Bei «South Park: Snow Day!» metzle ich süsse Elfenkinder nieder
Kritik

Bei «South Park: Snow Day!» metzle ich süsse Elfenkinder nieder

Ein 3D-Multiplayer-Spiel mit meinen South Park-Lieblingen? Ich werde hellhörig. Und bin nicht enttäuscht: Mich erwartet typisch makabrer «South Park»-Humor und kurzweiliges Gameplay – aber nur mit Freunden.

Ein wilder Schneesturm wütet über der Region South Park. Menschen erfrieren, die Situation ist prekär. Die wichtigste Frage für Eric Cartman: Bleibt die Schule geschlossen? Er kann sich freuen, denn der Schnee legt alles lahm. Cartman hat also Zeit, mit mir (dem Neuling) und seinen altbewährten Freunden die Auszeit sinnvoll zu nutzen: mit ihrem neuesten Schlachtspiel «Menschen gegen Elfen».

Cartman freut sich auf magische Schlachten im Schnee und wirft sich in Schale.
Cartman freut sich auf magische Schlachten im Schnee und wirft sich in Schale.
Quelle: Michelle Brändle

Cartman erzählt mir die Hintergrundgeschichte des Spiels und betont vehement: «Menschen hassen Elfen». Er erklärt mir auch, wie ich Waffen mit dem wertvollen Zahlungsmittel Toilettenpapier ersteigere, spezielle Karten für Skills bekomme und wie ich meine Gegner zerstöre. Aber erstmal von vorne.

Ich bin der Neuling und kämpfe mich hoch

Nach der Einstiegsstory über den Schneesturm, noch als typische 2D-«South Park»-Animation, wechselt das Spiel zur 3D-Ansicht. Nun darf ich meinen eigenen Charakter erstellen. Ich entscheide mich für einen rosahaarigen Emo mit Augenringen. Kopfhörer dürfen auch nicht fehlen. Und so stapfe ich (noch) unschuldig durch den weissen Schnee und muss Cartman, Kyle und seine Freunde auf dem Schulhausdach finden. Der Weg dorthin dient als Einweisung in die Gameplay-Mechaniken.

Ich mache mich als Neuling auf die Suche nach Cartman. Eine grüne Markierung weist mir den Weg.
Ich mache mich als Neuling auf die Suche nach Cartman. Eine grüne Markierung weist mir den Weg.
Quelle: Michelle Brändle

Durch den Schnee tapsend, finde ich plötzlich eine Packung Toilettenpapier. Cartman erklärt mir aus dem Off, dass dies das Zahlungsmittel im Spiel ist. Eine Anspielung auf alte Covid-Zeiten? Jedenfalls kann ich mir damit an der nächsten Ecke bei Tolkien bereits meine erste Waffe kaufen. Zwei kleine Messer. Und darf mich damit auch schon beweisen.

Beim darauffolgenden Tutorial müssen lediglich wehrlose Schneemänner dran glauben – später werden es kleine, süsse Elfenkinder sein. Mache ich diese oder Gegenstände am Wegrand kaputt, erhalte ich dafür Toilettenpapier. Alles klar, so werde ich also reich. Nachdem ich erfolgreich alle herumstehenden Schneemänner niedergemetzelt habe, mache ich mich weiter auf den Weg zum Schulhausdach.

Cartman, nun auch in 3D wartet schon sehnlichst auf mich.
Cartman, nun auch in 3D wartet schon sehnlichst auf mich.
Quelle: Michelle Brändle

Sammle Karten für Upgrades

Neben Toilettenpapier kann ich noch etwas sammeln: Upgrade-Karten. Bereits auf dem Weg zu Cartman, mache ich meine erste Begegnung mit den Spielkarten. Ich darf mir bei einem South Park Charakter eine von drei Karten aussuchen – und bezahle mit ein paar Rollen meines gesammelten Toilettenpapiers. Die Entscheidung ist einfach: Ich wähle einen «Superfurz», mit dem ich herumstehenden Gegnern Schaden zufügen kann. Zudem kann ich damit über höhere Hindernisse springen. Perfekt.

Mit Upgradekarten mache ich meine Waffen besser.
Mit Upgradekarten mache ich meine Waffen besser.
Quelle: Michelle Brändle

Solche Upgrade-Karten bekomme ich im Verlaufe des Spiels immer wieder angeboten. Sie machen meine Waffen mächtiger oder bringen mir zusätzliche Skills bei. Ich kann zum Beispiel meinen Furz verstärken oder Gegner mit Katzenurin vollsauen. Genial, diese Absurdität! Es gibt noch zwei weitere, spezielle Sorten von Karten. Eine erhalte ich von einer Wahrsagerin: Upgrade-Karten für dunkle Magie.

Dunkle Magie ist manchmal auch im Spiel.
Dunkle Magie ist manchmal auch im Spiel.
Quelle: Michelle Brändle

Die dritte Sorte sind mächtige «Bullshit-Karten». Damit kann ich mich beispielsweise für kurze Zeit unsichtbar machen oder einen Meteoritenregen beschwören. Die Elfenkinder verwandeln sich wiederum in Vampire oder Laserschwert-Kämpfer. Weil die Karten den Spielverlauf erheblich beeinflussen können, darf ich meine Bullshitkarte nur einmal pro Kampf einsetzen.

