Euere Desk Setups: Jonathans PC ist in einer Tischplatte versteckt
Jonathan muss sich nie die Frage stellen, ob der PC auf oder unter den Tisch gehört. Er hat seinen in den Tisch gebaut. Das war alles andere als einfach, hat sich aber gelohnt.
Es braucht ziemlich viel Know-how und Zeit, um einen Computer in eine Tischplatte zu bauen. Jonathan hat sein Wissen zu Elektronik und Schreinerarbeiten als Teenager von seinem Grossvater bekommen. Dieses legte zwar den Grundbaustein für sein grosses Bauprojekt, reichte aber noch lange nicht aus.
Jonathan ist gelernter Kaufmann und Groupfitness-Instructor. Seine Freizeit verbringt er etwa beim Werken. Sein Desk-Setup hat ihn über 100 Arbeitsstunden gekostet, aber viel gelehrt. Das Projekt hat er von Grund auf entworfen, geplant und zusammengebaut.
Gehäuse aus Eichenholz und Aluminium
Die Computer-Teile hat Jonathan in einen Hohlraum unter der sichtbaren Tischplatte gebaut. Cleaner geht ein Desk-Setup kaum. Einziger Hinweis, dass sich hier Elektronik versteckt, ist das Stromkabel.
Den Tisch hat Jonathan wie ein Sandwich zusammengestellt. Die Oberseite hat ein Finish aus von unten verschraubten Eichenleisten. Darunter befindet sich eine von zwei Aluminiumplatten von je drei Millimetern Dicke. Dann kommen ein Rahmen und eine Querstrebe aus massiven Kanthölzern.
Sämtliche PC-Komponenten sind via Abstandshalter direkt auf die Aluminiumplatte montiert. Also Motherboard, Netzteil, GPU und Lüfter. Das Aluminium dient nicht nur der Optik, sondern der einfacheren Befestigung der Komponenten. Zudem leitet es Wärme besser als Holz.
Wie Jonathan auf die Idee kommt
Vor einigen Jahren stösst Jonathan auf ein Video des Youtubers DIY Perks. Die Idee, einen leistungsfähigen PC in eine Tischplatte zu integrieren, fasziniert ihn. Dennoch denkt er zu diesem Zeitpunkt nicht weiter über ein eigenes Projekt nach.
Jonathans Gerät ist zu dieser Zeit ein Surface Pro 4 (2017). Das reicht ihm für seine Office-Arbeiten. Zuhause hat er zudem kein separates Bürozimmer, um viel Technik unterzubringen. Dennoch ist eine leistungsfähige Maschine auf seiner Wunschliste. Also muss eine individuelle Lösung her und so kommt ihm das Projekt von DIY Perks wieder in den Sinn.
Und damit auch einige Fragen: Wie gross soll der Tisch werden? Wie befestigt er die PC-Komponenten so, dass er sie auch gut tauschen kann. Wie soll die Stromversorgung und Lüftung funktionieren?
Aufbau von Tisch und PC
Die Arbeitsfläche besteht aus mehreren Eichenleisten. So kann Jonathan die Oberfläche bei Bedarf schleifen und ölen.
Der PC selbst ist kopfüber montiert, da die Öffnungen auf der Unterseite sind. Alle Befestigungen auf der Aluminiumplatte sind vorgebohrt. So kann Jonathan die PC-Komponenten, die Peripherie und die Leitungen an den richtigen Stellen befestigen. Dank Innengewinde sind alle Löcher für Metallschrauben geeignet. Eine Demontage ist problemlos möglich.
Strom fliesst über ein einziges Kabel. Es führt von der Unterseite in den Hohlraum. Statt einer Steckleiste ist ein gewöhnlicher Unterputzschalter an der rechten Unterseite eingebaut. Von da aus werden sämtliche Endverbraucher via Verteilerdose mit Strom versorgt. Auf der linken Unterseite befindet sich eine 3er-Steckdose. Alles läuft zuerst über den Hauptschalter, so lässt sich die gesamte Stromzufuhr ein- oder ausschalten.
