Zum Tag des Lichts – Reflektoren können Leben retten
Die zusätzliche Stunde haben wir längst verschlafen, die buchstäblich dunkle Seite der Winterzeit hat uns inzwischen fest im Griff. Weil es immer früher dämmert, steigt das Risiko für Unfälle im Strassenverkehr. Höchste Zeit, sich sichtbar zu machen – und zwar alle.
Die Mutter aller Reflektoren ist für mich zweifellos der «Lüchzgi» oder Chindsgi-Streifen. Der Leuchtbändel im Dreieck-Format sorgt mit seinen reflektierenden Streifen auf der Vorder- und Rückseite dafür, dass das Kind auf dem Kindergartenweg von allen Verkehrsteilnehmenden besser gesehen wird. Seit einigen Monaten hat auch unsere Tochter einen Lüchzgi. Den zieht sie sich jeden Morgen gewissenhaft über den Kopf, bevor sie aus dem Haus geht.
Konsequent inkonsequent
Von der Diszipliniertheit unserer Tochter könnten sich so manche eine Scheibe abschneiden. In einer Umfrage des Touring Club Schweiz TCS erachten über 80 Prozent eine gute Sichtbarkeit im Strassenverkehr für wichtig bis sehr wichtig. Demgegenüber stehen gerade mal knapp ein Viertel der Befragten, die sich auch konsequent daran halten und die entsprechende Ausrüstung verwenden.
Dieses Umfrageergebnis zeigt, wie wichtig der nationale «Tag des Lichts» ist, der in diesem Jahr zum 17. Mal stattfindet. Mit dieser Aktion macht der TCS zusammen mit der Polizei und weiteren Organisationen auf das erhöhte Unfallrisiko während der dunklen Jahreszeit aufmerksam. September, Oktober, November und Dezember sind gemäss Unfallstatistik des Bundes vier der fünf unfallreichsten Monate des Jahres.
Gefährdet sind vor allem Personen, die während der Winterzeit frühmorgens oder abends unterwegs sind – sei es zu Fuss, mit dem Velo oder dem Roller. Trägst du dabei reflektierende Kleidung, kannst du einen grossen Teil beitragen, das Unfallrisiko deutlich zu reduzieren.
Fiat lux – es werde Licht
Sich als Fussgänger oder Joggerin sichtbar zu machen, ist heute wirklich nicht mehr schwer. Seien es reflektierende Kleidung und Accessoires oder Stirnlampen, die Auswahl ist riesig, die Möglichkeiten vielfältig.
Velofahrende setzen den Helm mit Vorder- und Rücklicht auf, mit dem sie je nach Modell auch blinken können.
Auch für die Hündelerin und den Hündeler ist gesorgt: Kürzlich habe ich frühmorgens aus dem fahrenden Bus eine wandelnde Festbeleuchtung auf dem Fuss- und Veloweg beobachtet. Es war jemand, der mit seinem Hund Gassi ging. Mit Leuchtweste, Leuchthalsband und erleuchteter Leine. Fantastisch.
Bring Licht ins Dunkle
Mag die Auswahl noch so gross und vielfältig sein, alle Reflektoren und andere Leuchtmittel bringen nichts, wenn wir sie nicht tragen. Und diesbezüglich haben wir Nachholbedarf, wie die angesprochene TCS-Umfrage zeigt. Ich nehme mich da nicht aus und vielmehr an der eigenen Nase … muss gleich mal in den Keller gehen und meine alte «LüGa» suchen, die Leuchtgamasche des Schweizer Militärs.
In diesem Sinne: Zeigen wir uns. So, dass wir gesehen werden. Auch wenn es dunkel ist.
Titelfoto: TCSIch bin Vollblut-Papi und -Ehemann, Teilzeit-Nerd und -Hühnerbauer, Katzenbändiger und Tierliebhaber. Ich wüsste gerne alles und weiss doch nichts. Können tue ich noch viel weniger, dafür lerne ich täglich etwas Neues dazu. Was mir liegt, ist der Umgang mit Worten, gesprochen und geschrieben. Und das darf ich hier unter Beweis stellen.