mit Lichtschutzfaktor 25 darf man sich 25-mal länger in der Sonne aufhalten, als die Eigenschutzzeit der Haut es zulässt. Daraus wird dann für werdende Mütter nur zwölfmal so lange.
Gut geschützt darfst du also auch als Schwangere das ein oder andere Sonnenbad genießen – und den Bauch auch gerne mal dick eingecremt gen Sonne strecken: Für das Baby sind die UV-Strahlen ungefährlich. Dennoch bemerkt es die veränderten Lichtverhältnisse: Babys reagieren nachweislich auf Lichtstimulation. So habt ihr beide was von der angenehmen Wärme.
Titelfoto: Cerrotalavan/ShutterstockMama zweier Jungs, einer Hundedame und von zirka 436 Spielzeugautos in allen Farben und Formen. Für dich immer am Schnüffeln nach Neuigkeiten und Trends zum Thema Familie und (Haus-) Tiere.