H13 Pro: der neue Nass-/Trockensauger von Dreame im Einsatz
Produkttest

H13 Pro: der neue Nass-/Trockensauger von Dreame im Einsatz

Patrick Vogt
18-7-2024

Der H13 Pro von Dreame ist der allererste Wischsauger, an den ich Hand anlege. Er überzeugt mich mit seinen Stärken und hat eigentlich nur wenige Macken. Trotzdem weine ich ihm nach dem Test nur eine klitzekleine Träne nach.

Meine Frau und ich sind ein eingespieltes Team, was unseren wöchentlichen Wohnungsputz angeht. Die Zuständigkeiten sind klar verteilt, wir putzen quasi Hand in Hand. Zum Abschluss staubsauge ich jeweils die ganze Wohnung und den Hausflur, meine Frau wischt hinter mir den Boden feucht. Diese beiden Arbeitsschritte könne ich mit dem H13 Pro in nur einem erledigen, sagt Redaktionskollege Lorenz Keller, als er mir vorschlägt, den neuen Nass-/Trockensauger von Dreame zu testen. Die ganze Putzarbeit in halber Zeit? Na, das ist ja mal ein Versprechen!

Als mir Lorenz den Dreame H13 Pro übergibt, komme ich mir ein bisschen vor wie James Bond, wenn er von Q neue und ausgefallene Spionage-Gadgets erhält, um die Welt zu retten. Nun ja, mit einem Nasssauger werde ich die Welt wohl kaum retten können. Dafür befreie ich damit unsere Wohnung ab sofort noch gründlicher von Staub und Dreck. Hoffentlich.

Ist er nicht ein putziges Kerlchen, dieser H13 Pro?
Ist er nicht ein putziges Kerlchen, dieser H13 Pro?
Quelle: Sofia Vogt

Saugen mit Motorunterstützung

Als ich den H13 Pro für seine und meine Jungfernfahrt durch unsere Wohnung in die Hand nehme, fällt mir als erstes sein Gewicht auf. Der Wischsauger wiegt nach Angaben von Dreame netto 5,6 Kilogramm. Mit vollem Frischwassertank (900 ml) ist er nur unwesentlich schwerer als unser herkömmlicher Trockenstaubsauger. Der Unterschied: Während des Saugens und Wischens lastet das ganze Gewicht des H13 Pro auf meiner Hand, unseren Staubsauger und damit das Hauptgewicht ziehe ich hingegen bequem hinter mir her. Dafür bin ich beim Wischsauger nicht an ein Kabel gebunden.

Ich fülle den Wassertank, gebe wie in der Anleitung angegeben zehn Milliliter des mitgelieferten Reinigungsmittels dazu, starte den Sauger und beginne mit der Arbeit. Dabei realisiere ich, dass der Hersteller das Gewicht durchaus berücksichtigt hat. Im H13 Pro sind nämlich zwei Motoren eingebaut, welche sowohl die Vorwärts- als auch die Rückwärtsbewegungen des Saugers massiv erleichtern. Dreame nennt dieses Antriebssystem «GlideWheel», ich nenne es schlicht grossartig. Es braucht nur eine leichte Bewegung nach vorne oder hinten und der Sauger setzt sich in Bewegung.

Akkulaufzeit und Reinigungsmodi

Nach dieser höchst erfreulichen Entdeckung schaue ich mir das Display genauer an. Das Wichtigste erhält dort auch am meisten Raum: der Akkustand. Diesem kannst du während des Saugens förmlich zuschauen, wie er immer weniger wird. Die konstante Beleuchtung des Bürstenkopfes mittels LED trägt wohl auch etwas dazu bei. Ein nettes Feature, falls du mal in dunklen Ecken saugst. Ich persönlich putze lieber bei Tageslicht.

