800 Millionen Euro Busse: Gibt es den Marketplace bald ohne Facebook?
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800 Millionen Euro Busse: Gibt es den Marketplace bald ohne Facebook?

Florian Bodoky
15-11-2024

Fast 800 Millionen Euro Busse muss Meta zahlen. Die Muttergesellschaft von Facebook und Co. hat gegen die Kartellvorschriften der EU verstossen. Ausserdem muss Meta seine Praktiken beim Facebook Marketplace ändern.

Satte 797,72 Millionen Euro Busse muss Meta zahlen. Der Mutterkonzern von Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram oder WhatsApp hat missbräuchliche Praktiken im Zusammenhang mit dem sozialen Medium Facebook angewandt. Zu diesem Schluss kommt die Untersuchung, die von der EU-Kommission eingeleitet wurde. Damit verstösst Meta gegen EU-Kartellvorschriften, wie in einer Medienmitteilung vom 14. November bekannt gegeben wurde.

Marketplace mit Facebook verknüpft

Das Unternehmen hat unter anderem den Kleinanzeigendienst Facebook Marketplace mit seinem sozialen Netzwerk Facebook verknüpft. Zudem hat Meta anderen Online-Kleinanzeigediensten unfaire Handelsbedingungen auferlegt.

Die EU-Kommission ist der Ansicht, dass Meta im Europäischen Wirtschaftsraum im Bereich soziale Netzwerke und Online-Display-Werbedienste in Social Media eine beherrschende Stellung innehat. Durch das Verknüpfen von Marketplace und Facebook wird das ausgenutzt, da alle Nutzer – ob gewünscht oder nicht – Zugang zum Marketplace erhalten. So können andere Anbieter von Online-Kleinanzeigendiensten vom Markt ausgeschlossen werden, da sie «den wesentlichen Vertriebsvorteil» Metas nicht ausgleichen können.

Heisst konkret: Meta muss nicht speziell für seinen Dienst werben, da die potenzielle Marketplace-Kundschaft durch ihren Facebook-Account ohnehin schon vorhanden ist. Durch die schiere Nutzerzahl bei Facebook entsteht zudem eine riesige Reichweite, was für Inserenten attraktiv ist und anderen Kleinanzeigen-Portalen zusätzlich Kundschaft abgreift.

Handelsbedingungen für Werbung unfair

Weiter haben die europäischen Wettbewerbshüter festgestellt, dass die Handelsbedingungen für andere Anbieter für Werbung auf Meta-Plattformen unfair sind. Werben zum Beispiel Ricardo oder andere Anbieter auf Facebook für ihr Portal, kann Meta die Werbedaten (etwa Interessen der User und Userinnen), die dadurch entstehen, auch ausschliesslich zugunsten des eigenen Kleinanzeigendienstes nutzen.

Dafür wurde nun die besagte Busse verhängt. Zudem wurde Meta angewiesen, die kritisierten Verhaltensweisen «wirksam einzustellen und davon abzusehen, dieses missbräuchliche Verhalten erneut aufzunehmen». Auch neue, ähnliche Methoden darf Meta nicht einsetzen. Dies könnte auch bedeuten, dass Facebook-User nicht mehr automatisch für den Facebook Marketplace registriert sein dürfen. Wie und was allerdings konkret umgesetzt wird, ist noch unklar.

Titelbild: Shutterstock

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Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.


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