Dank meiner Bullshit-Karte mache ich mich im Kampf unsichtbar.
Dank meiner Bullshit-Karte mache ich mich im Kampf unsichtbar.
Quelle: Michelle Brändle

Für mein Loadout gibt es Einschränkungen: Pro Kampf kann ich höchstens zwei Waffen und zwei Skills ausrüsten. Es soll ja nicht unfair werden, meint Cartman. Finde ich gut. So habe ich den Überblick und kann alle Upgrades gezielt und taktisch einsetzen. Das macht Spass, und die Gegner gehen mir nur einmal pro Kampf mit einer Bullshit-Karte auf die Nerven. Bei den Waffen wünsche ich mir allerdings eine grössere Auswahl. Ich muss mich lange mit Schwertern und als Fernwaffe Pfeil und Bogen begnügen.

Auch meine Gegner haben Bullshit-Karten. Hier mutieren sie damit zu Laserschwert-Kämpfern.
Auch meine Gegner haben Bullshit-Karten. Hier mutieren sie damit zu Laserschwert-Kämpfern.
Quelle: Michelle Brändle

Auf dem Schuldach angekommen, erhalte ich noch die letzten Infos zu meiner Mission und begebe mich gut vorbereitet in die grosse Schlacht, «Menschen gegen Elfen».

Multiplayer: mit Bots bin ich chancenlos

Mein Ziel ist es, die gegnerische Elfen-Fraktion in insgesamt fünf epischen Schlachten zu besiegen, angeführt vom mächtigen Kyle und anderen Sechstklässlern, die als Levelbosse auftauchen. Auf dem Weg zu den Anführern gibt es pro Level verschiedene Aufgaben zu erledigen. Im ersten Kapitel muss ich beispielsweise einen LKW zum Laufen bringen und damit einen Eisblock durchbrechen, um jemanden darin zu retten. Die Schlüssel und das Benzin dazu finde ich natürlich bei den feindlichen Elfenkindern. Also, auf sie mit Gebrüll!

Als erste Aufgabe suche ich Schlüssel und Benzin bei den Elfenkindern zusammen.
Als erste Aufgabe suche ich Schlüssel und Benzin bei den Elfenkindern zusammen.
Quelle: Michelle Brändle

Ich muss zum Glück nicht alleine gegen die kleinen Kinder antreten. Starte ich das Kapitel, erhalte ich drei Kumpel, die mir zur Seite stehen – wahlweise Bots oder echte Mitspieler.

Mit echten Menschen zu spielen lege ich dir extrem ans Herz. Mit Bots mache ich nämlich eine frustrierende Erfahrung. Die Gegenstände finde ich und die kleineren Kämpfe gegen die Elfen schaffe ich ebenfalls. Aber der Level-Endgegner ist Kyle. Und der hat es in sich. Mit den Bots bin ich chancenlos. Das Fiese daran? Nachdem ich gestorben bin, darf ich das ganze Kapitel nochmals komplett von vorne anfangen. Alle Gegenstände wieder finden, alle Elfen bekämpfen. Auch alle Upgrade-Karten, die ich im Kapitel gekauft habe, sind weg. Mein zweiter Versuch gegen Kyle scheitert ebenfalls. Zack, zum dritten Mal von vorne.

Erst beim dritten Versuch und mit «echten» Freunden besiege ich Kyle im ersten Kapitel.
Erst beim dritten Versuch und mit «echten» Freunden besiege ich Kyle im ersten Kapitel.
Quelle: Michelle Brändle

Erst als mir richtige Menschen statt Bots zur Seite stehen, besiege ich Kyle endlich. Damit habe ich den ersten Frust überwunden und bereits zwei Stunden Spielzeit verbraten.

Jedes weitere der insgesamt fünf Kapitel beginnt am gleichen Sammelpunkt bei Cartman. Starte ich einen Kampf, wähle ich, ob ich mit Bots oder online mit Freunden oder Fremden kämpfen möchte. Nach dem ersten Zusammentreffen bleiben diese Leute mit mir im Spiel und wir können das nächste Kapitel gleich zusammen starten. Jedes davon dauert etwa eine Stunde. Das Spiel lässt sich mit deinen Besties also gut an einem oder zwei Abenden durchzocken.

Fazit: macht Spass mit Freunden

South Park und seine Bewohner mit dem schrägen Humor hasst man, oder wie ich, liebt man. Trotzdem hat mich «South Park: Snow Day» wegen der Bots zu Beginn extrem frustriert. Deshalb unbedingt online zocken. Das klappt super. Dank der gemütlichen Einführung, den aberwitzigen Kommentaren der Charaktere und den übersichtlichen Upgrade-Möglichkeiten, ist das Spiel kurzweilig und bringt mich zum Lachen. Perfekt, um mit Freunden eine kleine Game-Session zu veranstalten. Schade, ist es so schnell durchgespielt.

«South Park: Snow Day» erscheint am 26. März für die PS5, Xbox Series X/S, Switch und PC. Das Spiel wurde mir zu Testzwecken von THQ Nordic zur Verfügung gestellt.

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Titelbild: Michelle Brändle

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Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los. 


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