Akkustand und Modi, mehr braucht’s auf dem Display eines Saugers nicht.
Akkustand und Modi, mehr braucht’s auf dem Display eines Saugers nicht.
Quelle: Patrick Vogt

Dreame gibt die maximale Laufzeit des H13 Pro mit 40 Minuten an. Ist der Akku mal leer, braucht der Sauger etwa vier Stunden auf der Station, bis er wieder bei 100 Prozent ist. Wie schnell oder langsam der Akku schwindet, hängt auch davon ab, wie du putzt. Zur Auswahl stehen vier verschiedene Modi, die auch auf dem Display abgebildet sind:

Automatik

Der Auto-Modus ist standardmässig aktiviert, wenn du den H13 Pro startest. Ein Sensor stellt die Menge an vorhandenem Schmutz fest, der Sauger passt seine Leistung automatisch daran an. Vom Verschmutzungsgrad hängt denn auch die Akkulaufzeit in diesem Modus ab.

Turbo

Solange der H13 Pro im Turbo-Modus ist, reinigt er mit der maximalen Saugleistung. Maximale Leistung ist gleichbedeutend mit maximalem Akkuverbrauch, in diesem Modus saugst du keine halbe Stunde.

Ultra

Im Ultra-Modus wird laut Dreame die elektrolytische Frischwasserdesinfektion aktiviert. Für Länder, in denen das Leitungswasser nicht so sauber ist wie bei uns in der Schweiz, mag das ein wichtiger Modus sein. Ich habe ihn nie gebraucht. Sicher ist, dass er auf die Laufzeit des Akkus schlägt.

Saugen

Selbsterklärend. In diesem Modus saugt der H13 Pro, ohne die Reinigungsbürste zu befeuchten. Diesen Modus aktivierst du am besten, bevor du den Sauger einschaltest und nur, wenn die Bürste auch wirklich trocken ist. Sonst bilden sich beim vermeintlichen Trockensaugen dennoch feuchte Schlieren. Im Saugen-Modus kommst du am ehesten an die maximale Laufzeit von 40 Minuten heran.

H(13 Pro) wie Haare

Auf der Jungfernfahrt reicht der Akku des H13 Pro im Auto-Modus für die rund 100 Quadratmeter unserer Wohnung und des Hausgangs nur ganz knapp. Ich muss während des Putzens einmal frisches Wasser auffüllen und den Schmutzwassertank (700 ml) leeren. Mühsam, denke ich. Dabei liegt es gar nicht am Sauger, sondern an mir. Ich will beim ersten Mal wohl besonders gründlich sein. Die Böden sind jedenfalls blitzblank.

Bei den darauffolgenden Putzaktionen mit dem H13 Pro reicht der Akku immer locker und ich muss die Tanks weder befüllen noch leeren während des Vorgangs. Gründlich bin ich trotzdem. Oder besser gesagt, der Sauger ist es. Selbstverständlich ist das bei uns keineswegs. Meine Frau, unsere Tochter und ich haben lange Haare. Dazu kommen vier Katzen, da bleibt zwangsläufig einiges auf dem Boden liegen. Mit dieser Menge an Haaren hat der H13 Pro wenig bis keine Mühe. Ganz so, wie das Dreame verspricht.

Es gibt Reis, Baby

Die Saugkraft des H13 Pro beträgt nach Angaben des Herstellers 18 000 Pascal bei einer Nennleistung von maximal 300 Watt. Als Laie habe ich keine Ahnung, was das heisst. Ich vergleiche mit unserem Trockensauger: 15 000 Pascal bei 160 Watt. Ok, der H13 Pro hat die Nase klar vorne – falls die Hersteller das bei gleichen Bedingungen gemessen haben. Ich teste das im Alltag und verschütte etwas Rohzucker. Kein Problem für den Nass-/Trockensauger. Schon nach dem ersten Drüberfahren ist das Malheur beseitigt.

Da ist der Rohzucker …
Da ist der Rohzucker …
... und weg ist der Rohzucker.
... und weg ist der Rohzucker.
Quelle: Patrick Vogt

Schussel, der ich bin, verschütte ich als nächstes Reis. Die Sauerei ist grossflächiger als beim Zucker. Trotzdem hat der H13 Pro auch damit keinerlei Probleme. Ich sauge und wische ein paar Mal hin und her, und weg ist der Reis.

