StandbyME Go: LGs Fernseher aus dem Koffer
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StandbyME Go: LGs Fernseher aus dem Koffer

Luca Fontana
31-8-2023

Nicht immer müssen Fernseher grösser, farbiger und heller werden. Manchmal ist das genaue Gegenteil der Fall. Etwa bei LGs Koffer-Fernseher unterwegs.

Die Redaktion von Digitec und Galaxus berichtet vor Ort von der IFA 2023 in Berlin. Alle bisher publizierten News und Hintergründe findest du in unserem Überblick:

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    IFA 2023: Unsere Berichte aus Berlin

    von Luca Fontana

Kennst du das? Du bist beim Campen. In der Wildnis. Im Wald. Die Sonne ist gerade erst hinter dem Horizont verschwunden. Langsam dunkelt es ein, es wird frisch, aber das Lagerfeuer hält dich schön warm. Aus dem Zelt hinter dir schnappst du dir trotzdem eine bequeme Kuscheldecke aus leicht kratzender Wolle. Nichts könnte diesen Moment besser machen. Ausser… ausser einen Fernseher. Film: ein Horror-Streifen. «Freitag der 13.» zum Beispiel. Perfekt zum Einschlafen.

Oder? Oder!?

Der Fernseher für überall – im handlichen Koffer

Meistens ist es Samsung, wenn ein TV-Hersteller mit innovativen Ideen zu Fernsehern kommt. Ich denke da an den künstlerischen Frame und den stylischen Serif. Oder den Terrace, Samsungs Outdoor-Fernseher für den Garten. Auf der IFA 2023 in Berlin ist es aber die südkoreanische Konkurrenz LG, die meine Neugier weckt: mit dem StanbyME Go. Das ist nicht irgendein Fernseher, sondern einer, der Akku-betrieben und direkt in einen handlichen Koffer verbaut ist – ein bisschen wie Tony Starks Iron-Man-Anzug aus «Iron-Man 2».

Gross ist das Display nicht. Aber gross genug für draussen und unterwegs. Nämlich 27 Zoll. Entsprechend klein ist auch die Full-HD-Auflösung. Mehr wäre für die Grösse des Displays nicht nur ein Overkill, sondern eine unnötige Belastung für den Akku. Der soll drei Stunden durchhalten, ehe der Koffer, Pardon, der Fernseher an eine Stromquelle angeschlossen werden muss.

Beim Display selbst handelt es sich um einen IPS-Touch-Display. Der hat nicht nur gute Betrachtungswinkel – falls sich der breite Jason Voorhees zum Horrorfilm am Lagerfeuer gesellen will – sondern ist auch robuster als übliche LCD-Screens mit VA-Panel. Tatsächlich soll er diverse Tests des strengen MIL-STD-810G-Standards des US-Militärs erfolgreich bestanden haben, erklärt man mir. Was auch immer das heisst. Auf Nachfrage vor allem, dass er widrigen äusseren Witterungen standhält. Niedrige Temperaturen, Staub und Spritzwasser, zum Beispiel. Aber auch Vibrationen, Stösse und Stürze.

Legst du den Fernseher flach in den Koffer, wird er zum Tablet und kann sogar zum Spielen benutzt werden. Schach zum Beispiel.
Legst du den Fernseher flach in den Koffer, wird er zum Tablet und kann sogar zum Spielen benutzt werden. Schach zum Beispiel.
Quelle: Luca Fontana

Im Koffer selbst befindet sich ein HDMI-Anschluss. Externe Geräte werden aber trotzdem vor allem via Bluetooth 5 oder Wi-Fi 5 verbunden. Deine Smartphone-Videos kannst du sogar im Hochformat abspielen; das Display lässt sich um 90 Grad drehen. Betrieben wird der StandbyME Go mit dem LG-eigenen webOS-Smart-TV. Somit lassen sich die üblichen Apps der grossen Streamingdienste direkt auf den Fernseher installieren, darunter Netflix, Disney+, Prime Video, Apple TV und Paramount+. Das Handy brauchst du darum gar nicht, um den Fernseher zu steuern. Dazu kommt eine Fernbedienung, die sich im Koffer verstauen lässt.

Sound… und Verfügbarkeit

Direkt im Koffer sind auch die Lautsprecher verbaut. LG redet von einem 40-Watt-Vierkanal-Lautsprechersystem. Laut Datenblatt kann es sogar Dolby Atmos abspielen – in der Praxis würde ich nicht behaupten, das gemerkt zu haben. Für Audio aus dem Koffer klang der Sound aber trotzdem überraschend wuchtig. Entsprechend das Gewicht: Etwa 12 Kilo ist er schwer.

Auf der Rückseite des Koffers ist das Soundsystem eingebaut, das sogar Dolby Atmos unterstützt.
Auf der Rückseite des Koffers ist das Soundsystem eingebaut, das sogar Dolby Atmos unterstützt.
Quelle: Luca Fontana

Was der ganze Spass kosten soll? Zum Start etwa 1000 Euro. Zumindest in Deutschland, wo der StandbyME bis spätestens Ende Jahr lanciert wird. Ob er auch in die Schweiz kommt, konnte man mir vor Ort noch nicht sagen. Sobald ich mehr weiss, werde ich diesen Artikel gleich updaten. Am liebsten würde ich den TV-Koffer eh gleich mit nach Hause nehmen. Keine Ahnung, wozu. Aber von brauchen ist hier auch gar nicht die Rede. Ich will ihn einfach. Punkt.

Und du?

Titelfoto: Luca Fontana

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 


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