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Exerbell: die Kettlebell aus Wasser
von Patrick Bardelli
Ein Sack, ein bisschen Wasser oder Sand – fertig ist das mobile Fitnesstool: die Exerbell. Damit wird dein funktionelles Fitnesstraining zu Hause, im Freien oder unterwegs wesentlich handlicher.
Die Meinungen in den Kommentarspalten waren schnell gemacht. Der Tenor: «überflüssig, zu teuer, ein Ding, das die Welt nicht braucht». Was war geschehen? Ein Fitnesstrainer aus Zürich hatte eine ebenso simple wie clevere Idee: Nimm einen Sack und fülle ihn mit Wasser oder Sand. Im Februar hatte ich darüber berichtet.
Wie halte ich mich während der Ferien fit? Diese Frage beschäftigt mich jeden Sommer aufs Neue. Dieses Jahr geht’s ins Engadin. Mit dabei mein Bike und neuerdings auch die Exerbell. Während der Transport des Drahtesels mit Zug und Bus eine kleine logistische Herausforderung ist, passt die leere Exerbell locker in den Koffer. Und beansprucht in etwa gleich viel Platz wie ein leeres Necessaire.
Befüllt wird die Exerbell entweder mit Wasser oder Sand. Auf der Innenseite befinden sich Gewichtsmarkierungen von zwei bis maximal 14 Kilogramm. Ich entscheide mich für Wasser, da die Tage vorbei sind, an denen ich mit meiner Tochter im Sandkasten spiele. Oder einfacher gesagt: Ich habe keinen Sand.
Ausserdem werden dadurch einfache Übungen wie Russian Twist oder Reverse Lunges schwieriger, da die Dynamik des sich bewegenden Wassers Instabilität erzeugt und den Körper zusätzlich fordert. Der Auslaufschutz der Exerbell soll auch in Innenräumen für ein trockenes Training sorgen.
Die äussere Schicht des Beutels besteht aus PVC mit recyceltem PET-Gewebe, das Innere aus PVC, der Griff aus einem Gemisch aus Baumwoll-Leinen-Polyester. Wer auf den Look seiner Fitnessgeräte Wert legt, wird nicht enttäuscht. Es ist wichtig, den Beutel nach dem Training mit einem Tuch trockenzuwischen, sonst wird das Ganze irgendwann modrig. Ob die Exerbell auch in zwei, drei Jahren noch wasserdicht ist, wird sich weisen.
«Überflüssig, zu teuer, ein Ding, das die Welt nicht braucht» ... da war die Community für einmal wohl ein wenig zu voreilig mit ihrem Urteil. Ich halte die Exerbell für ein ziemlich cleveres Fitnesstool. Speziell auf Reisen scheint sie mir ein smarter Begleiter zu sein. Sie nimmt wenig Platz in Anspruch und ist schnell einsatzbereit. Die klassische Kettlebell aus Gussmetall kann hingegen rasch Kratzer oder Dellen im Boden oder an den Wänden verursachen. Und mal ehrlich, wer schleppt schon kiloweise Metall mit in den Urlaub?
Ist die Exerbell zu teuer? Das entscheidet schlussendlich dein Wertesystem. Ich habe mein Geld schon für Überflüssigeres ausgegeben. Wenn du ausschliesslich im Gym trainierst, brauchst du das Teil nicht. Für zu Hause oder unterwegs ist die Exerbell aber eine sinnvolle Alternative zur klassischen Kettlebell aus Gusseisen.
Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.