![Sennheiser Ambeo Soundbar Plus (400 W, 7.1.4 Kanal)](/im/productimages/1/4/5/0/9/2/8/9/2/9/6/5/1/1/5/3/7/9/1/c5d1e0e3-bb35-4581-a333-d6465e91c9f8_cropped.jpg?impolicy=product&resizeWidth=720)
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TV-Sound, der die Wände zum Wackeln bringt: Sennheiser Ambeo Plus
![Florian Bodoky](/im/Files/7/5/1/6/1/6/3/2/portrait_florian_001.jpg?impolicy=avatar&resizeWidth=40)
Seit diesem Herbst ist die Ambeo-Familie komplett. Mini, Plus und Max. Die Mini ist der Kompromiss fürs kleine Wohnzimmer und die Max für Sound-Enthusiasten gedacht – dachte ich. Bei mir im Test ist die Ambeo Plus – und stellte sich als der absolute Sweetspot für mein Wohnzimmer heraus.
Im September durfte ich an der IFA die komplette Sennheiser-Soundbar-Familie unter die Lupe nehmen. Die Demo der Mini überzeugte mich in dem rund 25 Quadratmeter grossen Raum vollends. Und die 2019er Ambeo, die jetzt Ambeo Max heisst, kommt in Outdoor-Kinos und grossen Sälen zum Einsatz.
Nur: Wer kauft die Sennheiser Ambeo Plus? Sie befindet sich irgendwo in der Mitte. Weder Fisch noch Vogel, könnte man meinen.
![Sennheiser Ambeo Soundbar Plus (400 W, 7.1.4 Kanal)](/im/productimages/1/4/5/0/9/2/8/9/2/9/6/5/1/1/5/3/7/9/1/c5d1e0e3-bb35-4581-a333-d6465e91c9f8_cropped.jpg?impolicy=product&resizeWidth=720)
Zudem schlägt sie mit stolzen 1239 Franken zu Buche. In diesem Preissegment bekommst du ein durchaus brauchbares 5.1-Surround-Set mit Subwoofer. Auch die Ambeo Plus bringt, was es braucht: Tollen Sound, Dolby Atmos, DTS:X, Sony 360 Reality Audio und ein Design, das sich in jedem Wohnzimmer dezent in die Umgebung einfügt. Das Ganze ohne den Hassle der Kabel und Schrauben eines Surround-Systems.
Optik: Verschmilzt mit jedem Wohnzimmer
Was mir direkt ins Auge springt, sind die Masse der Soundbar: 105 Zentimeter lang, zwölf Zentimeter tief und acht Zentimeter hoch. Letzteres ist besonders wichtig, da du eine Soundbar in der Regel direkt unter dem Fernseher platzierst. Ich befürchtete zunächst, dass sie zu hoch ist und ins Bild ragt. Wenn du, wie ich, einen Fernseher mit zentralem Standfuss besitzt, solltest du das vor dem Kauf unbedingt vorher ausmessen. Die acht Zentimeter sind allerdings tief genug für meinen 65-Zoll grossen LG C3. Hast du zwei Standfüsse – also jeweils an den äusseren Kanten deines TVs – stellt sich die Frage nicht.
Die Ambeo Plus beherbergt insgesamt neun Treiber – 400 Watt liefern sie insgesamt. Sieben der neun Treiber sind 50-mm-Breitbänder. Zwei weitere sind Subwoofer. Diese haben jeweils zehn Zentimeter Durchmesser. Beide sind «upfiring», also nach oben gerichtet und jeweils ganz aussen angebracht. Daneben befinden sich jeweils zwei der sieben Breitband-Treiber. Die übrigen drei befinden sich in der Mitte der Soundbar.
Diesen mittleren Teil der Ambeo Plus hat Sennheiser mit einem Stoffüberzug bespannt. Unterhalb befindet sich ein Kunststoffsockel, der mit einem dezenten Branding versehen ist. Auf der Oberseite findest du links und rechts ein Kunststoffgitter. Das Design ist gut durchdacht, alle wichtigen Tasten sind dezent angebracht, aber gut erreichbar. Mir gefallen die geschwungenen Kanten – sie verhindern, dass die Soundbar zu klobig wirkt.
![Je nach verbundenem Device hat das LED eine andere Farbe.](/im/Files/7/5/4/4/2/7/3/3/led.jpg?impolicy=resize&resizeWidth=430)
Quelle: Florian Bodoky
Oben in der Mitte ist das Bedienfeld angebracht – ebenfalls aus Kunststoff. Hier findest du berührungsempfindliche Steuerelemente für Lautstärke, Bluetooth und den Zuspieler. Zudem kannst du das verbaute Mikrofon hier stummschalten – so hören die smarten Assistenten (Amazons Alexa oder der Google Assistant) sicher nicht mit. Eine LED-Leiste leuchtet je nach Wiedergabequelle in einer anderen Farbe. Bluetooth sinnigerweise blau, Spotify grün und so weiter. Zum Glück erlischt das Licht mit der Zeit, denn beim Fernsehen würde es nerven.
