Mario Bros.: Alte Liebe rostet nicht – oder doch?
Meinung

Mario Bros.: Alte Liebe rostet nicht – oder doch?

Anika Schulz
17-8-2023

Ich will die Zeit, bis «Super Mario Bros. Wonder» erscheint, mit alten NES- und SNES-Spielen überbrücken. Doch irgendwie will der Funke nicht so recht überspringen.

Für eingeschworene Super-Mario-Fangirls wie mich gibt es dieses Jahr zwei Highlights: den Kinofilm und das neue Switch-Game «Super Mario Bros. Wonder». Den «Super Mario Bros. Film» habe ich mir schon zweimal angeguckt und auch der legendäre «Peaches»-Song vom liebeskranken Bowser lief das ein oder andere Mal in der Dauerschleife bei mir.

Was also tun, bis Mitte Oktober endlich das neue Game rauskommt? Richtig, in Erinnerungen schwelgen. Also bemühe ich meine digitale Schatztruhe und lade mir via Nintendo Online alte NES- und SNES-Spiele auf die Switch. Insbesondere die beiden Jump’n’Runs «Mario Bros.» und «The Lost Levels» will ich zocken. Voller Vorfreude auf die guten alten Zeiten starte ich «Mario Bros.» – und gucke etwas ratlos auf meinen Fernseher.

War das schon immer so pixelig? Mario wirkt so … platt. Und dieser quietschige Sound! Meine armen Ohren. Und überhaupt: Warum ist hier so wenig Action? Klar, ab und zu rennt eine Koopa oder ein Gumba durch die Landschaft, später treffe ich die Hammerbrüder und Lakitu wieder, aber gefühlt ist der Schwierigkeitsgrad unterirdisch. Entsprechend schnell bin ich in Welt 5 von insgesamt 8 angekommen, bis mir die Lust vergeht.

«Aber unsere Prinzessin ist in einem anderen Schloss.» Danke für nichts, Toad.
«Aber unsere Prinzessin ist in einem anderen Schloss.» Danke für nichts, Toad.
Quelle: Anika Schulz

Ich habe es versucht, wirklich …

Nächster Anlauf: «The Lost Levels». Dieses Spiel habe ich als Kind geliebt! Es war für mich damals dermaßen schwer, dass jedes Level eine Herausforderung darstellte. Fiese Schrumpfpilze, unberechenbare Windstöße, nervenaufreibende Trickburgen: Was habe ich mir die Zähne daran ausgebissen. Und auch jetzt, 30 Jahre später, haben die Lost Levels nichts von ihrem Reiz verloren. Die ersten zwei Welten sind noch halbwegs machbar, danach sehe ich den Game-over-Screen sehr, sehr oft. Da hilft auch die Rückspulfunktion von Nintendo Online herzlich wenig.

Aber auch hier will der Funke nicht überspringen. Dieser unbändige kindliche Wille, alle (Lost) Levels zu schaffen und die Prinzessin zu retten, ist weg. Vielleicht bin ich alt geworden, vielleicht auch pragmatischer. Mein Versuch, die alten Nintendo-Games wiederzubeleben, fühlt sich ungefähr so an, als wolle man eine alte Liebe aufwärmen. Man weiß, man hatte eine gute Zeit. Eine verdammt gute Zeit. Doch wenn man dran anknüpfen will, fehlt irgendwas.

Also warte ich nun geduldig auf den 20. Oktober. Der Tag, an dem «Super Mario Bros. Wonder» erscheint. Hoffentlich eine neue Liebe auf den ersten Blick.

Freust du dich auch schon auf «Super Mario Bros. Wonder»? Oder feierst du eher die alten Spiele? Schreib mir deine Meinung in die Kommentare.

Titelfoto: Anika Schulz

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Als Kind wurde ich mit Mario Kart auf dem SNES sozialisiert, bevor es mich nach dem Abitur in den Journalismus verschlug. Als Teamleiterin bei Galaxus bin ich für News verantwortlich. Trekkie und Ingenieurin.


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