Lorenz Keller
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Neuer Controller: Armband misst Fingergesten und Handbewegungen

Lorenz Keller
11-3-2025

Mit dem Armband von Mudra kannst du wie mit Maus und Tastatur jedes Betriebssystem steuern. Im ersten Hands-on funktioniert das schon beeindruckend gut.

Das Start-up Mudra ist stolz. Es verkauft bereits ein fixfertiges Produkt, während Branchengrössen wie Meta noch an einem Armband als Controller für die VR-Brillen arbeiten.

Das israelische Unternehmen ist wirklich schon einen Schritt weiter, wie ich beim Hands-on am Mobile World Congress in Barcelona selbst erleben durfte. Ich schnalle mir also das Band ums Handgelenk.

Klicken und Navigieren wie mit einer Maus

Mudra Link misst grundsätzlich zwei Dinge: einerseits die Bewegungen der Hand, andererseits die Muskelkontraktionen der Finger. Wenn ich also Daumen und Zeigefinger aufeinanderhalte, dann registriert das Band diese Geste – und zwar nicht nur, dass ich Daumen und Zeigefinger aufeinanderpresse, sondern auch, wie stark ich dies tue.

Das Band misst, wie stark ich die Finger aufeinanderpresse.
Das Band misst, wie stark ich die Finger aufeinanderpresse.
Quelle: Lorenz Keller

Den Gegenbeweis kann ich im Messtool in der Mudra-App auch gleich erbringen. Nimmt jemand meinen Finger und führt ihn zum Daumen, ohne dass ich selbst die Bewegung ausführe, dann wird das nicht als Geste erkannt.

Das Band verbinde ich über Bluetooth mit PC, Mac, Tablet – oder auch mit einer AR- oder VR-Brille. Das Gerät erkennt Mudra dann als Maus. In der zugehörigen App kann ich den Gesten anschliessend eigene Befehle zuordnen.

Mudra funktioniert auch als Tastaturersatz

Für den kurzen Test nutze ich das Band als normale Maus. Mit Daumen und Zeigefinger kann ich einfach und doppelt klicken. Halte ich die Finger zusammengepresst, ist das vergleichbar mit einem langen Mausklick. Bewegungen mit der Hand nach links und rechts oder nach oben und unten werden, wie bei der Maus, direkt auf den Screen übertragen.

So navigiere ich beispielsweise durch die Karten-App von Apple oder verziehe ein Gummigesicht im Mini-Game «Elastic Man». Das ist ein guter Test, um mit der Maus oder eben mit dem Band herumzuspielen und die präzise Steuerung zu üben. Wie bei jedem neuen Controller braucht auch Mudra etwas Eingewöhnung, doch danach funktioniert es ziemlich gut. Mit einem Knopf am Band kann ich in den Tastaturmodus wechseln. So lassen sich beispielsweise mit Gesten die Pfeiltasten oder andere Eingabebefehle steuern.

Zum Preis von rund 200 Franken oder Euro kann Mudra Link beim Hersteller bereits bestellt werden. Im Homeoffice oder am Bürotisch macht so ein Armband natürlich wenig Sinn – eher dann, wenn du viele Präsentationen halten oder in Sitzungen oft auf dem grossen Screen Programme bedienen musst.

Das Band kann bereits direkt beim Hersteller bestellt werden.
Das Band kann bereits direkt beim Hersteller bestellt werden.
Quelle: Lorenz Keller

Alle Stärken spielt Mudra erst in Kombination mit einer VR- oder AR-Brille aus. Im Gegensatz zu kamerabasierten Systemen werden die Gesten auch dann erkannt, wenn sie verdeckt ausgeführt werden. Die Messung direkt am Arm ist zudem präziser. Kein Wunder, dass beispielsweise auch Meta an einem Armband als Controller für die VR-Brille Quest arbeitet.

Titelbild: Lorenz Keller

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