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Paramount+ kommt 2022 nach Europa

Luca Fontana
6-8-2021

Der Krieg der Streaming-Dienste geht weiter. Neu an der Front: Paramount+. Das «Mission Impossible»- und «Star Trek»-Studio wird seine Streaming-Plattform 2022 nach Europa bringen.

Filmstudio Paramount Pictures und Medienkonzern Sky haben sich zusammengetan. Damit kann Paramount seinen hauseigenen Streaming-Dienst Paramount+ im Jahr 2022 auch nach Europa bringen; vergangenen März startete der Dienst vorerst nur in den USA.

In einem ersten Rollout wird Paramount+ in England, Irland, Italien, Deutschland, Österreich und in der Schweiz starten.

Der neue Hai im Haifischbecken

Ein genaues Startdatum – abgesehen von 2022 – hat Paramount noch nicht genannt. Auch keine Preise. Der Dienst dürfte aber ähnlich viel kosten wie in den USA: In seiner günstigsten, nicht werbefreien Variante 4.99 Dollar pro Monat, ohne Werbung 9.99 Dollar pro Monat.

Wer Sky Cinema hat, darf sich hingegen freuen. So haben Sky und ViacomCBS, Mutterkonzern Paramounts, in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt gegeben, dass Sky-Cinema-Abonnentinnen und - Abonnenten Paramount+ gratis bekommen. Umgekehrt würden Paramount-Filme und Serien für Nicht-Sky-Abonnentinnen und -Abonnenten weiterhin via Skys Video-on-Demand-Dienst verfügbar bleiben und nicht aus dessen Katalog verschwinden.

Dieser Deal sei der Schlüssel, um Paramount+ rasch nach Europa und unter die Leute zu bringen, so ViacomCBS-Präsident und CEO Raffaele Annecchino. So soll der Dienst schnell zu einer ernstzunehmenden und einflussreichen Streaming-Grösse wachsen. Immerhin zähle Paramount+ bereits wenige Monate nach US-Launch (und einigen anderen Märkten) rund 42 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten.

Zum Vergleich: Branchenführer Netflix hat 209 Millionen, dicht gefolgt von Prime Video mit 200 Millionen und Disney+ mit 103,6 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten weltweit.

Paramount vs Warner Bros. und Co.

Mit dem Europa-Launch würde Paramount zwar noch nicht aufs Streaming-Podest steigen, aber immerhin die Konkurrenz von Warner Bros.’ HBO Max – 43,5 Millionen Abos – und Apples AppleTV+ – 40 Millionen Abos – hinter sich lassen.

Das dürfte gerade für Warner Bros. ein Ärgernis sein. Schliesslich hat das Filmstudio 2019 ein Fünf-Jahres-Deal mit Sky abgeschlossen. Dieser sieht vor, dass Sky die exklusiven Vertriebsrechte für HBO-Inhalte in Europa behält.

Der Deal mag zwar kurzfristig Geld in Warner Bros.’ Kassen gespült haben, er verhindert aber gleichzeitig einen baldigen Start von HBO Max im wichtigen Markt Europa. Das hat WarnerMedia-CEO Jason Kilar erst vergangenen März zugegeben. Sollte sich nichts am Deal ändern, dürfte ein HBO-Max-Start in Europa also frühestens 2025 passieren – womöglich zu spät in einem bis dann mehr als gesättigten Streaming-Dienst-Markt.

Paramount baut derweil seine Position aus. Zu seinen wichtigsten Marken zählen Blockbuster-Franchises und -Serien wie «Mission Impossible», «Star Trek», «Terminator», «Spongebob», «The Good Fight» und «Top Gun».

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