Tastatur-Wechsel: Darum verdrängen die MX Keys das Magic Keyboard
Produkttest

Tastatur-Wechsel: Darum verdrängen die MX Keys das Magic Keyboard

Kein Kabel, gutes Design und vor allem ein gutes Schreibgefühl – das sind meine Anforderungen an eine Tastatur. Die MX Keys von Logitech punktet in allen Kategorien.

Jetzt ist es passiert: Ein Apple-Teil hat seinen Platz in meinem Heimbüro verloren. Bisher war ich viele Jahre lang zufriedener Nutzer des Magic Keyboards in der schmalen Version ohne Nummernblock.

Apple Magic Keyboard (DE, Kabellos)

Apple Magic Keyboard

DE, Kabellos

Apple Magic Keyboard (DE, Kabellos)
Tastatur

Apple Magic Keyboard

DE, Kabellos

Ich schreibe meine Texte einfach gerne auf flachen Tastaturen, und ich mag es aufgeräumt auf meinem Schreibtisch. Eine Tastatur, die von mir täglich betippt werden will, muss daher per Bluetooth mit meinem Macbook Pro kommunizieren und sollte auch eine anständige Akkulaufzeit haben.

Vor einigen Monaten hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, ich wäre parat für eine neue Tastatur. Das Bedürfnis nach einem Nummernblock wuchs, und auch die Lust auf etwas Neues. Deshalb testete ich das Surface Keyboard von Microsoft. Ein gutes Teil, aber für mich nicht gut genug.

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Ein Blick in die Verkaufsstatistik in unserem Shop verriet mir, dass der Bestseller in meinem Tastatur-Universum ein Logitech-Produkt ist, genauer die MX Keys. Für einen Test habe ich mir das Modell «for Mac» geschnappt. Das wurde im Juli 2020 lanciert.

Logitech MX Keys for Mac (DE, Kabellos)
EUR90,09

Logitech MX Keys for Mac

DE, Kabellos

Logitech MX Keys for Mac (DE, Kabellos)
Tastatur
EUR90,09

Logitech MX Keys for Mac

DE, Kabellos

Ich gebe gerne zu, dass ich mich für den Test auch entschieden habe, weil mir die Optik gefällt. Auf seiner Homepage brüstet sich Logitech mit einer ganzen Reihe von gewonnenen Design-Preisen. Ich sehe die Sache zudem pragmatisch: Die Kombination aus Space-Grau und Schwarz ist perfekt abgestimmt auf das Aussehen meines Macbooks.

Da sehe ich auch großzügig darüber hinweg, dass das Keyboard aus Kunststoff gefertigt ist und nicht aus Aluminium wie das Apple-Gerät. Kunststoff bedeutet im Fall der MX Keys auch überhaupt nicht, dass das Teil schlecht verarbeitet wäre. Im Gegenteil: Es wirkt hochwertig, allein schon durch sein Gewicht von etwas über 800 Gramm. Es liegt satt und stabil auf meinem Schreibtisch. Sechs Gummis auf der Unterseite verunmöglichen jede Rutschpartie. Die Tasten haben kaum seitliches Spiel. Auch Millionen Tastenanschläge oder frustriertes Hacken auf der Return-Taste sollten die MX Keys nicht aus der Fassung bringen.

Nach drei Monaten und vielen Mails, Chats und Artikeln fälle ich mein Urteil zur Ausdauer des Materials; es lautet «sehr gut». Die Laser-Beschriftung der Tasten sieht noch aus wie am ersten Tag, auch viel benutzte Tasten fühlen sich an wie am ersten Tag.

An den Kanten und abgerundeten Ecken zeigt sich nicht der Hauch eines Kratzers oder einer Delle. Wobei ich auch nicht zu den Leuten gehöre, die ihr Keyboard aus Wut oder Unachtsamkeit auf den Boden werfen oder fallen lassen.

Wie schreibt es sich auf den MX Keys?

Ich habe den Vergleich zum Magic Keyboard von Apple, zum Surface Keybard sowie zu diversen Standard-Tastaturen von Cherry oder Logitech, die man von IT-Verantwortlichen für seinen Büro-Arbeitsplatz bekommt. Das Schreibgefühl auf der Logitech-Tastatur ist für mich am besten. Wobei jedes Urteil, auch meines, hier natürlich subjektiv ist.

Für mich gewinnt die MX Keys, weil sie weich ist, aber andererseits auch sehr gute Rückmeldung gibt zum Druckpunkt, ohne laut zu sein. Logitech hat in den MX Keys Scissor Switches verbaut. Und dann gibt es noch die kleinen Mulden auf den Tasten, die mich anfangs etwas ratlos machten und deren Wert ich erst nach ein paar Wochen erkannte. Die konkave Einbuchtung bietet den Fingern tatsächlich mehr Orientierung als ich sie auf den Tasten anderer Keyboards je hatte. Ich wurde quasi auf Feinfühligkeit trainiert.

