Mit Wi-Fi 7 und Ray Tracing: Snapdragon 8 Gen 2 vorgestellt

Mehr Leistung und weniger Stromverbrauch im Vergleich zum Vorgänger gilt auch beim Snapdragon 8 Gen 2. Aber Qualcomm bietet mit dem Support neuer Technologiestandards, schönerer Grafik und der Aussicht auf noch bessere Fotos weitere Argumente, das System-on-a-Chip (SoC) einem Top-Smartphone für 2023 zu verbauen.

Qualcomm erwartet die ersten Smartphones mit dem Snapdragon 8 Gen 2 sogar noch im Jahr 2022 – oder zumindest deren Vorstellung. Die Liste der Hersteller, die den neuen Chipsatz verwenden wollen, ist lang: Asus (ROG), Honor, Iqoo, Motorola, Nubia, OnePlus, Oppo, Redmagig, Redmi, Sharp, Sony, Xiaomi, Xingji/Meizu und ZTE.

Schneller, effizienter, Raytracing

Bei dem im 4-Nanometer-Verfahren gefertigten SoC soll die CPU im Vergleich zum Vorgänger 35 Prozent schneller geworden sein. Trotzdem soll sie 40 Prozent weniger Strom verbrauchen. Bei der Grafik sind es 25 Prozent mehr Leistung und 45 Prozent weniger Energiekonsum.

Der Prozessor des Snapdragon 8 Gen 2 verfügt über acht Rechenkerne. Einen auf Cortex-X3 basierenden Kryo Prime Kern mit bis zu 3,2 Gigahertz für Spitzenleistungen. Dazu kommen vier Performance-Kerne mit bis zu 2,8 Gigahertz, die anspruchsvolle Aufgaben gleichzeitig händeln sollen. Die drei Effizienz-Kerne mit bis zu 2,0 Gigahertz sind quasi für Hintergrundaufgaben vorgesehen.

Definitiv kein ruhiger Prozess im Hintergrund ist das Hardware-beschleunigtes Raytracing der Adreno GPU. Damit sollen auch bei Spielen auf dem Smartphone Lichter, Reflexionen und Beleuchtungen realistischer wirken. Der Grafikprozessor unterstützt zudem als erster die Schnittstelle Vulkan 1.3.

Bei der Bildausgabe unterstützt der Snapdragon 8 Gen 2 QHD+-Displays mit bis zu 144 Hertz. Bei UHD-Auflösung sinkt die Bildwiederholrate auf 60 Hertz.

Bessere KI, mehr Megapixel und Wi-Fi 7

Den Bildprozessor will Qualcomm für Sony-Sensoren mit Digital Overlap HDR und Samsungs 200-Megapixel-Sensor optimiert haben. Der Snapdragon 8 Gen 2 soll die Signale von bis zu drei 36-Megapixel- oder einem 200-Megapixel-Sensor verarbeiten können. Bei 108 Megapixeln soll es keine Auslöseverzögerung geben. Bei Videos sind 8K mit 30 fps möglich oder 4K mit bis zu 120 fps. Die langsamsten Zeitlupen erreichen bei 960 fps noch eine 720p-Aufkösung.

Bei der Bildverarbeitung mischt sich auch die künstliche Intelligenz ein. Sie soll insgesamt effizienter – 60 Prozent bessere Performance – und dadurch hilfreicher geworden sein. Bei Fotos schlägt sich das in einer besseren Erkennung von Motiven und der Wahl von passenden Einstellungen oder Nachbearbeitungen nieder. Die Kollegen von dpreview haben sich die Kamerafunktionen genauer angeschaut.

Neben 5G unterstützt der Snapdragon auch Wi-Fi 7. Und anders als ich vor knapp einer Woche beim Dimensity 9200 von Mediatek schrieb, sind inzwischen die ersten passenden Router angekündigt.

Bluetooth 5.3 ist ebenfalls an Bord. Die Latenz bei der drahtlosen Audioübertragung soll auf 48 Millisekunden sinken. Dazu kommen der Support von verlustfreiem Streaming mit 48 kHz und von Spatial Audio. Mit dem passenden Kopfhörer gibt es also 3D-Sound.