Konnektivität: Was auch immer du willst
Das Wichtigste vorneweg: Standardmässig kommt die Soundbar solo. Du kannst natürlich einen Subwoofer dazu bestellen. Diesen kannst du wahlweise über den sogenannten «Pre out Sub» per Kabel anschliessen – oder über Bluetooth. Für diese Möglichkeit habe ich mich in diesem Test entschieden. Wenn ich mich schon für eine Soundbar entscheide, dann versuche ich die «Kabellosigkeit» so weit zu treiben, wie es geht.
Für die Verbindung zum Fernseher stehen dir zahlreiche Optionen zur Verfügung. Der analoge RCA-Port (Cinch), die optische Schnittstelle und dann noch die (heutzutage fast logische Wahl) HDMI-Anschlüsse. Davon unterstützt einer den 2.1-Standard samt eARC. Sofern dein Fernseher diesen Standard unterstützt, wähle diesen – denn dann kommst du in den Genuss von verlustfreiem Atmos.
![Die Ambeo bietet eine Vielzahl an Anschlüssen, allerdings nur ein 2.1-HMDI-Port](/im/Files/7/5/4/4/2/7/3/0/anschlusse.jpg?impolicy=resize&resizeWidth=430)
Quelle: Florian Bodoky
Der Pferdefuss an der Geschichte: Die beiden anderen HDMI-Ports an der Ambeo Plus unterstützen nur HMDI 2.0. Wenn du also zum Beispiel noch eine Spielkonsole hast, etwa eine Xbox Series X oder eine PS 5, musst du auf 4K/120-Hertz-Passthrough-Unterstützung beim Zocken verzichten.
Last but not least gibt es noch einen USB- und einen Ethernet-Anschluss – letzterer lässt sich fürs leichtere Setup an den Router hängen. Ich hatte allerdings keine Probleme, die Bar per WLAN einzurichten.
Apropos kabellos: Die Sennheiser Ambeo Plus unterstützt Bluetooth 5.0, AirPlay 2, Google Chromecast, Spotify Connect und Tidal Connect. Heisst also: Sie funktioniert auch als Lautsprecher für Musik.
Performance: Du wirst fündig, egal was du suchst
Grundsätzlich kannst du die Soundbar über die Sennheiser Smart Control App steuern. Ich habe sie im Test genutzt, um den Sound zu kalibrieren. Dabei sendet die Ambeo Plus drei Minuten lang Signale aus und misst den Standard-Geräuschpegel, die baulichen Gegebenheiten und mögliche Hindernisse, die nahe an der Soundbar stehen.
Mein Tipp: Setz dich während des Kalibrierens hin und warte ab – oder verlasse den Raum. Bei Störgeräuschen bricht die Soundbar das Kalibrieren selbständig ab und verlangt einen Neustart. Ausserdem sind die Geräusche, welche die Bar von sich gibt, nicht gerade angenehm fürs menschliche Gehör.
Nach der Kalibrierung entscheide ich mich allerdings dagegen, die App dauerhaft zur Steuerung der Bar zu benutzen. Ich wechsle auf die Fernbedienung, welche Sennheiser dem Lieferumfang beilegt. Die App kann alles, was die Fernbedienung auch kann – ich bin einfach generell kein Fan von Hersteller-Apps, wenn ich sie vermeiden kann.
Die Fernbedienung ist sehr simpel und selbsterklärend, aus Kunststoff mit gummierten Tasten. Nebst der Wahl der Soundquelle und Lautstärkesteuerung kannst du damit Sound-Presets wählen. Sennheiser bietet die Optionen Film, Musik, Nachrichten, Sport und «Adaptiv». Während meiner Testphase habe ich mich häufig für Adaptiv entschieden – es ist ein neutrales Allrounder-Preset, welches musikalische Elemente, Stimmen und Soundeffekte ausgeglichen wiedergibt. Zudem findest du auf der Fernbedienung noch die Modi «Nacht» und «Stimme». Der Nacht-Modus drosselt den Bass, was im Interesse deiner Nachbarschaft sein dürfte. Der Modus «Stimme» hebt Dialoge hervor – besonders bei Actionfilmen mit viel Soundeffekten und Lärm finde ich das nützlich.
![Die solide Fernbedienung ziehe ich dem Controlling über die App vor.](/im/Files/7/5/4/4/2/7/3/2/fernbedienung.jpg?impolicy=resize&resizeWidth=430)
Quelle: Florian Bodoky
Zu guter Letzt gibt es noch die Ambeo-Taste. Ist Ambeo aktiviert, soll die Bar für eine 3D-Audio-Performance sorgen, auch wenn der Content, den du dir anschaust, keine Atmos-Unterstützung bietet.