An der rechten Vorderseite hat Jonathan einen runden Schalter eingebaut, um den PC zu starten. Dieser hat die gleichen Funktionen wie der Frontschalter an einem Tower. Daneben befindet sich ein Mutlifunktionspanel mit USB-Anschlüssen und Slots für diverse Karten. Die Speichermedien hat er direkt auf das Motherboard montiert: drei SSDs, eine fürs OS, zwei als Speichermedien im RAID-1-Verbund.
Airflow in einer geschlossenen Tischplatte
Die Luft sollte in einem PC gut zirkulieren. Über die Kühlung der geschlossenen Tischplatte hat sich Jonathan viele Gedanken gemacht. Die Lösung sind vier 140-mm-Lüfter – an beiden Enden des Schreibtisches jeweils zwei. Die generieren genug Luftstrom und sind dennoch leise.
Links wird die Luft eingesogen, strömt über die Komponenten und wird rechts wieder ausgeblasen. Die Lüfter sind nicht am Motherboard angeschlossen, sondern via zwei Netzteile, um einen permanenten Luftstrom zu gewährleisten. So kann nach Abschalten des PCs die Wärme weiterhin abgeführt werden. Staub hat sich nach über einem Jahr praktisch keiner angesammelt.
Einziger Nachteil des Konzepts: Der PC kann den Luftstrom nicht nach Bedarf regulieren. Die Lüfter laufen immer gleich schnell. Das hat Jonathan bewusst in Kauf genommen
Langzeit-Fazit und Verbesserungen
Jonathans Konstrukt funktioniert seit eineinhalb Jahren einwandfrei. Trotzdem stehen diverse Optimierungen an. Die Luke für das Motherboard ist fummelig. Die Anschlüsse sollen statt von unten über die Luke künftig direkt von der Tischseite zugänglich sein. So kann Jonathan Peripherie einfacher anschliessen.
Die Tischplatte steht sich auf einem höhenverstellbaren Gestell. Das soll sich ändern, da er die Mechanik bisher zu wenig genutzt hat. Langfristig soll das Gestell deshalb durch zwei U-Füsse aus pulverbeschichtetem Metall in Schwarz ersetzt werden. Das macht das Gesamtbild harmonischer.
Der Tisch ist mit 80 × 160 Zentimeter etwas zu gross geraten für Jonathans Geschmack. Mehr als Tastatur, Maus und einige wenige Gegenstände befinden sich nie darauf. Er will ihn deshalb in beide Richtungen kürzen.
Alle Komponenten von Jonathans PC-Tisch
PC
- Netzteil: Corsair SF600 (Aufgrund der Platzverhältnisse musste ein SF-Netzteil her, das aber völlig ausreicht)
- Motherboard: Gigabyte MB Aorus Elite AX X570
- RAM: Corsair Vengeance LPX (2 x 32GB, 3200 MHz, DDR4-RAM, DIMM)
- CPU: AMD Ryzen 9 5900X (AM4, 3,7 Ghz)
- CPU-Fan: Noctua NH-L9aAM4
- GPU: Gigabyte Nvidia GeForce RTX 3050 (8 GB)
- Lüfter: 4x be quiet! Pure Wings 2, 140mm
- Speicher: 2x WD Green SN350, 2 TB gespiegelt, 1x Intel 660p Retail für C-Laufwerk
- Bildschirme: DELL U2715h, DELL U2415
Peripherie
- GPU-Verlängerungskabel: Cooler Master PCI-E Riser Karte
- On-Button: Mainboard Power Switch On-Off Schalter
- Tastatur: Logitech MX Keys plus
- Maus: Logitech MX Master (ein älteres Modell)
- Bildschirmhalter: Icy Box IB-MS314-T (Kaufempfehlung!)
- Front Cardreader
- Schreibtischgestell: Contini ET225E
Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los.