Ein besonderes Gimmick ist die eingebaute Beleuchtung. Gamer werden hier gelangweilt gähnen, denn Logitech lässt das Keyboard lediglich weiß leuchten, nichts da mit allen Farben des RGB-Spektrums! Die Hintergrundbeleuchtung aktiviert sich, wenn du dich mit deinen Händen den Tasten näherst. Das gibt mir ein wenig das Gefühl, Macht zu haben über Hell und Dunkel.

Das Feature kostet Akkulaufzeit. Ist es aktiv, reagiert der Näherungssensor auch bei normaler Helligkeit im Zimmer und aktiviert die Beleuchtung. Nach etwa fünf Arbeitstagen meldet sich dann der Akku per roter LED-Lampe oben rechts und will per USB-C nachgeladen werden. Verzichtest du auf die Hintergrundbeleuchtung, hält das Keyboard deutlich länger durch. Laut Logitech bis zu fünf Monate. Das habe ich nicht getestet. Ich lasse es gerne leuchten, fühle mich aber als Energiesparer, weil ich die Helligkeitsstufe etwas nach unten geregelt habe.

Wie kompatibel ist die MX Keys?

Apple-Menschen sind auch deshalb Apple-Menschen, weil in ihrer Welt die Geräte sich so wunderbar einfach verbinden und zusammenarbeiten. Deshalb war ich skeptisch, wie denn ein artfremdes Gerät sich in mein Universum einfügen würde. Am Ende hat’s geklappt. Aber der Weg zum Ziel hatte eine Schwierigkeit eingebaut. Du kannst die MX Keys nämlich nicht per Bluetooth mit dem Macbook koppeln. Das wird durch Sicherheitseinstellungen von Apple verhindert. Erst nachdem ich die FileVault-Verschlüsselung deaktiviert habe (hier die Apple-Support-Seite dazu), konnte ich das Keyboard per Bluetooth koppeln. Alternativ ist es möglich, die MX Keys via beiliegenden Dongle mit dem Macbook zu verheiraten. Das ist allerdings ein USB-Dongle, und USB-Anschlüsse haben Apples mobile Rechner seit 2016 genau wie viele? Richtig: null. Und ein Dongle, der in einem Typ-C-auf-USB-Kabelwürmchen seitlich neben dem Macbook baumelt, war für mich einfach keine Lösung.

Wie sieht das denn aus?
Wie sieht das denn aus?

Wenn du die MX Keys verbunden hast, lohnt sich ein Blick auf die Logi-Options-Applikation. Hier kannst du ein paar Einstellungen vornehmen, zum Beispiel die F-Tasten individuell belegen.

Außerdem bietet dir Logitech die Möglichkeit, drei Geräte mit deiner MX Keys zu koppeln. Du kannst sie dann per Easy-Switch-Tasten ansteuern. Ich habe zum Beispiel mein iPhone noch verbunden. Wobei, ehrlich gesagt, im Apple-Universum und seiner ziemlich perfekten Synchronisierung brauchst du nicht unbedingt eine Tastatur, die zum iPhone wechselt, wenn du ohnehin am Schreibtisch sitzt und Macbook und iPhone nutzt.

F13, F14 und F15 sind die Switch Keys, über die du die MX Keys anderen gekoppelten Geräten zuweisen kannst.
F13, F14 und F15 sind die Switch Keys, über die du die MX Keys anderen gekoppelten Geräten zuweisen kannst.

Interessanter dürfte das Feature sein, wenn du zum Beispiel neben dem Mac noch einen PC im Einsatz hast. Auch über die Grenzen der Betriebssysteme klappt der Wechsel.

Was fehlt der MX Keys?

Zeit für ein Fazit. Ich habe an der MX Keys nichts auszusetzen. Einzig vielleicht, dass es keine ausklappbaren Füßchen gibt, mit denen du den Neigungswinkel verstellen könntest. Aber mal ehrlich: Wie oft würdest du die tatsächlich aus- oder einklappen? Für mich ist die Neigung perfekt; sie ist etwas stärker als beim Magic Keyboard.

Ich könnte den Stromverbrauch der Hintergrundbeleuchtung kritisieren, mich künstlich über ein USB-Dongle-Fail aufregen. Mache ich aber nicht.

Logitech hat für mich eine ziemlich perfekte Tastatur gebaut, die mehr bietet als das Magic Keyboard von Apple. Und auf der sich vor allem super tippen lässt. Und darum geht es ja in erster Linie bei einem Keyboard.

P.S.: Möchte mir jemand mein gut erhaltenes Magic Keyboard abkaufen?

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Meine Laufbahn als Journalist begann bei den Kleintierzüchtern und im gedruckten Zeitalter. Nach ein paar Jahren an der Front rief die Zentrale. Bei Regionalzeitungen und bei der NZZ war ich für diverse Digitalisierungsprojekte zuständig und etablierte Audience Management. Seit 2020 bei Digitec Galaxus. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, schreibe ich auch. Weil ich in vielen Dingen über Halbdreiviertelwissen verfüge, ist das Spektrum an Themen ziemlich breit. 


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