
Hintergrund
Stilvoll, aber umstritten: Die neuesten Wohntrends für Arbeitsplätze
von Pia Seidel
Marmorkissen, Objekte mit Geheimtüren, ausgefallene Lackierungen: An der Art Basel habe ich zwischen all der Kunst auch spannende Designstücke entdeckt.
Vergangene Woche fand die 18. Ausgabe der Design Miami in der Messe Basel statt. Zu entdecken gab es ein reichhaltiges Programm mit historischem und zeitgenössischem Collectible Design.
Die Pariser Galerie Scene Ouverte präsentierte eine Mischung aus bunten und einfarbigen Designs. So punktete der Aussteller zum Beispiel mit der Vasen-Serie «Pompéi» und einem Spiegel namens «Sausalito Mirroir». Die Stehlampe «Lalalamp large» erregte hingegen mit ihrer Übergrösse und schönen Struktur Aufsehen.
Was wäre, wenn Dinge immer eine Geheimtür hätten, um etwas zu verstecken? Der italienische Architekt und Designer Andrea Branzi fügte seinen semitransparenten Stücken oft Türen hinzu, damit die Nutzenden das Aussehen mitgestalten können. Am Stand der Galerie Gastou wurde unter anderem die Lampe «Blister LX1103» gezeigt, die hinter einer Türchen eine Blumenvase verbarg.
Am Stand von 193 Gallery war das Debüt des französischen Künstlers Ben Arpéa ausgestellt, der Möbel und Wohnaccessoires mit Jute- oder Leinenstoff, um darauf malen zu können. Die Motive orientieren sich an klassischen Landschafts- und Stillleben-Malereien.
Die Galerie Objects With Narratives widmete Ben Storms die Soloshow namens «Liquid Solids». Darin waren Werke zu sehen, die mit Kontrasten spielen: Sie stellten die weiche Form eines Kissens, harten Materialien wie Glas gegenüber.
Craft x Tech schlug die Brücke zwischen traditionellem japanischem Handwerk und zeitgenössischer Technologie. Für Design Miami Basel brachte das Studio zum Beispiel die bekannte niederländische Designerin Sabine Marcelis mit Herstellern zusammen, die auf Kawatsura Shikk – eine etwa 800 Jahre alte traditionelle japanische Lackkunst – spezialisiert sind. Das Ergebnis umfasst ein Wandobjekt und zwei Couchtische mit glatten, reflektierenden Oberflächen in satten Farbtönen, die an Schokolade und Kaffee erinnern.
Handgemachte Körbe konnten am Stand der New Yorker Thomson Gallery entdeckt werden. Sie sind aussergewöhnliche Beispiele für die japanische Korbflechterei und dienen auch als Vase.
Dieses Jahr widmete sich der Stand von Meubles et Lumières der französischen Avantgarde der 1960er- sowie 1970er-Jahre und führte zwei erstaunliche Stücke vor: Das modulare Sofa «Anemone», das sich in sieben Sessel und einen Puff verwandeln lässt, sowie das flexible Lounge-Set «Salon Panoramique» in der DB Lambert-Edition von 1969.
Wie ein Cheerleader befeuere ich gutes Design und bringe dir alles näher, was mit Möbeln und Inneneinrichtung zu tun hat. Regelmässig kuratierte ich einfache und doch raffinierte Interior-Entdeckungen, berichte über Trends und interviewe kreative Köpfe zu ihrer Arbeit.