Googles «Topics API» analysiert deinen Browserverlauf – so deaktivierst du das
Google ersetzt seine Third-Party-Cookies nach über einem Jahr des Testings durch «Topics API». Ich erkläre dir, was sich dadurch für dich ändert und wie du «Topics API» deaktivierst.
Wenn du dieser Tage deinen Chrome-Browser aktualisierst, wird dir beim Neustart diese Pop-Up-Meldung angezeigt:
Das liegt daran, dass Google nach über einem Jahr des Testens jetzt «Topics API» ausgerollt hat. Dabei handelt es sich um eine neue Methode für das sogenannte «Interest-based Ad-targeting». Das bedeutet sinngemäss: interessenbasierte Zielgruppenansprache für Werbung. Bis anhin kamen in der Schweiz und der Europäischen Union «Third-Party-Cookies» zum Einsatz.
Grundsätzlich hat beides den gleichen Zweck: Deine Interessen und Gewohnheiten sollen aufgezeichnet werden, damitdir gezielt Werbung angezeigt werden kann. Natürlich solche, dich interessieren könnte.
Wie funktioniert Google Topics?
Mit Topics analysiert Google deinen Browserverlauf und analysiert die Themen deiner besuchten Websites. Aufgrund der Analyse zieht Google den Schluss, welche Themen dich interessieren. Die drei Themen, die dich gemäss der Google-Analyse am meisten interessieren, kategorisiert Google.
Dafür hat der Suchmaschinen-Riese verschiedene Kategorien vorbereitet. Zum Beispiel «Kochen», «Fahrzeuge» oder «Filme». Während vier Wochen werden dir diese Themen zugeordnet und weitergegeben. In dieser Zeit werden dir aufgrund dieser Kategorien Werbungen angezeigt. Danach werden Zuordnungen wieder gelöscht und eine neue Analyse findet statt.
Wichtig für dich: Die Themen, die Google für dich auswählt, werden dir transparent angezeigt. Du kannst entscheiden, ob dir diese Themen zusagen, oder ob du sie nicht haben möchtest. Wenn du sie alle deaktivierst, werden dir zufällige Werbungen ausgespielt. Du kannst auch einzelne Unterkategorien blockieren, andere aber erlauben – denn teilweise ist Googles Kategorisierung etwas grob. Wenn du also schon an neuen Basecaps interessiert bist, aber nicht generell an Mode – dann kannst du das entsprechend einstellen.
Wo liegen die Unterschiede zu Third-Party-Cookies?
Der grösste Unterschied zu den bisher aktiven Third-Party-Cookies liegt darin, wie Daten über dich gesammelt werden – und welche. Topics sammelt nämlich auf deinem Browser. Und nur da. Zudem speichert Topics keine sensiblen Daten wie etwa Geschlecht oder Ethnie.
Bei Third-Party-Cookies sind stets externe Server involviert – auch jene von Google selbst. Das erschwert die Kontrolle darüber, wo welche Daten über dich gespeichert sind und wie lange.
Warum macht Google das?
Auf den ersten Blick sind deine Daten also sicherer als zuvor. Jedoch schränkt es die Möglichkeiten für Werbetreibende ein. Google tut dies in erster Linie wegen den neuen Datenschutzgesetzen in Europa und einzelnen US-Staaten.
Allerdings kann auch von einer gewissen Art «Gruppendruck» ausgegangen werden . Apple, Mozilla oder Microsoft haben Cookies von Drittparteien bereits auf verschiedene Wege blockiert. Jetzt zieht Google einfach nach.
Wie kannst du Topics blockieren?
Wenn du nicht möchtest, dass Topics diese Daten über dich sammelt, kannst du die Funktion ganz einfach deaktivieren. Öffne die Einstellungen von Chrome. Anschliessend klickst auf den Punkt «Datenschutz und Sicherheit». Wähle den Punkt «Datenschutz bei Anzeigen» aus.
Wähle nun nacheinander die drei Menüoptionen «Werbethemen», «Von Websites vorgeschlagene Themen» und «Erfolgsmessung von Anzeigen» aus. Bei allen dreien klickst du auf den Schalter, sodass er grau statt blau erscheint. Starte Chrome anschliessend neu – jetzt werden Topics-basierte Themen nicht mehr gesammelt.
Was bedeuten diese drei Themen im Einzelnen?
«Werbethemen» analysiert deinen Browserverlauf und schlägt auf dieser Grundlage die passenden Themen vor.
«Von Websites vorgeschlagene Themen» – Je nach deinem Surfverhalten werden Werbethemen vorgeschlagen.
«Erfolgsmessung von Anzeigen» – Websites und Werbetreibende können messen, wie ihre Werbung wirkt. Welche hast du ignoriert, bei welchen hast du länger nicht weggescrollt und welche hast du vielleicht sogar angeklickt?
Titelbild: ShutterstockSeit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.