Studie: Jedes fünfte Kleinkind verfügt über ein eigenes Tablet
Eine deutsche Studie liefert Zahlen zur Mediennutzung von Zwei- bis Fünfjährigen. 2023 nutzte jedes fünfte Kleinkind ein eigenes Tablet – 50 Prozent mehr als vor drei Jahren. Trotzdem bevorzugen sie Bücher.
Immer mehr Kleinkinder haben Zugang zu elektronischen Geräten. Und: Die Zahlen steigen schnell. Das sind zwei Erkenntnisse aus der neuen «miniKIM-Studie» zum Medienumgang zwei- bis fünfjähriger Kinder in Deutschland, für die 600 Eltern befragt wurden.
Demnach hatte im Jahr 2023 jedes fünfte Kleinkind (21 Prozent) ein eigenes Tablet zur Verfügung – das entspricht einer Steigerung von 50 Prozent seit der letzten Erhebung 2020. Bei vier- bis fünfjährigen Vorschulkindern sind es gar 28 Prozent. Jedes zehnte Kleinkind verfügt zudem bereits über ein eigenes Handy oder Smartphone, 2020 waren’s erst vier Prozent. Inzwischen nutzen 23 Prozent der Zwei- bis Fünfjährigen täglich mindestens ein Gerät mit Webzugang – in Form eines Smartphones, Tablets, Laptops oder Sprachassistenten.
Die Studie liefert auch Daten zur Nutzungsdauer der Inhalte: Durchschnittlich konsumieren Kleinkinder 67 Minuten am Tag Bewegtbilder, 38 Minuten nutzen sie eine Musikbox und 37 Minuten entfallen auf Bücher.
Eltern in der Zwickmühle
Das sind nicht nur eindrückliche Zahlen, die die Studie liefert. Eindrücklich ist auch der darin aufgezeigte Zwiespalt, was das Thema Medienumgang angeht: Die Mehrheit der befragten Eltern steht der Smartphone-Nutzung ihrer Kinder kritisch gegenüber. Sie glauben, dass das Gerät viele Gefahren birgt (88 Prozent). 58 Prozent sind der Ansicht, dass Smartphones generell nichts für Kinder seien. Andererseits sieht rund die Hälfte der Eltern aber auch Vorteile. Kinder könnten durch die Geräte Neues erfahren (52 Prozent) und spielerisch lernen (46 Prozent).
Versöhnlich scheint die Tatsache, dass – trotz häufiger Mediennutzung – der Alltag der meisten Kleinkinder nach wie vor stark vom Spielen geprägt ist. 72 Prozent verbringen jeden oder fast jeden Tag Zeit draussen beim Spielen, 71 Prozent drinnen. Danach folgt die Beschäftigung mit (Bilder-)Büchern (62 Prozent) und Malen, Zeichnen oder Basteln (49 Prozent). Bücher sind denn auch das Medium, auf das die Kleinkinder nach Angaben ihrer Eltern am wenigsten verzichten möchten.
Medienerziehung beginnt bei den Kleinsten
Zum vierten Mal hat der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest in Kooperation mit den beiden Medienanstalten von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sowie des Südwestrundfunks die «miniKIM-Studie» herausgegeben. Die rund 600 Erziehungsberechtigten wurden in Form eines Online-Interviews befragt. Nach Angaben der Herausgeber ist die Studie repräsentativ für Deutsch sprechende Eltern von Kleinkindern.
«Medien sind für Kleinkinder heute fester Bestandteil ihres Alltags», resümiert Wolfang Kreissig, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg, die Ergebnisse in einer Medienmitteilung. «Damit ist klar, dass auch Medienbildung bereits bei den Kleinsten ansetzen muss, um sie dann kontinuierlich beim ‹digitalen Aufwachsen› zu begleiten.» Marc Jan Eumann, Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, nimmt dabei die Eltern in die Pflicht. Indem sie die grosse Anzahl an Medien zunehmend auch ihren kleinen Kindern zugänglich machten, wachse ihre Verantwortung, die Mediennutzung zu begleiten und altersgerecht zu gestalten. Er verweist dabei auf die Wichtigkeit von Filtersoftwares und Schutzprogrammen auf den Geräten.
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Anna- und Elsa-Mami, Apéro-Expertin, Gruppenfitness-Enthusiastin, Möchtegern-Ballerina und Gossip-Liebhaberin. Oft Hochleistungs-Multitaskerin und Alleshaben-Wollerin, manchmal Schoggi-Chefin und Sofa-Heldin.