Die neue Generation Mähroboter setzt auf KI
News & Trends

Die neue Generation Mähroboter setzt auf KI

Auf der CES 2025 gab es eine neue Generation von Mährobotern verschiedener Hersteller zu sehen. KI verbessert dabei die Navigation und soll Wild- und Haustiere besser schützen.

Künstliche Intelligenz transformiert jetzt auch die Rasenpflege. Bei der neuen Generation von Mährobotern setzen die Hersteller KI-Systeme zur besseren Navigation und für mehr Sicherheit ein. An der CES in Las Vegas haben vier Anbieter ihre neuen KI-unterstützten Modelle respektive. Modell-Serien präsentiert.

Der Mammotion analysiert das Gelände mit KI

Im Zentrum des Line-ups von Mammotion steht das «UltraSense AI Vision System». Die KI der Modelle erstellt virtuelle Karten von Rasenflächen durch deren eigene Erkundung. Ein manuelles Eingreifen soll nicht mehr nötig sein. Trainiert wurde die KI zudem auf über 100 Arten von Objekten, die als Hindernisse erkannt werden.

Dank KI entfällt beim LUBA 2 AWD eine manuelle Erkundungsfahrt
Dank KI entfällt beim LUBA 2 AWD eine manuelle Erkundungsfahrt
Quelle: Mammotion

Flaggschiff der neuen Geräte ist der «LUBA 2 AWD», der Hindernisse ab einer Größe von knapp 7.5 Zentimetern erkennt. Pro Akku-Ladung soll der Roboter bis zu 1500 Quadratmeter Rasenfläche schaffen.

Segways Navimow X3 liefert Echtzeit-Einblicke zum Mähen

Segways neue X3-Serie nutzt KI gleich mehrfach: Das Navigationssystem verwendet künstliche Intelligenz, um sich auch in schwierigem Gelände präzise zu orientieren. Genutzt wird die Technologie an Stellen im Garten, wo die Satellitennavigation an ihre Grenzen stößt: Bereichen mit dichtem Baumbestand oder auf schmalen Wegen.

Segway nutzt zusätzlich Kameras respektive optische Sensoren («VisionFence-Technologie»), um Hindernisse besser zu erkennen. Während ein separates KI-System dem Schutz von Haus- und Wildtieren dient. Naturschützer sehen den Einsatz von Mährobotern kritisch. Einfache Geräte treffen immer wieder auf Kleintiere, etwa Igel, die weder die drohende Gefahr erkennen noch flüchten. In Deutschland sind einige Gemeinden deshalb dabei, temporäre Fahrverbote für die Geräte zu prüfen oder haben wie die Stadt Köln bereits solche erlassen.

Die X3-Serie verspricht Echtzeit-Einblicke in den Mähvorgang.
Die X3-Serie verspricht Echtzeit-Einblicke in den Mähvorgang.
Quelle: Segways

Neben der Smart-Home-Integration mit Google Home und Amazon Alexa bietet der X3 ein integriertes Display für Echtzeit-Einblicke in den Mähvorgang. Die Serie soll im Frühjahr in den USA in den Handel kommen. Wann und ob auch ein Start in Europa erfolgt, ist derzeit nicht bekannt.

Lymow One mit KI und Kettenantrieb

Geht es nach den Plänen des Herstellers Lymow, soll der Mähroboter «Lymow One» den klassischen Rasenmäher ersetzen. Der Roboter besitzt einen Kettenantrieb, der es ihm erlauben soll, Hindernisse bis zu 5 Zentimetern Höhe und Steigungen von bis zu 45 Grad zu überwinden. Zudem verspricht der Hersteller, dass der Mäher auch für höheres Gras geeignet sei, da der Lymow eine neu entwickelte Mulchmesser-Einheit verwendet.

Dank des Kettenantriebs soll der Lymow One auch Steigungen von 45 Grad schaffen
Dank des Kettenantriebs soll der Lymow One auch Steigungen von 45 Grad schaffen
Quelle: Lymow

Der Lymow One kombiniert KI-basierte VSLAM-Technologie («Visual Simultaneous Localization and Mapping») mit RTK-Satellitenpositionierung («Real Time Kinematic») für eine präzise Navigation ohne Begrenzungsdrähte. Die KI verarbeitet dabei Daten mehrerer Sensoren zur Kollisionsvermeidung und ermöglicht die automatische Erstellung verschiedener Mähmuster.

Der Roboter ist für das Frühjahr angekündigt und soll rund 3000 Dollar kosten.

Ecovacs Goat-Serie nutzt KI zur Umgebungserkennung

Ecovacs präsentierte eine ganze Reihe neuer Geräte seiner «Goat»-Modelle. Die O-Serie verwendet eine Kombination aus Kameras und 3D-ToF-Sensoren für die intelligente Navigation. Time-of-Flight (ToF) misst die Zeit, die Licht braucht, um von einer Quelle zu einem Ziel zurückzugelangen. Daraus lässt sich die Entfernung zum Ziel berechnen.

Sein KI-System zur Erkennung von Hindernissen und Tieren nennt der Hersteller «Obstacle Avoidance».

Das sind die neuen Modelle:

  • Goat O1200 RTK und Goat O800 RTK: Beide Modelle verwenden RTK-Navigation und sind für Flächen bis zu 1200 oder 800 Quadratmetern ausgelegt. Der O1200 RTK verfügt außerdem über eine elektrische Schnitthöhenverstellung.
  • Goat O500 Panorama: Dieser benötigt kein RTK-System und verlässt sich ganz auf die visuelle Erkennung des Rasens. Das Gerät eignet sich somit eher für kleinere Gärten, mit einem einfachen Grundriss.
Der Goat O500 von Ecovacs fährt ausschließlich auf Sicht ohne Satellit.
Der Goat O500 von Ecovacs fährt ausschließlich auf Sicht ohne Satellit.
Quelle: Ecovacs

Die A-Serie für größere Flächen ergänzt das Portfolio mit KI-gestützter Lasernavigation.

  • Goat A3000 LiDAR: Nutzt die LiDAR-Technologie für Navigation ohne externe GPS-Signale. LiDAR steht für «Light Detection and Ranging» und bestimmt mittels Laserstrahlen die Entfernung zu einem Objekt. Konzipiert wurde der Roboter für Rasenflächen von bis zu 3000 Quadratmetern.
  • Goat A1600 RTK: Verwendet die RTK-Technologie mit eigenem GPS-Mast für die präzise Positionierung. Geeignet für Flächen von bis zu 1600 Quadratmetern.
Titelbild: Mammotion

12 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Hamburger, Leseratte, Eishockey-Fan. Bastelt ständig an seinem Smarthome herum.


Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

Kommentare

Avatar