Produkttest

Wenn schon Klimagerät, dann richtig: Argo Ulisse im Test

Klimageräte haben einen schlechten Ruf als Stromfresser, werden wegen des Klimawandels aber immer nötiger. Ganz viele Geräte sind Hokus Pokus und kühlen nicht. Wenn du schon in ein Gerät investierst, dann lohnt sich das mobile Split-Gerät Ulisse von Argo.

30 Grad Celsius zeigt das Thermometer in der Dachwohnung. Dabei ist es noch nicht einmal Sommer. Die Idee meiner Schwester, direkt unters Dach zu ziehen, war temperaturtechnisch risikobehaftet, schöne Dachterrasse hin oder her. Nun musste also ein Klimagerät her, das funktioniert. Dank Kommentaren aus meinem Artikel über Klimageräte sind wir auf die Ulisse gestossen. Ein sogenanntes mobiles Splitgerät. Der laute Teil der Anlage ist dabei draussen auf der Terrasse, der leise und kühlende Teil in der Wohnung. Ein ziemlich dünner Schlauch verbindet die beiden Teile, weshalb das Gerät ideal geeignet ist für Balkontüren.

Fragil und effizient

Ein netter Herr hat die Ulisse im letzten Sommer zwei Tage nach der Bestellung geliefert und meine Schwester instruiert. Mit Nachdruck wies er darauf hin, dass das Gerät nicht auf eine zu tiefe Temperatur einzustellen ist. «Sonst bist du sofort erkältet», warnte der Lieferant. Tatsächlich kühlt das Gerät schneller und effizienter als mein alter Monoblock. Die 70 Quadratmeter sind innert einer Stunde fast fünf Grad kühler. Weil Klimaanlagen dem Raum zudem Wasser entziehen, fühlt sich es zusätzlich angenehmer und weniger schwül an. Toll, eine Klimaanlage, die tut, was sie verspricht und das sehr leise. Die beliebten Monoblock-Anlagen sind viel lauter, umständlicher in der Handhabung und reine Energieverschwendung, da die grossen Schläuche für die Abluft immer auch einen grösseren Spalt im Fenster bedeuten. Das hat diese mobile Split-Anlage nicht.

Schwachpunkt: Verbindungsschlauch.
Schwachpunkt: Verbindungsschlauch.

Einzig der dünne Schlauch, der die beiden Teile der Split-Anlage verbindet, ist eine Schwachstelle. Knicken oder Einklemmen können zu Schäden führen. Also aufgepasst.

Wer braucht schon viele Funktionen?

Temperatur mit der Fernbedienung einstellen, einschalten, fertig. Das ist die wichtigste Funktion. Darüber hinaus lässt sich das automatische Gebläse hin und her bewegen, ein leiser Nachtmodus einstellen oder ein Sensor in der Fernbedienung zuschalten. Diese sogenannte «iFeel»-Funktion stellt die Temperatur dann so ein, dass am Ort der Fernbedienung die gewünschten Grad Celsius herrschen. Das hat in der Dachwohnung meiner Schwester nur bedingt funktioniert, da die Wohnung verwinkelt ist. Um die Funktion zu nutzen, müssen Fernbedienung und Klimagerät aber Sichtkontakt haben. Funktioniert hat hingegen der Timer. Damit lässt sich das Gerät zu einer gewissen Zeit ein- und ausschalten. Praktisch, wenn du am Abend ins angenehm temperierte Heim kommen willst, die Klimaanlage aber nicht den ganzen Tag Energie verschleudern soll.

Chills mal

Neben aktivem Kühlen, lässt sich mit der Ulisse auch die Luft entfeuchten und sogar heizen. Nette Bonusfeatures, die meine Schwester allerdings nie benutzt hat. Neu ist eine Version mit WiFi-Funktion erhältlich. Damit lassen sich die Funktionen der Klimaanlage über eine Web-App steuern. Eine Integration in bestehende Smarthome-Systeme funktioniert aber leider nicht.

Fazit

Die Ulisse ist die einzige, gescheite Lösung für ein kühles Raumklima, wenn du keine Anlage fest installieren kannst. Durch die getrennten Teile ist sie sehr leise und es braucht keinen hässlichen, dicken Schlauch, der aus dem Fenster ragt. Klar: Es braucht Platz für das grosse Aussengerät. Wirklich ästhetisch ist auch das nicht. Das macht die Ulisse aber mit tadelloser Kühlleistung wett. Im Winter verschwindet sie im Keller, wenn sie nicht als Heizung fungiert. Das Gerät ist zwar eine rechte Investition. Die lohnt sich aber auf jeden Fall, da die günstigeren Monoblock-Anlagen viel umständlicher und ineffizienter sind.

Meine Schwester hat das Testgerät übrigens retourniert und ist umgezogen. Nicht wegen der Ulisse, sondern wegen der Dachschrägen.

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