Der externe Subwoofer? Lieber nur im Eigenheim
Wenn du diesen Text bis hierher gelesen hast, dann wird dir meine Begeisterung stellenweise schon aufgefallen sein. Hier mache ich sie nun offenkundig: Was die Sennheiser Ambeo Plus aus einem Bar-Design heraus zu leisten vermag, ist schlichtweg grossartig. Ja, dieses Kompliment hat sie in dieser Deutlichkeit verdient.
Vom ersten Einstecken an verändert sie das Filmeschauen. Selbst Steinalt-Schmonzetten mit mässigem Sound klingen stark. Per Zufall ist am ersten Testtag ein «Agatha Christie»-Abend geplant. Selbst beim 1964er Krimi «Vier Frauen und ein Mord» ist der Effekt der Soundbar zu hören – die Bar rockt also nicht nur durch Dolby-Vision-Support. Dialoge sind klarer, es sind mehr Details zu hören und die Klangfülle wird breiter.
![Der Subwoofer schlägt dir im besten Sinne in die Magengrube.](/im/Files/7/5/4/4/2/7/3/4/subwoofer.jpg?impolicy=resize&resizeWidth=430)
Quelle: Florian Bodoky
Noch um Welten krasser wird es, als ich die 2023er Version von «Boogyman» auf Disney+ schaue. Diese unterstützt Atmos – Immersion in Perfektion auch wenn sich meine Begeisterung für die Umsetzung in Grenzen hält. Durch die nach oben strahlenden Treiber und Subwoofer entsteht ein Gefühl von Höhe und Breite, das einem Kino Paroli bieten kann. Besonders in Jumpscare-Momenten sind die Bässe nicht zu überhören, respektive zu «überfühlen». Steht der Subwoofer auf einem harten Boden , wirst du den Bass in der Magengrübe spüren.
Aber auch ohne den Subwoofer ist der Bass ein Erlebnis, ohne die nötige Präzision vermissen zu lassen. Das Soundbett wird trotz der Intensität des Basses nicht verzerrt. Ich bin gar der Meinung, dass der Subwoofer nicht unbedingt notwendig ist. Schon gar nicht, wenn es Nachbarn gibt, auf die du Rücksicht nehmen solltest. Zudem sparst du einen Batzen Geld, wenn du dich auf die Soundbar beschränkst.
Auch bei den höheren Frequenzen überzeugt die Ambeo Plus. Leise Geräusche kann sie
gut in den Vordergrund rücken – ohne an der Lautstärke ebenjener etwas zu ändern. Es gelingt ihr nur durch die Betonung und dem präzisen Herausschälen des Tons. Das gleiche gilt für Dialoge, vor allem, wenn der oben erwähnte Dialog-Modus aktiviert ist. Alles ist knackig und präzise.
Tipp: Bei nativem Atmos-Content würde ich den Ambeo-Effekt deaktivieren. Er verstärkt den Effekt von Dolby Atmos zwar noch mehr, jedoch etwas zulasten der Präzision. Vor allem die Dialoge erhalten so etwas zu viel Hall. Bei Inhalten ohne Atmos ist die Ambeo-Funktion jedoch ein grosser Gewinn. Durch die spezielle Ambeo-Taste auf der Fernbedienung lässt sich die Funktion in Sekundenschnelle ein- und ausschalten.
Fazit: Sie ist ihr Geld wert – auch ohne Subwoofer
Die Sennheiser Ambeo Plus ist eine super Soundbar. Sie vermochte mich in Filme und Serien hineinzuziehen wie noch kaum eine andere. Die Klangfülle, der Detailreichtum, die Präzision und die Bässe werden sauber und zuverlässig orchestriert. Zudem gefällt mir die Ambeo-Funktion, die bei älteren Inhalten ebenfalls ein gutes Surround-Erlebnis liefert.
Ausserdem ist die Verarbeitung erstklassig. Sie passt gut in grössere Wohnzimmer. Meins ist circa 25 Quadratmeter gross, die Bar würde aber auch locker 40 schaffen. Vor allem dann, wenn du lieber auf einen externen Subwoofer verzichten möchtest. Ist der Raum kleiner, könnte auch die Ambeo Mini reichen – den Beweis dafür hat sie aber noch nicht erbracht, dafür braucht es einen ausführlichen Test.
Der Subwoofer liefert ebenfalls eine erstklassige Leistung ab. Jedoch dürfte dieser fürs durchschnittliche Wohnzimmer fast Overkill sein.
Titelbild: Florian Bodoky![User Avatar](/im/Files/7/5/1/6/1/6/3/2/portrait_florian_001.jpg?impolicy=avatar&resizeWidth=96)
![User Avatar](/im/Files/7/5/1/6/1/6/3/2/portrait_florian_001.jpg?impolicy=avatar&resizeWidth=80)
Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.