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Disney überholt Netflix – und erhöht zur Feier des Tages die Preise

Luca Fontana
25-8-2022

Es ist offiziell: Netflix stellt – gemessen an Abonnierenden – nicht mehr den grössten Streaming-Dienst der Welt. Profitabler bleibt er trotzdem. Genau deshalb muss die neue Nummer eins, Disney, die Preise erhöhen.

Zugegeben, Netflix verfügt über kein so grosses und komplexes Streamingdienst-Netzwerk wie Disney. Deshalb ist die folgende Meldung mit Zurückhaltung zu geniessen. Zum ersten Mal in der Geschichte überholt Disney seinen Konkurrenten Netflix und verzeichnet mehr Abonnierende. Konkret:

  • Disney+: 152,1 Millionen Abonnierende
  • Hulu, Hotstar und ESPN+: 69 Millionen Abonnierende
  • Insgesamt: 221,1 Millionen Abonnierende

Netflix hatte im vergangenen Quartal trotz des Releases der vierten «Stranger Things»-Staffel erneut mit sinkenden Abo-Zahlen zu kämpfen hat, verzeichnet aktuell «nur» 220,7 Millionen Abonnierende. Für den Moment dürften diese Zahlen aber bloss am Ego kratzen. Denn wirtschaftlich betrachtet bleibt der von Co-CEO Reed Hastings gegründete Streamingdienst immer noch deutlich lukrativer. Disneys Streaming-Angebot verzeichnet hingegen Verluste, wie der amerikanische Nachrichtensender CNBC berichtet. Ganze 1,1 Milliarden US-Dollar sollen es allein im vergangenen Quartal gewesen sein – und vor 2024 sind keine Gewinne zu erwarten. Netflix hingegen verzeichnete einen Gewinn von 1,4 Milliarden US-Dollar in derselben Periode.

Wohl mit ein Grund, weshalb Disney+ in baldiger Zukunft teurer wird.

Disney führt Werbung ein – und erhöht die Preise

Die Neuigkeit über Disneys Gipfelsturm kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich Disney+ auf den Start seines neuen, werbefinanzierten Abo-Modells vorbereitet. In den USA wird das Modell 7,99 US-Dollar pro Monat kosten, gleich viel also wie aktuell das werbefreie Abo. Dieses wiederum wird ab dem 8. Dezember neu 10,99 US-Dollar pro Monat kosten – oder 109,99 US-Dollar jährlich.

Hierzulande sind noch keine Details zu kommenden Preiserhöhungen bekannt. Disney plant allerdings, das werbefinanzierte Disney+-Abo auch international auszurollen – spätestens 2023, wohl mit Preiserhöhungen für das werbefreie Abo. Kurios: Im selben Zeitraum dürfte Netflix mit seinem eigenen werbefinanzierten Abo-Modell starten. Anders als Disney aber mit dem Ziel, die Preise für jene zu senken, die Werbung in Kauf nehmen. Damit wollen die Kalifornier in puncto Abo-Abschlüssen wieder die Spitze übernehmen.

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