Kamin, Tannenbaum und Schneefräse – Legos Lebkuchenhaus macht Lust auf Weihnachten
Das Lebkuchenhaus von Lego und seine Bewohner sehen zum Anbeissen aus. Es ist ein rundum gelungenes Set für die Vorweihnachtszeit – zum Bauen und zum Spielen.
Trüb ist es Ende November. Immerhin: Der offizielle Beginn der Adventszeit ist nah. Ein guter Zeitpunkt, etwas Weihnachtsstimmung in die Familie zu bringen. Ich habe mir ein saisonales Set aus unserem Shop besorgt und will herausfinden, ob der Aufbau vorweihnachtliche Gefühle auslöst.
Das Fazit in Kürze vorab: Ja, dieser Lego-Bausatz macht Freude. Es ist eine schöne Abwechslung zu immer gleichen Lizenz-Bausätzen von Harry Potter und Star Wars bis zu Disneys Elsa. Mit diesem Set transferiert Lego so simpel wie gelungen das Prinzip eines Lebkuchenhauses in die Welt der Klemmbausteine.
1. Vier Stunden Aufbau
Die 1477 Teile des Lebkuchenhauses fallen in fünf grossen und fünf kleinen Tüten aus der Kartonschachtel. Sie sind nummeriert. So kannst du für jeden der fünf Schritte der Anleitung immer den passenden Sack mit Steinen aufreissen und loslegen – das weisst du als Lego-Fan sicher, mich freut es jedes Mal neu. Für die 230 Schritte auf 150 Seiten Anleitung kannst du bei zügigem Bautempo etwa vier Stunden einplanen. Noch einmal etwa eine halbe Stunde deiner Zeit beansprucht der Zusammenbau der Figuren, des Weihnachtsbaumes, Kinderwagens und so weiter. Dafür gibt es ein kleineres zusätzliches Anleitungsheft.
Am Ende steht das Haus mit Figuren und Zubehör. Und wie bei Lego üblich bleiben einige Teile übrig – hier etwa 50. Die hast du aber nicht vergessen zu verbauen. Sie sind Ersatz für allfällige Verluste durch Staubsauger-Monster oder hochflorige Teppiche mit tiefen Schluchten.
2. Viele liebenswerte Details
Ist das Werk vollbracht, steht ein Lebkuchenhaus vor dir. 21 Zentimeter hoch, 26 Zentimeter breit und 13 Zentimeter tief. Es ist hinten offen und gibt den Blick frei in die Wohnräume von Familie Gingerbread. Diese wohnt nämlich hier. Es handelt sich also um die Fusion amerikanisch-angelsächsicher Tradition und deutscher Märchenromantik. Dort wohnte im Lebkuchenhaus noch die Kinder-verspeisende Hexe des Grimm’schen Märchens «Hänsel und Gretel». Die Lebkuchen-Leute sind mir sympathischer. Und nicht nur mir.
«Da würde ich auch gerne wohnen», macht die siebenjährige Tochter klar. Ihr gefallen vor allem die Fenster aus halb-transparenten lila-rosa Steinen sowie die bunten Smarties auf den Dachflächen. Ich habe Freude am stimmigen Farbkonzept. Die rot-weissen Zuckerstangen, tannengrünen Bodenfliesen, die helleren Brauntöne für den Kamin und das dunklere Braun für die Wände – das alles verströmt fast schon Lebkuchenduft. Obwohl es nur gefärbtes Plastik ist, was vor mir steht.
Über dem Kamin hängen die Socken für die Geschenke. Und im Kamin lodert ein Feuer. Fast. Denn der Light Brick beleuchtet beim Drücken auf das kleine Zuckerwatte-Wölkchen oben auf dem Kamin die Plastikflamme unten. Ein schöner Effekt, der besonders in der Dämmerung gut zur Geltung kommt.
Durch den Leuchtkamin auf den Geschmack gekommen, habe ich übrigens das Haus auch noch mit einem Set von «Light my bricks» erhellt. Der Artikel dazu folgt in Kürze.