Schade um die Langkorn-Wildreis-Mischung, …
Schade um die Langkorn-Wildreis-Mischung, …
... aber auch ein Wischsauger braucht Nahrung.
... aber auch ein Wischsauger braucht Nahrung.
Quelle: Patrick Vogt

Für den ultimativen Härtetest verteile ich Ketchup auf dem Boden und lasse es trocknen. Scheinbar zu lange für den H13 Pro: Nachdem ich 30 bis 40 Mal im Auto- und im Turbo-Modus über die eingetrocknete Tomatenwürzsauce gefahren bin, hat es immer noch Rückstände. Ich greife zu fettlösendem Reinigungsmittel und Waschlappen und entferne sie von Hand. Habe ich den Endgegner des H13 Pro gefunden? Oder hätte er auch das nach einem Dutzend weiterer Wischbewegungen geschafft? Und wer um Himmels Willen lässt in seiner Wohnung Ketchup über mehrere Tage hinweg eintrocknen?!

Als hätte unsere Tochter den Boden mit Ketchup bemalt. Dabei war ich es.
Als hätte unsere Tochter den Boden mit Ketchup bemalt. Dabei war ich es.
Beim trockenen Ketchup macht der H13 Pro nur zaghafte Fortschritte, …
Beim trockenen Ketchup macht der H13 Pro nur zaghafte Fortschritte, …
... da hilft auch die Bürstenbeleuchtung nicht weiter.
... da hilft auch die Bürstenbeleuchtung nicht weiter.
Quelle: Patrick Vogt

Selbstreinigung auf Knopfdruck

Bin ich mit dem Saugen und Wischen fertig, trumpft der H13 Pro mit einem weiteren Feature auf, das mir neben dem Antriebssystem mit am besten gefällt: die Selbstreinigungsfunktion. Dafür stelle ich den Sauger auf die Station und drücke auf den entsprechenden Knopf am Griff. Drücke ich denselben Knopf innerhalb von fünf Sekunden erneut, aktiviere ich auch gleich die Trocknung der Reinigungsbürste nach der Selbstreinigung.

Für die Selbstreinigung brauchst du einen Frischwassertank, der zu mindestens einem Drittel gefüllt ist. Mit diesem Wasser wird die Bürste fünf Minuten lang gründlich gereinigt. Das anschliessende Trocknen dauert etwa eine halbe Stunde. Beide Vorgänge sind nicht gerade geräuschlos, stellenweise wird es ähnlich laut wie beim Saugen und Wischen.

Selbstreinigung hin oder her, zwischendurch empfiehlt es sich, die Bürste von Hand etwas gründlicher zu reinigen. Auch daran hat Dreame gedacht: Die Bürste lässt sich problemlos vom Sauger entfernen und nach getaner Arbeit wieder befestigen.

Die Sache mit dem Schmutzwassertank

Das Entfernen und Anbringen der beiden Tanks funktioniert ebenfalls problemlos. Den Frischwassertank wasche ich nur ab und zu mal aus und befülle ihn dann wieder mit Wasser und Reinigungsmittel. Achte nur darauf, dass du nicht zu viel Reinigungsmittel nimmst. Ausser du willst eine Schaumparty am Boden.

Naturgemäss etwas mehr Arbeit macht der Schmutzwassertank. In ihm sammelt sich während des Reinigens nicht nur das dunkelgraue Dreckwasser an, sondern auch der eingesaugte Schmutz wie Haare und Staub. Die ganze Schlacke entsorge ich jeweils im WC und wasche Tank, Siebaufsatz und Filter gründlich in der Badewanne ab, um möglichst alle Rückstände zu erwischen.

Schmutzwassertank (links) und Frischwassertank (rechts) sind bereit für den Einsatz.
Schmutzwassertank (links) und Frischwassertank (rechts) sind bereit für den Einsatz.
Quelle: Patrick Vogt

An dieser Stelle eine eindringliche Empfehlung von mir: Leere den Schmutzwassertank immer gleich, wenn du mit der Reinigung fertig bist! Das Schmutzwasser fängt sehr schnell an zu stinken, und wenn du mit dem Leeren des Tanks wartest bis zum nächsten Einsatz, hast du die olfaktorische Bescherung.

