
Ratgeber
Welche Fettsäuren guttun – und welche du meiden solltest
von Anna Sandner
Wie ein Netzwerk durchziehen Faszien den ganzen Körper. Sie umgeben Muskeln, Organe, Knochen und Nerven. Wofür sie da sind und wie du sie gesund hältst, liest du hier.
Obwohl sie sich durch unseren gesamten Körper ziehen, waren Faszien in der öffentlichen Wahrnehmung lange kaum präsent . Doch in den vergangenen Jahren sind die Bindegewebsstrukturen nicht nur in den Medien zu einem beliebten Thema geworden, sondern auch die Forschung dazu hat zugenommen. Gab es im Jahr 2000 noch unter 400 wissenschaftliche Veröffentlichungen, die sich mit Faszien befassten, waren es allein im vergangenen Jahr bereits über 1400.
Und das hat seinen Grund, denn ohne Faszien würde in unserem Körper kaum etwas funktionieren.
Faszien sind Teil des Bindegewebes, das für Struktur, Stützkraft, Elastizität und den Austausch zwischen verschiedenen Geweben und Organen im Körper sorgt. Als dünne, membranartige Schichten umschließen sie Muskeln, Knochen, Organe und andere Gewebe im Körper und grenzen diese voneinander ab. Durch spezielle sensorische Rezeptoren, sogenannte Mechanorezeptoren, spielen Faszien außerdem eine wichtige Rolle bei der Körperwahrnehmung und Schmerzregulation. Diese Rezeptoren ermöglichen es dem Körper, auf mechanische Belastungen und Veränderungen im Gewebe zu reagieren und sich anzupassen.
Die Mechanorezeptoren in den Faszien sind eng mit dem Nervensystem verbunden und senden ständig Informationen an das Gehirn, um die Position des Körpers im Raum und den Zustand der Muskeln und Gelenke zu überwachen. Werden die Faszien durch Verletzungen oder Überbelastung beschädigt, senden diese Rezeptoren Schmerzsignale ans Gehirn, um auf die Schädigung aufmerksam zu machen. Auf diese Weise können die Faszien zur Schmerzquelle werden und im schlimmsten Fall eine Rolle bei der Entstehung von chronischen Schmerzen spielen.
Durch gezieltes Faszientraining kannst du die Mechanorezeptoren in den Faszien aber stimulieren und so deine Körperwahrnehmung verbessern. Das kann dazu beitragen, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit deines Körpers zu verbessern.
Durch einseitige Belastungen, Bewegungsmangel und Stress können die Faszien verkleben und verhärten. Das kann dann schmerzhaft werden und zu Verspannungen führen. Auch Operationen oder Verletzungen können die Faszien beeinträchtigen. Wer sich aber regelmäßig bewegt oder sogar speziell für die Faszien entwickeltes Training macht, kann Verklebungen und Verhärtungen gut vorbeugen.
Kurz gesagt hilfst du deinen Faszien (wie auch deiner gesamten Gesundheit) damit, dass du dich ausreichend bewegst, genug trinkst und dich gesund ernährst. Durch Bewegung wird die Durchblutung im Gewebe angeregt, was zur besseren Versorgung der Faszien mit Sauerstoff und Nährstoffen beiträgt. Außerdem regen das Training oder regelmäßige Dehnübungen die Kollagenproduktion an und verbessern die Ausrichtung der Kollagenfasern im Gewebe. Dadurch lösen sich Verklebungen und Verkürzungen der Faszien und der Körper wird wieder beweglicher.
Auch Massagen können sich positiv auf die Faszien auswirken. Die Durchblutung wird gefördert, wodurch Muskeln und Organe besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden können. Spezielle Faszienrollen eignen sich dafür besonders gut. Vorsichtig solltest du aber bei Entzündungen oder Verletzungen im Gewebe sein, dann kann eine Faszienmassage auch schmerzhaft werden . Dann solltest du sofort aufhören. Am besten tastest du dich langsam und vorsichtig voran, um dich erst einmal daran zu gewöhnen.
Der «Wandengel» ist eine einfache Übung, die gut für deine Faszien ist und für den du nichts außer einer Wand brauchst. Dafür stellst du dich mit dem Rücken zur Wand und positioniert die Arme im 90-Grad-Winkel an der Wand, als würdest du Flügel ausbreiten. Dann bewegst du die Arme langsam nach oben, bis sie gestreckt sind. Anschließend wieder zurück in die Ausgangsposition. Wichtig dabei ist, dass die Schulterblätter an der Wand bleiben und du sie nicht nach vorne ziehst. Diese Übung kannst du mehrmals hintereinander wiederholen. Dadurch dehnst und aktivierst du deine Faszien. Angenehmer Nebeneffekt: Sie kann auch dazu beitragen, Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich zu lösen und die Haltung zu verbessern.
Hast du eine Lieblingsübung für deine Faszien? Schreib’ es in die Kommentare.
Titelfoto: calatorescu/shutterstockWissenschaftsredakteurin und Biologin. Ich liebe Tiere und bin fasziniert von Pflanzen, ihren Fähigkeiten und allem, was man daraus und damit machen kann. Deswegen ist mein liebster Ort immer draußen – irgendwo in der Natur, gerne in meinem wilden Garten.