Sony Xperia 10 VI
128 GB, Blue, 6.10", Dual SIM, 48 Mpx, 5G
Das Mittelklasse-Smartphone Sony Xperia 10 VI hat mit seinem Display in Kinoformat ein Alleinstellungsmerkmal. Bei der Kamera hätte ich mehr erwartet, beim Akku ist das Gerät überraschend stark.
Das Sony Xperia 10 VI punktet mit praktischen Zusätzen wie einem Kopfhöreranschluss und einem Fach für eine microSD-Karte. An die grossartige Kamera des aktuellen High-End-Modells, Sony Xperia 1 VI, kommt das Xperia 10 VI allerdings nicht heran. Die Telekamera hat Sony zudem gestrichen.
Das Sony Xperia 10 VI ist etwas schmaler als die meisten Smartphones. Das liegt am 21:9-Format. Ich persönlich mag das besonders für Filme – und aus dem Kino kommt das Format schliesslich. So kann ich das Smartphone zudem einhändig bedienen.
Das Xperia 10 VI misst 16 × 7 × 0,8 Zentimeter und wiegt gerade mal 164 Gramm. Ein handliches Leichtgewicht also. Die mattierte Rückseite ist zwar anfällig für Fingerabdrücke, ansonsten gefällt mir das Design sehr gut.
Das OLED-Display hat eine Auflösung von 2520 × 1080. Das ist nicht herausragend, dennoch liefert der Bildschirm ein scharfes Bild und gute Kontrastwerte. Zu weit unten angesetzt ist die Bildwiederholrate mit 60 Hertz. Smartphones aus dem gleichen Segment bieten hier bereits 90 oder gar 120 Hz. Das Scrollen fühlt sich deshalb weniger flüssig an.
Als Herzstück setzt Sony dem Xperia 10 VI einen Snapdragon 6 Gen 1 ein. Der Chip wurde zwar bereits 2023 in Smartphones verbaut, ist aber noch aktuell. Mit Geekbench 6 messe ich die Leistung des Chips. Ich vergleiche die Ergebnisse mit dem Exynos 1480 aus dem Samsung Galaxy A55 und dem Mediatek Dimensity 7200 Pro aus dem Nothing Phone (2a). Die beiden Smartphones sind im ähnlichen Preis-Leistungs-Segment.
Beim Single-Core liegt das Sony Xperia 10 VI noch zurück, beim Multi-Core holt es in die mittlere Position auf. Im Alltag arbeitet das Smartphone also in der Theorie etwas langsamer, in der Praxis spüre ich keine Einschränkungen. Dazu später noch mehr.
Ausgestattet ist das Sony Xperia 10 VI mit 8 GB RAM und 128 GB internem Speicher. Dieser lässt sich mit einer microSD-Karte erweitern. Den Slot dafür kann ich ohne Werkzeug öffnen. Er bietet neben der Speicherkarte Platz für eine nanoSIM. Das Xperia 10 VI ist zudem kompatibel mit eSIM. Ein Klinkenanschluss für kabelgebundene Kopfhörer ist ebenfalls mit dabei. Trotz dieser ganzen Anschlüsse ist das Smartphone IP68-zertifiziert. Ein kurzer Tauchgang in bis zu 1,5 Meter tiefes Süsswasser sollte dem Gerät nichts anhaben.
Weniger gut ausgestattet ist das Sony Xperia 10 VI beim USB-C-Anschluss. Das Gerät bietet hier nur USB 2.0 statt USB 3.0. Du brauchst also bis zu zehnmal länger bei der Datenübertragung per Kabel.
Die Einbussen von Bildwiederholrate und schwächerem Chip bringen auch Vorteile mit sich: Das Xperia 10 VI benötigt merklich weniger Energie. Der 5000-mAh-Akku hält beim Test mit PC-Mark über 20 Stunden. Das ist extrem gut. Als Vergleich, das Samsung Galaxy A55 kommt auf 12,5 Stunden, beim Nothing Phone (2a) sind es knapp 11. Fürs Laden liegt weder Kabel noch Netzteil bei. Das finde ich schade. Mit meinem eigenen Netzteil mit 45 Watt beträgt die Ladezeit etwa 1,5 Stunden, was noch im Rahmen liegt.