Am Kamin können sich Herr und Frau Lebkuchen samt Baby Lebkuchen wieder aufwärmen, wenn sie draussen mit der Schneefräse den Weg freigeräumt, den Tannenbaum fertig geschmückt und alle Geschenke darunter gelegt haben. Oder sie entscheiden sich für ein Erkältungsbad in der Badewanne im oberen Stockwerk. Es ist viel zu entdecken in diesem liebevoll gestalteten Haus.
3. Nicht nur zum Anschauen, sondern auch zum Spielen
Dieses Creator-Set hat die Altersangabe «12+». Ziemlich klar also, dass du das vermutlich als erwachsener Mensch kaufst. Dann hast du zum einen vermutlich genug Geld für das mit etwa 150 Franken nicht gerade günstige Set. Zum anderen erfreuen dich dann auch die oben beschriebenen Details. Ein 14-jähriger Teenager dagegen hat in der Regel anderes im Sinn, als einem Lego-Plastikbaum den Stern auf die Spitze zu setzen.
Mit kleineren Kindern dagegen kannst du nach dem Aufbau auch gut damit spielen. Die Fantasie meiner Tochter gibt genügend Szenen zum Nachspielen her. Ich füge mich gerne und übernehme die Steuerung von Mister Gingerbread, lasse ihn arbeiten, baden und am Ende erschöpft in den Sessel plumpsen. Bevor er sich noch einmal aufrafft und am verschneiten Tisch im Garten einen Glühwein trinkt.
Fazit: Lebkuchenhaus wird Teil der Weihnachtsdeko
Das Lebkuchenhaus ist ein typisches Familienprojekt. Bei uns hatten meine Frau und ich die Rolle der Häuslebauer, unsere Tochter war zuständig für die zusätzlichen Elemente – von Kinderwagen und Schneefräse bis zu den Geschenken und natürlich den Figuren. Das hat sie mit ihren sieben Jahren auch gut alleine hinbekommen.
«Das sieht echt schön aus!», lautet das Urteil schon beim Aufbau. Der avisierte Einzug in das Haus aus plastifiziertem Zuckerguss und Backwaren muss aber warten. Sie hätte wohl auch in kürzester Zeit mindestens die Mitbewohner aus Lebkuchen aufgegessen, womöglich sogar das halbe Haus. Es gibt viele nette Zusätze, dass man das Haus spielend zum Leben erwecken kann. Das Lebkuchenbaby will das Fläschchen haben, der Lebkuchenvater kann in der Küche den Abwasch erledigen, und Frau Lebkuchen holt etwas vom Selbstgebackenen. Das wirft Fragen auf. Wenn Familie Lebkuchen - aus Lebkuchen bestehend - Lebkuchen backt, sind sie dann Kannibalen?
Die 1477 Teile garantieren dir einen gewissen Zeitvertreib durch Suchen und Sortieren. Es sind überdurchschnittlich viele sehr kleine Teile enthalten, viele davon für die «süsse» Deko des Lebkuchenhauses. Ein weiterer Pluspunkt gegenüber echtem Lebkuchen ist seine Haltbarkeit. Ich bin mir sicher, dass wir es nächstes Jahr wieder zum Bestandteil der weihnachtlichen Dekoration machen werden.
Anmerkung (2.12.): Das Lebkuchenhaus ist ein Set, das Lego nicht fortführt, es geht «End of Life». Wir haben noch einige Exemplare im Shop über einen Marktplatz-Händler. Unser Einkaufsteam hat noch einmal 100 Sets organisieren können, die nächste Woche im Lager (zirka 9. Dezember) bei uns ankommen. Und bei hoher Nachfragen können wir eventuell sogar noch einmal nachlegen. Falls du trotzdem auf der Suche nach einer Alternative bist, kann ich dir den «Besuch des Weihnachtsmanns» empfehlen.
Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln.