Mehr schlecht als recht: 5 Gründe, wieso du keinen Weichspüler benutzen solltest
13-3-2024
Weichspüler versprechen flauschige, wohlduftende Wäsche. Ich mache trotzdem einen grossen Bogen darum – und rate dir, dasselbe zu tun.
Weichspüler machen deine Kleidung geschmeidig, wirken der Statik entgegen und sorgen auch noch dafür, dass deine Wäsche toll duftet. Hört sich erst mal nach einer guten Sache an. Dennoch lasse ich persönlich die Finger davon. Das sind meine – und vielleicht bald auch deine – fünf Gründe dafür.
1. Beeinträchtigt die Saugfähigkeit
Weichspüler ummanteln die Fasern mit einer Art Schutzfilm. Dadurch fühlt sich der Stoff schön soft an, verliert aber an Saugfähigkeit. Das ist insbesondere ein Problem bei Textilien, die du zum Abtrocknen benutzt, wie Dusch-, Hand- und Geschirrtücher. Ausgerechnet die fühlen sich nach dem Lufttrocknen aber gerne mal unangenehm hart an. Da sie robust sind, landen Frottéetücher und Küchentextilien bei mir jedoch ohnehin im Trockner. Danach sind sie angenehm weich – ganz ohne Weichspüler.
2. Schränkt die Atmungsaktivität ein
Funktionskleidung kann durch Weichspüler sogar eine ihrer wichtigsten Eigenschaften einbüssen: Luft hinein- und Schweiss herauszutransportieren. Die Rückstände, die Weichspüler auf und zwischen den Fasern hinterlassen, schränken nämlich nicht nur die Saugfähigkeit, sondern auch die Atmungsaktivität ein. Schlimmstenfalls verkleben die Fasern. Bei Sportkleidung gilt deshalb: Unbedingt ohne Weichspüler waschen.
Ich verzichte auch bei meiner Alltagskleidung darauf. Mein zukünftiges auf den Zug sprintendes oder in der Sonne schmachtendes Ich wird es mir danken. Insbesondere bei Polyesterstoffen. Die Kunstfaser nimmt ohnehin kaum Feuchtigkeit auf, leitet den Schweiss aber an die Oberfläche, wo er schnell verdunsten kann. Diese Funktion wird durch den Schutzfilm des Weichspülers eingeschränkt. Sprich: Tschüss, angenehmes Tragegefühl. Hallo, Schweissgeruch.
3. Schadet einigen Textilien
Der Schutzfilm sowie die Chemikalien, die in Weichspüler enthalten sind, wirken sich negativ auf die Funktion, Langlebigkeit und Optik zahlreicher Textilien aus. Dazu gehören heikle Naturfasern wie Wolle, Leinen oder Seide. Letztere kann gar ihren Glanz verlieren. Bei Daunen droht die Gefahr, dass sie sich nicht mehr gut aufplustern können. Elasthan kann durch Weichspüler ausserdem brüchig werden. Da stellt sich mir die Frage: Was darf ich denn überhaupt noch mit Weichspüler waschen?
4. Kann Haut und Umwelt reizen
Weichspüler enthalten Chemikalien wie kationische Tenside, Duft-, und Konservierungsstoffe. Diese können deine Haut reizen und allergische Reaktionen auslösen. Das gilt natürlich auch für Waschmittel. Aber genau deshalb finde ich, dass ich diesen risikoreichen Zusatz nicht auch noch brauche. Da wir beim Wäschewaschen sowieso das Abwasser belasten, freut sich bestimmt auch die Umwelt darüber, ein Chemiegemisch weniger abbauen zu müssen.
5. Unnötige Extrakosten
Waschmittel sind nicht gerade billig – und du brauchst gleich drei davon. Ein Vollwaschmittel für helle und unkomplizierte Wäsche, ein Bunt- bzw. Schwarzwaschmittel und ein Feinwaschmittel für sensible Stoffe wie Seide oder Wolle. Wieso soll ich dann noch zusätzlich Geld für ein Produkt ausgeben, das für einen Grossteil der Textilien ungeeignet ist?
Klar gibt es Stoffe, die nach dem Lufttrocknen etwas starr werden, allen voran Denim. Meiner Erfahrung nach löst sich dieses Problem jedoch nach einer kurzen Tragezeit von allein. Alternativ können Dampfbügeleisen oder Dampfglätter dabei helfen, den Stoff aufzulockern und wieder anschmiegsam zu machen – ganz ohne verklebte Fasern und potenzielle Hautreizungen.
Titelbild: Shutterstock
Hat grenzenlose Begeisterung für Schulterpolster, Stratocasters und Sashimi, aber nur begrenzt Nerven für schlechte Impressionen ihres Ostschweizer Dialekts.