Ein neuer Apple Pencil: Als ob es nicht schon kompliziert genug wäre
Meinung

Ein neuer Apple Pencil: Als ob es nicht schon kompliziert genug wäre

Gerade erst habe ich versucht, das Chaos im Apple-Pencil-Sortiment etwas aufzuräumen, da stellt Apple ein neues Mitglied vor – und verkompliziert alles noch etwas mehr.

Bisher hatte Apple zwei Stifte im Sortiment, mit denen du dein iPad bedienen und darauf schreiben konntest. Die beiden Stifte sind nicht mit allen iPads kompatibel, was schnell zu Verwirrungen führt. Deshalb habe ich vor Kurzem etwas Klarheit geschaffen und auch Stifte von Drittanbietern in meiner Übersicht hinzugezogen.

  • Ratgeber

    Apple Pencils: Wo bleiben die Alternativen?

    von Michelle Brändle

Nun kommt Apples neuestes Mitglied. Neben dem Apple Pencil (1. Gen) und dem Apple Pencil (2. Gen) gibt es nun den Apple Pencil. Ohne Zusatz. Dafür angekündigt mit «mehr Auswahl im Line Up». Damit hat Apple das Wirrwarr um Kompatibilität und Auflademöglichkeiten noch etwas vergrössert.

Der Apple Pencil in seiner natürlichen Umgebung.
Der Apple Pencil in seiner natürlichen Umgebung.
Quelle: Apple

Was ist neu am neuen Apple Pencil?

First things first: Apple stellt den neuen Pencil vor und betont, dass dieser präzise reagiert, eine niedrige Latenz aufweist und auch auf Neigung reagiert. Das ist an sich nichts Bahnbrechendes und wird vom Hersteller auch bei den anderen beiden Stiften betont. Die flache Seite zur magnetischen Befestigung am iPad ist ebenfalls vorhanden.

«Neu» ist eigentlich nur der USB-C-Anschluss. Richtig gelesen. USB-C! Das ist zwar genauso bahnbrechend und innovativ wie beim iPhone 15. Aber auch sinnvoll: Die iPads haben schon lange einen USB-C-Anschluss, warum nicht auch das Zubehör? So kannst du Tablet und Stift mit dem gleichen Kabel laden. Und dein iPhone. Aber ist das der einzige Grund für einen neuen Stift?

Der Apple Pencil lässt sich nun über einen USB-C-Anschluss laden.
Der Apple Pencil lässt sich nun über einen USB-C-Anschluss laden.
Quelle: Apple

Weshalb braucht es diesen Apple Pencil?

Der Apple Pencil (1. Gen) ist schon seit 2015 auf dem Markt und hat noch einen Lightning-Stecker. Genau. Nicht einen Anschluss, sondern den Stecker. Das ist zum Laden ziemlich umständlich, wenn alles andere nun USB-C hat. Zudem ist er nicht mit allen Modellen kompatibel und für das iPad (10.Gen) brauchst du sogar einen zusätzlichen Adapter fürs Laden. Das klingt nach einer ziemlich gebastelten Lösung.

Dann gibt es noch den Apple Pencil (2. Gen). Dieser lässt sich bereits kabellos über die Magnetbefestigung am iPad laden. Allerdings ist das kabellose Laden nur in einigen iPad-Modellen verbaut. Und der Apple Pencil (2. Gen) ist nur mit jenen iPads kompatibel. Für dieses ganze Chaos hat Apple deshalb extra eine Tabelle zur Übersicht angelegt.

Mit dem neuen Apple Pencil hast du diese Probleme alle nicht mehr. Er ist mit allen iPads kompatibel, die einen USB-C-Anschluss haben. Punkt. Kleiner Wermutstropfen: Befestigt du den Apple Pencil an den iPads mit Magnethalterung, geht er nur noch in den Ruhemodus. Kabellos Laden ist nicht mehr.

Günstig zu sein hat seinen Preis

Apple preist den neuen Stift als günstigstes Modell der Serie an. Apple verkauft die 1. Generation nämlich für 120 Euro oder 110 Franken und die zweite für 140 Euro oder Franken. Bei uns bekommst du sie noch etwas günstiger. Trotzdem: Denen gegenüber sind die 95 Euro oder 80 Franken für den neuen Pencil tatsächlich der geringste Betrag.

Dafür fehlt dem neuesten Pencil aber noch etwas neben der kabellosen Ladefunktion: die Druckerkennung. Damit kann ich, je nachdem, wie fest ich den Stift aufs Tablet drücke, dickere und dünnere Linien ziehen. Das ist perfekt fürs Aufschreiben authentischer Notizen oder fürs Zeichnen von tollen Kunstwerken, ohne in den Einstellungen ständig an der Strichdicke herumzudoktern. Wer Druckerkennung und kabelloses Laden nicht benötigt, könnte also auf jegliche Drittanbieter-Stifte zurückgreifen. Diese bieten den gleichen Umfang schon länger und sind oft wesentlich günstiger.

Gesamthaft sind also Kompatibilität und Funktionen über alle drei Pencils noch etwas verwirrender geworden. Aber keine Sorge: Zur Übersicht der Funktionen stellt Apple auch hier eine Tabelle zur Verfügung.

Hier etwas Übersicht im Apple Pencil-Chaos.
Hier etwas Übersicht im Apple Pencil-Chaos.
Quelle: Apple

Der Stift soll ab November erhältlich sein. Bis dahin kann ich mir vielleicht einen Reim auf den neuen Apple Pencil machen.

Titelbild: Michelle Brändle

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Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los. 


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