One-Netbook kündigt ersten richtigen Handheld mit Ryzen AI 9 HX 370 an
Handheld Gaming erlebt seit der Nintendo Switch und dem Steam Deck von Valve eine Renaissance. Mit der neuesten Prozessoren-Generation erhält die Leistung und Effizienz einen deutlichen Schub. One-Netbook ist der erste Hersteller, der einen richtigen Handheld mit der neuen Technologie ankündigt.
Es tut sich endlich was bei den Handheld-Chips: Nachdem gefühlt in jedem neueren Handheld noch immer die etwas veraltete Ryzen 7 8840U verbaut wird, setzt One-Netbook auf die neueste Generation von AMDs Chips. Der Onexfly F1 Pro, so der klangvolle Name des Handhelds, soll nämlich gleich in drei Konfigurationen erscheinen. Zwei davon mit der neuen Prozessor-Generation.
Hier ein Überblick der Spezifikationen:
- Prozessor (APU): Ryzen 7 8840U, Ryzen AI 9 365 oder Ryzen AI 9 HX 370
- Bildschirm: 7-Zoll-OLED mit 144 Hertz
- RAM und Speicher: Noch nicht bekannt
Hoher Preis erwartet
Zu den weiteren Features gehören von One-Netbook entwickelte Sticks mit Anti-Drift-Technologie. Ebenfalls dabei sind individualisierbare RGB-Namensplatten. Beim Audio setzt der Hersteller auf ein Dual-Speaker-System von Harman. Mit 598 Gramm wiegt es weniger als ein Steam Deck OLED. Apropos OLED: Mit dem Screen hebt sich One-Net von den meisten Herstellern ab: Nur Zotac und Valve bieten derzeit ebenfalls einen Bildschirm mit der Technologie, die für perfektes Schwarz sorgt.
Besonders spannend sind die Konfigurationen mit Ryzen AI 9 365 und Ryzen AI 9 HX 370. Die neuen APUs von AMD versprechen nicht nur eine Leistungssteigerung gegenüber der Ryzen 7 8840U, sondern auch eine bessere Effizienz. Letzteres dürfte vor allem für längere Akkulaufzeiten sorgen – die grosse Schwäche der meisten Handhelds. Gemäss Technical City erreicht die AI 9 HX 370 in Games über 40 Prozent mehr Frames pro Sekunde (FPS) als die ein Jahr ältere 7 8840U. Die effektive Leistung hängt dann von der konfigurierten thermischen Verlustleistung (TDP) und der Kühlleistung ab. Was die neuen Prozessoren tatsächlich leisten, müssen allerdings unabhängige Tests zeigen.
Ein Releasezeitpunkt sowie die Preise für die Konfigurationen sind noch nicht bekannt. Die stärkste Konfiguration dürfte jedoch nicht günstig sein. Der vergleichbare Zotac Zone kostet über 700 Franken / Euro – und hat «nur» die Ryzen 7 8840U APU verbaut.
Wie geht’s weiter bei den Handhelds?
Neben One-Netbook veröffentlicht sehr wahrscheinlich noch ein zweiter Hersteller in diesem Jahre einen neuen Gaming-Handheld mit Ryzen-AI-300-Prozessor. Kürzlich hat Ayaneo den Ayaneo 3 angeteast.
Valve hält sich derweil zu einem Steam Deck 2 bedeckt. Im Oktober hat sich Entwickler Lawrence Yang in einem Interview dazu geäussert. Ein Nachfolger des beliebten Handhelds erscheint erst, wenn der Leistungszuwachs und die Effizienz einen deutlichen Sprung aufweist, so Yang. Zudem werde das Steam Deck nicht jährliche Releases erfahren. Das sei für jene, die Geld für das Teil ausgegeben haben, nicht gerecht. Ob der Leistungssprung der neuesten Prozessoren-Generation reicht, um einen Nachfolger des Steam Decks zu sehen, bleibt abzuwarten. Irgendwann dürfte Valve aber unter Druck geraten, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Ich vermute, dass andere Hersteller wie Asus, MSI oder Zotac da eine andere Strategie verfolgen. Sie werden wohl auch demnächst neue Handhelds mit Prozessoren der neuesten Generation ankündigen.
Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.