Tücken des Alltags … und des Nass-/Trockensaugers

Im täglichen Gebrauch mit dem H13 Pro stellen meine Frau und ich nach und nach einige Dinge fest, die uns stören. Kleinigkeiten wie etwa, dass die Höhe des Griffs nicht verstellbar ist oder dass es nach dem Putzen mit dem Sauger nicht gleich sauber riecht, wie wenn wir mit dem Mopp wischen. Was wohl entweder am Putzmittel liegt oder am Odeur des Schmutzwassertanks.

Buchstäblich ins Gewicht fällt meiner Frau der H13 Pro selbst: Er ist ihr zu schwer. Trotz Antriebssystem spürt sie das Gewicht schon nach zwei Zimmern im Arm und ihr Handgelenk schmerzt leicht. Wer es also lieber leichter und ergonomischer hat, verzichtet besser auf akkubetriebene Reinigungsgeräte in dieser Form.

Was mich persönlich nervt, ist die mangelnde Flexibilität des H13 Pro. Ich kann ihn nur bis zu einem gewissen Winkel neigen, bevor die Bürste vom Boden abhebt. Das heisst, ich komme nicht unter alle Möbel. Auch Leerräume zwischen den Möbeln, die schmaler sind als die Bürste, kann ich nicht putzen. Zudem putze ich im Alltag oft um Gegenstände herum, das ist mit dem H13 Pro viel mühsamer als mit unserem herkömmlichen Staubsauger.

Doppelt gemoppelt

Bis ich mein Testprodukt wieder zurückgebe, fahre ich nun zweigleisig. Ich sauge Wohnung und Hausgang zuerst mit unserem altbewährten Staubsauger und wische anschliessend mit dem Nass-/Trockensauger von Dreame. Doppelte Arbeit? Vielleicht. Dafür wird es jeweils so richtig gründlich und sauber. Jedenfalls dort, wo ich mit dem H13 Pro hinkomme. Und ja, ich gebe zu, dass es gerade wegen des Antriebssystems einfach Spass macht, mit ihm durch die Wohnung zu flitzen.

Trotzdem werde ich uns keinen eigenen anschaffen, dafür ist er mir als Komplementärgerät schlichtweg zu teuer. Deshalb werde ich schon bald wieder normal staubsaugen, und meine Frau wischt hinter mir her. Macht ja nix, wir sind schliesslich ein eingespieltes Team.

Fazit

Gründlicher und selbstreinigender Wischsauger, der nicht mit jeder Wohnung matcht

Mit dem H13 Pro ist Dreame ein toller Nass-/Trockensauger gelungen. Die Saugkraft ist enorm, selbst mit langen Haaren hat er keine Probleme. Am besten gefallen mir das «GlideWheel»-Antriebssystem und die Selbstreinigung mit anschliessender Bürstentrocknung.

Weniger begeistert bin ich davon, dass ich mit dem H13 Pro nicht unter alle Möbel und in schmale Zwischenräume komme. Sein Gewicht ist mir weniger aufgefallen als meiner Frau, dafür würde ich mit 195 Zentimeter Körpergrösse den Griff gerne ein paar Zentimeter höher stellen, was nicht möglich ist.

Nichtsdestotrotz: In der passenden Umgebung kann der H13 Pro zwei Arbeitsschritte in einem erledigen und Zeit sparen.

Pro

  • verschiedene Reinigungsmodi
  • einfache Steuerung dank motorisierter Räder
  • je nach Modus anständige Akkulaufzeit
  • selbstständige Bürstenreinigung inkl. Heisslufttrocknung

Contra

  • mangelnde Flexibilität
  • ziemlich schwer
  • nicht höhenverstellbar
  • lange Ladezeit in Relation zur Laufzeit
Titelbild: Sofia Vogt

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Ich bin Vollblut-Papi und -Ehemann, Teilzeit-Nerd und -Hühnerbauer, Katzenbändiger und Tierliebhaber. Ich wüsste gerne alles und weiss doch nichts. Können tue ich noch viel weniger, dafür lerne ich täglich etwas Neues dazu. Was mir liegt, ist der Umgang mit Worten, gesprochen und geschrieben. Und das darf ich hier unter Beweis stellen. 


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