Das Kameramodul auf der Rückseite fasst eine Hauptkamera mit 48 MP (F1.8) und eine Weitwinkel mit 8 MP (F2.2). Die Zoomlinse des Vorgängermodells fällt weg. Neu ist ein zweifacher digitaler Zoom möglich. Für Selfies bekommst du an der Front nochmals 8 MP (F2.0). Bei Sonnenschein macht das Sony Xperia 10 VI gute Fotos. Sobald Abenddämmerung eintritt oder zu viele Wolken den Himmel bedecken, zeigt die Kamera ihre Schwächen. Die Bilder werden körnig und Strukturen verschwinden.
Das digital generierte Bokeh ist nett, hat aber seine Schwächen. Dann entstehen Bilder, wie das Folgende, bei dem der untere Teil des Baums verschwommen ist, der obere nicht.
Auf eine Telekamera verzichtet Sony. Der zweifache Zoom entsteht also digital. Er ist zwar in Ordnung, in der Praxis gehe ich aber lieber näher an ein Objekt heran. Auch ohne Makrofunktion kann ich mit dem Sony Xperia 10 VI so schöne Nahaufnahmen erstellen.
Nicht zu vergessen: Das altbewährte Selfie. Damit bin ich zufrieden. Die Qualität der 8 Megapixel ist nicht überragend, reicht aber vollkommen.
Filme nehme ich in bis zu 4K mit 30 FPS auf. Die Ergebnisse sind solide – und vergleichbar mit den Fotos. Hier ein Beispiel, zusammengeschnitten mit der Video-Creator-App. Diese App hat Sony selbst auf das Gerät gepackt. Damit kann ich schnell und unkompliziert ein Video aus ein paar Clips zusammenschneiden lassen. Exportieren lassen sich die Filme dann allerdings höchstens in HD.
Positiv überrascht bin ich, dass ich auch 30 Minuten lang filmen kann, ohne dass mein Gerät überhitzt. Beim letztjährigen Flagship, dem Sony Xperia 1 V, hatte ich bereits nach 15 Minuten ein zu heisses Smartphone, um weiterfilmen zu können.
Auf dem Sony Xperia 10 VI läuft das aktuelle Android 14. Updates erhältst du für drei Jahre und Sicherheitspatches gibt es noch ein Jahr länger. Das ist im unteren Bereich. Google und Samsung versprechen bereits bis zu sieben Jahre. Mindestens fünf Jahre sind ab 2025 sogar Pflicht im europäischen Raum.
Dateien öffne ich zackig. Für ein PDF von 15 MB benötige ich knapp eine Sekunde, also gleich lange wie auf meinem Google Pixel 8. Das Scrollen fühlt sich durch die Einschränkung auf 60 Hertz allerdings weniger flüssig an.
Filme schaue ich gerne auf dem Gerät. Nicht nur das Bildformat passt super, auch die Lautsprecher links und rechts an der Frontseite haben bei mittlerer Lautstärke einen erstaunlich guten Klang für ein Smartphone.
Casual Games lassen sich noch gut auf dem Sony Xperia 10 VI spielen, wie «Solitär», «Tetris» und dergleichen. Grafikintensivere Spiele wie «Genshin Impact» oder «Asphalt 9» empfehle ich nicht. Das Smartphone muss die Grafik stark runterdrosseln, damit die Spiele noch flüssig laufen.
Das Sony Xperia 10 VI ist ein solides Smartphone mit Klinkenanschluss und Platz für eine microSD. Der Akku hält extrem lange. Die Leistung liegt im mittleren Bereich. Für den Alltag genügt das, bei Games musst du Kompromisse bei den Grafikeinstellungen hinnehmen. Die Bildwiederholrate ist mit 60 Hertz spürbar tiefer als bei vergleichbaren Smartphones.
Mit dem Sony Xperia 10 VI hast du einen ausdauernden Begleiter, mit dem du bei schönem Wetter gute Fotos schiessen kannst. Wirklich schade sind die kurzen Updatezeiträume: bis zu vier Jahre. Insgesamt ist der Preis dafür recht hoch angesetzt.
Für Fotos und Leistung gibt es starke Konkurrenz, dafür verzichtest du in anderen Bereichen. Das Samsung Galaxy A55 bietet beispielsweise eine gute Dreifachkamera, flüssigeres Scrollen dank 120 Hertz, und längere Updatezeiträume. Auf einen Klinkenanschluss und den IP-68-Schutz müsstest du dort aber verzichten. Auch der Akku macht beim Galaxy A55 acht Stunden früher schlapp als beim Xperia 10 VI.
Pro
Contra
Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los.