Elvie vs. Medela: Zwei elektrische Doppelmilchpumpen im Battle
Ratgeber

Elvie vs. Medela: Zwei elektrische Doppelmilchpumpen im Battle

Freihändig, beidseitig und überall Muttermilch abpumpen – das versprechen die Medela Freestyle und die Elvie Pump. Wie gut funktioniert’s? Lohnt sich die teurere Anschaffung? Eine stillende Mutter hat die Pumpen getestet und eine klare Favoritin.

Muttermilch auf Vorrat sammeln, einem Milchstau vorbeugen oder den Milchfluss anregen: Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Frauen eine Milchpumpe im Einsatz haben. Für viele bedeutet Abpumpen, etwas Freiheit und Flexibilität zurückzugewinnen – allerdings ist das erst einmal mit viel Arbeit und hohem Zeitaufwand verbunden. Wenn du auf dem Sessel mit dem saugenden Gerät geduldig wartest, bis genügend Milch in die Schale getröpfelt ist, hat das erst einmal wenig mit Freiheit zu tun.

Die neuesten Milchpumpen versprechen deshalb Multitasking. Sie kommen ohne Kabel aus, halten freihändig an den Brüsten und werden im Still-BH getragen. Sodass die Mütter während des Abpumpens andere Dinge erledigen können. Als Vorreiterin gilt die Elvie-Milchpumpe. Mit ihrem stolzen Preis ist sie gleichzeitig aber auch der Mercedes ihrer Gattung. Andere handfreie Milchpumpen sind bedeutend günstiger, etwa die «Freestyle Hands-free» des ebenfalls renommierten Milchpumpen-Herstellers Medela.

Wir schicken die flexiblen Doppelmilchpumpen von Elvie und Medela ins Battle. Eine Mutter, die Ende letzten Jahres ihr erstes Kind bekommen hat, hat die zwei Pumpen für uns getestet und im Anschluss bewertet.

Elvie Pump

Elvie Elektrische Doppelmilchpumpe
EUR555,75

Elvie Elektrische Doppelmilchpumpe

Elvie Elektrische Doppelmilchpumpe
Milchpumpe
EUR555,75

Elvie Elektrische Doppelmilchpumpe

Medela Freestyle Hands-free

Medela Freestyle Hands-free elektrische Doppelmilchpumpe

Medela Freestyle Hands-free elektrische Doppelmilchpumpe

Medela Freestyle Hands-free elektrische Doppelmilchpumpe
Milchpumpe

Medela Freestyle Hands-free elektrische Doppelmilchpumpe

Elvie: praktisches Handling, stolzer Preis

Wie ist die Inbetriebnahme und Handhabung?

Elvie lässt sich einfach installieren, vorausgesetzt du hast die App. Die führt Schritt für Schritt durch alle nötigen Vorbereitungen. Und sie liefert auch gleich Tutorials für den Fall, dass du unsicher bist im Pump-Universum. Die Handhabung ist simpel: Du steckst dir die zwei Pumpaufsätze weitgehend unsichtbar in den BH. Wie die meisten Milchpumpen hat die Elvie zwei Pumpmodi: Die Stimulation, damit die Milch in Fluss kommt. Und die Expression, ein langsamerer Rhythmus zur Milchgewinnung. Die Pumpstärke ist über sieben Stufen regulierbar.

Was macht die Elvie-Doppelmilchpumpe gut?

Sie ist extrem handlich, leicht und vor allem leise. Und sie lässt sich in einem lockeren BH tragen, ein teurer «Pump-BH» ist deshalb unnötig. Da sie kabellos ist und wirklich gut sitzt, kannst du dich auch unkompliziert bewegen, während du pumpst. Zum Tanzen würde ich sie nicht gleich tragen. Aber etwas nebenbei im Haushalt erledigen, funktioniert allemal.

Was sind Minuspunkte?

Der Preis der Elvie-Pumpe ist happig. Im Betrieb musst du vor allem den Akkustand im Auge behalten. Ich musste die Pumpe fast nach jeder zweiten Benutzung wieder aufladen, und zwar via Micro-USB-Kabel. Das hat – warum auch immer – am besten am Computer funktioniert. Das Aufladeprozedere dauert rund zwei Stunden.

Die Elvie kommt ganz ohne Schläuche und Kabel aus.
Die Elvie kommt ganz ohne Schläuche und Kabel aus.
Quelle: Katja Fischer

Wie ist die App?

Die ist top. Angefangen bei der Anleitung für die Auswahl der richtigen Brustschalen-Grösse – im Paket sind standardmässig zwei Grössen enthalten, weitere Varianten gibt es zusätzlich zu kaufen. Die Sitzungen lassen sich alle speichern, bewerten und falls nötig individuell anpassen. So hatte ich immer den Überblick über meine Pump-Intervalle und vor allem über die Mengen, die ich gepumpt habe. Als Supplement gibt es ein Programm für Power-Pumping, das den Milchfluss steigert. Da alles via App steuerbar ist, fallen Stoppuhr oder Protokollschreiben weg.

