Roba Gartenpferd
Wir haben jetzt ein Pferd – ein Gartenpferd
Keine zehn Pferde bringen uns zu einem Holzpferd! Das dachten wir. Nun steht Solana in unserem Gartenstall. Und wir wollen sie nicht mehr hergeben.
Als wir zum ersten Mal ein Holzpferd im Garten von Bekannten stehen sahen, schaute mich mein Mann an und sagte: «So ein Riesenvieh kommt bei uns niemals in den Garten!» Wohl wissend, dass sich unsere beiden Töchter von nun an so ein Outdoor-Spielgerät wünschen würden. Ich stimmte ihm zu. Zu gross und wuchtig kam uns das Holzpferd vor. Und irgendwie auch ein bisschen absurd. Was sollten die Kinder schon gross damit spielen, ausser sich draufzusetzen?
Ein Jahr später steht nun ein Holzgaul auf unserer Wiese.
Mein Mann und ich haben nachgegeben. Aufgegeben. Uns überreden lassen. Nenn es, wie du willst. Nach etlichen Diskussionen und Verhandlungen mit unseren Töchtern haben wir jedenfalls eingewilligt, dass sie sich gemeinsam ein Gartenpferd anschaffen dürfen – mit ihrem Taschengeld, Ersparten und einem kleinen Kredit von bei uns. Zugegebenermassen war dieser Entscheid nicht ganz uneigennützig: Vielleicht würde sich der Wunsch nach Reitstunden und einem eigenen Pferd, mit dem uns die Grosse seit Monaten in den Ohren liegt, ja dank eines Holzpferdes mässigen. Wenn wir Glück haben, sogar ganz in Luft auflösen.
Solana steht vor der Tür
Jetzt steht Solana, wie unser Gartentier heisst, seit einigen Wochen in unserem Garten. Wobei: eigentlich zum grössten Teil auf unserem überdachten Sitzplatz, direkt vor der Wohnzimmertür. Denn bislang ist der Sommer ja eine ziemlich nasse Angelegenheit. Solana ist zwar grau lasiert und soll laut Hersteller wetterfest sein – aber schöner wird sie im Regen sicher nicht. Also gehen wir lieber auf Nummer sicher, bis wir uns eine passende Abdeckung angeschafft haben. Das empfiehlt auch der Hersteller, allerdings nicht wegen der Witterungen: «Tiere wie Eichhörnchen, Vögel oder Katzen bedienen sich gern an Rücken, Schweif oder an der Mähne, deshalb decken Sie am besten das Pferd über Nacht ab», heisst es in der Produktbeschreibung.
Dass der Gaul jetzt vorübergehend quasi direkt vor unserer Nase haust, ist zwar ein kleiner Minuspunkt. Ansonsten muss ich aber gestehen: Solana ist eine der besten Spielzeug-Anschaffungen, die wir je gemacht haben. Gut, haben sich unsere Töchter gegen uns durchgesetzt.
Unser bestes Pferd im Stall
Stunden haben die Mädchen bereits auf ihrem Pferd oder um das Pferd herum verbracht. Kehren sie aus Schule und Kindergarten heim, gehen sie als Erstes zum Sitzplatz, um Solana zu begrüssen. Oft versammeln sie sich mit Nachbarskindern um sie herum, die wiederum bringen ihre Steckenpferde mit und zusammen tauchen sie dann in ihre Rollenspiele ein: Sie befinden sich auf einem fiktiven Reiterhof und verwandeln sich in die Protagonistinnen von «Bibi & Tina». Oder sie werden zu Pferdefriseurinnen und flechten mit Garn bunte Zöpfe in Solanas Mähne.
Trotz liebloser Optik – Solana hat steckengerade Beine, weder Augen noch Maul und ihre Mähne ist eher zottelig als flauschig – setzt das Holzpferd ungeahnte kreative Ideen in den Kindern frei. Die Haarbürste ist zum Pferdestriegel mutiert. Unser Sitzplatz-Fussabtreter fungiert neuerdings als Sattel. Die Tischdecke packen sie als Satteldecke drunter. Aus einer selbstgemachten Kordel haben sie Zaumzeug kreiert. Und sogar Steigbügel haben sie gebastelt – aus Papier.
Jetzt wollen sie sich einen «richtigen» Sattel, «richtiges» Zaumzeug und «richtige» Steigbügel zulegen – in Wirklichkeit Spielzeug-Zubehör. Für diese erneute Grossinvestition sparen sie wieder. Schon das Pferd selbst war kein Schnäppchen.
Lang soll sie leben
Es wäre auch günstiger gegangen: Je nach Grösse und Beschaffenheit findest du Gartenpferde ab knapp 100 Franken. Solana kostete mehr. Wenn wir uns schon eins zulegen, dann sollte es auch ein grosses, robustes und langlebiges Gartenpferd sein, an dem die Kids noch lange Freude haben.
Aus welchem Holz unser Pferd hergestellt ist, konnten wir nicht ausmachen. Der Hersteller Roba schreibt, es sei aus «wetterfestem und umweltfreundlichem Massivholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft gefertigt». Geliefert wurde es in Einzelteilen. Mein Mann hat Latte um Latte verschraubt. Damit das Pferd stabil steht, ist im Korpus zusätzlich eine Verstrebung angebracht. Alles in allem wiegt das Pferd rund 22 Kilogramm. Die Kinder können es zu zweit gut innerhalb des Gartens verschieben.
Zum Aufsteigen brauchen sie aber Hilfe in Form eines Schemels. Die Achtjährige schafft’s auch mit einem schwungvollen Satz auf den Rücken. Vom Boden bis zum Rücken misst Solana nämlich stolze 89 Zentimeter. Bis zum Kopf sind es 123 Zentimeter. Die Rückenlänge beträgt 119 Zentimeter – da bleibt ausreichend Platz für zwei oder gar drei kleine Reiterinnen.
Laut Roba ist das Pferd für Kinder ab drei Jahren geeignet, ich würde aber ein Mindestalter von fünf Jahren empfehlen. Meine Kleine ist fünf: Wäre sie noch jünger, wäre sie mit einem kleineren Modell besser bedient. Allein schon wegen der Absturzgefahr.
Aufgabe nicht erfüllt
Wie lange Solana noch so robust und stabil auf unserem Sitzplatz und im Garten steht, wird sich zeigen. Ein paar erste kleine Abnutzungserscheinungen wie abgeblätterte Farbe hat sie schon auf ihrem Rücken. Und am Fuss ist ein Stück Holz abgesplittert. Aber das ist okay, sie ist schliesslich ein Naturprodukt. Und solange sie rege genutzt wird, erfüllt sie ihren Zweck.
Einen anderen Zweck hat sie dagegen nicht erfüllt: Die Grosse möchte nach wie vor ein eigenes Pferd und Reitstunden. Mehr denn je.
Fazit
Tolles Outdoor-Spielgerät für kleine Reiterinnen und Reiter
Pro
- stabil und robust
- Platz für zwei Kinder auf dem Rücken
- lasiertes Naturholz
- regt die kindliche Fantasie an
- Mähne und Schweif lassen sich frisieren
Contra
- erste kleine Abnutzungserscheinungen im Holz
Anna- und Elsa-Mami, Apéro-Expertin, Gruppenfitness-Enthusiastin, Möchtegern-Ballerina und Gossip-Liebhaberin. Oft Hochleistungs-Multitaskerin und Alleshaben-Wollerin, manchmal Schoggi-Chefin und Sofa-Heldin.