Für wen eignet sich die Milchpumpe?

Da sich Elvie wirklich bequem in den Alltag einbauen lässt, eignet sie sich sicherlich für Frauen, die zu Hause nebenbei andere Dinge erledigen möchten. Oder für Frauen, die unterwegs zum Beispiel im Auto oder im Büro abpumpen wollen. Vor allem aber auch für Frauen, die eher zu wenig Milch haben. Häufiges Pumpen ist mit Elvie angenehm und nimmt Stress weg. Zudem kann das Power-Pumping-Programm dem Milchfluss helfen.

Wie lautet dein Fazit?

Auch wenn die Pumpe einen stolzen Preis hat, lohnt sich die Investition wirklich. Insbesondere für Mütter, die täglich mehrmals pumpen und nicht noch zusätzlichen Stress im Alltag brauchen.

Medela: solid, aber doppelt schwer

Wie ist die Inbetriebnahme und Handhabung?

Ziemlich intuitiv: Wenn mal alle Kabel richtig sitzen, ist die Installation auch ohne App gut machbar. Du setzt die Pumpaufsätze in den BH, der dazu gekauft werden muss. Über dünne Schläuche sind sie mit einem Steuergerät verbunden, das steckst du dann in die Hosentasche oder in den Hosenbund. Auch hier wird in zwei Phasen gesaugt: Erst schnell, um den Milchfluss anzuregen, dann langsamer, um Milch zu sammeln. Es stehen neun Saugstärken zur Auswahl.

Was macht die Medela-Doppelmilchpumpe gut?

Sie ist eine einfache Milchpumpe, die relativ mechanisch funktioniert und gut saugt. Der Akku reicht für etwa sechs bis acht Abpump-Sessions.

Was sind Minuspunkte?

Die Pumpe ist sehr schwer und selbst mit dem Medela-BH sitzt sie nur, wenn du dich nicht gross bewegst. Rumlaufen wird aber nicht nur deshalb schwierig, sondern vor allem, weil du das Steuergerät immer zusätzlich mit dir herumtragen musst – und das ist ebenfalls schwer und vor allem laut und vibrierend. Es lässt sich deshalb auch nicht einfach in der Hose verstauen oder aufs Sofa legen. Es sei denn, dich stört das konstante Brummen nicht.

Mit der Medela Freestyle Hands-free trägst du zusätzlich ein konstant surrendes Steuergerät mit dir herum.
Mit der Medela Freestyle Hands-free trägst du zusätzlich ein konstant surrendes Steuergerät mit dir herum.
Quelle: Katja Fischer

Wie ist die App?

Leider war sie im Test ziemlich fehleranfällig. Die Installation funktionierte gut, das Pumpen konnte ich aufzeichnen und es gab zusätzlich nützliche Videos mit Tipps rund um die Entwicklungsphasen eines Babys. Allerdings ist bei mir die App konstant abgestürzt, hat sich aufgehängt oder war in einer Wartungsphase.

Für wen eignet sich die Milchpumpe?

Die Medela-Pumpe ist sicherlich okay für Frauen, die nicht aufs Pumpen angewiesen sind und für solche, die viel Milch haben und deshalb nur kurze Pump-Sessions absolvieren.

Wie lautet dein Fazit?

Die Pumpe an sich ist wirklich solide. Aber das hohe Gewicht und die fehlerhafte App sorgen für unnötige Nervereien.

Elvie oder Medela – die Abrechnung

Wer ist für dich die Testsiegerin?

Ganz klar die Elvie-Pumpe. Sie ist leicht und bequem via App steuerbar und sorgt so für ein entspanntes Pumpen. Die Medela hat zwar ein etwas besseres Saugverhalten, strapazierte meine Nerven aber definitiv mehr. Sie ist laut und schwer und hat den Nachteil, dass sie sich nicht wie die Elvie als Ganzes im BH unterbringen lässt.

Würdest du dir denn die teure Elvie auch selbst leisten?

Als ich mich während der Schwangerschaft über Milchpumpen informierte, fand ich den Preis für die Elvie zu hoch. Nach dem Test habe ich meine Meinung geändert: Die Elvie-Pumpe würde ich mir heute sofort selber kaufen. Sie hat mich durch eine anspruchsvolle Phase begleitet. Ich hatte wenig Muttermilch, die Elvie half mir, stressfeier durch die Zeit zu kommen und am Ende sogar länger zu stillen.

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Anna- und Elsa-Mami, Apéro-Expertin, Gruppenfitness-Enthusiastin, Möchtegern-Ballerina und Gossip-Liebhaberin. Oft Hochleistungs-Multitaskerin und Alleshaben-Wollerin, manchmal Schoggi-Chefin und Sofa-Heldin.


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